Ziel 4 - Hochwertige Bildung
Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
Hochwertige Bildung - Inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern
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United Nations Department of Public Information
Global
Weltweit haben Millionen Menschen keinen Zugang zu angemessener und bezahlbarer Bildung. Nach Schätzungen der UNESCO können 263 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren nicht zur Schule gehen. 617 Millionen Kinder und Jugendliche verfügen nicht über Mindestkenntnisse im Lesen und Rechnen. Und mehr als 750 Millionen Erwachsene weltweit sind Analphabeten, zwei Drittel von ihnen sind Frauen.
National
Das Bildungsniveau in Deutschland ist traditionell hoch. Die Bildungschancen und damit auch die Chancen auf ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Berufsleben sind je doch weiterhin stark von der sozialen Herkunft, dem Bildungshintergrund und der sozioökonomischen Lage der Familie abhängig. So erreichen deutlich weniger Jugendliche mit Migrationshintergrund das Abitur. 2020 hatten etwa 27 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund eine Hochschulzugangsberechtigung, verglichen mit etwa 39 Prozent ohne Migrationshintergrund. Die Schulabbrecherquote liegt in Deutschland bei etwa fünf bis sechs Prozent. Unter Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund liegt diese Quote mit zehn bis 12 Prozent deutlich höher.
Regensburg
2022 lag die Schulabbrecherquote in Regensburg bei 3,98 Prozent und entspricht damit in etwa dem bayerischen Landesdurchschnitt. Die wohnungsnahe Grundversorgung mit Grundschulen ist in Regensburg sehr gut abgedeckt und ein Anteil von 25 Prozent der Kindertageseinrichtungen ist integrativ.
Die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des Lebens- und Wirtschaftsraums Regensburg hängt in immer größerem Ausmaß mit der Ausgestaltung der Bildungslandschaft zusammen. Gut ausgebaute Bildungs- und Betreuungsangebote sind eine zentrale Grundlage für eine familien- und kinderfreundliche Kommune, sichern die Bildungsteilhabe sowie Chancengleichheit in allen Altersgruppen und sind für Regensburg ein wichtiger Standortfaktor. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/27 stellt die Kommune zwar vor komplexe Herausforderungen. Er ist jedoch auch eine Chance, insbesondere mit Blick auf Gleichstellung sowie Chancengleichheit auf allen Ebenen, aber auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Unser Engagement
Relevante Teilziele von SDG 4 für deutsche Kommunen sind unter anderem, dass alle Kinder einen Zugang zu hoch wertiger frühkindlicher Betreuung und Bildung und eine hochwertige Grund- und Sekundarschulbildung erhalten. Die Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie der Bau und Ausbau von Bildungseinrichtungen, die kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht sind, stehen inhaltlich im Fokus. Folgen de Beispiele zeigen eine Auswahl von Maßnahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.
Die Volkshochschule und Stadtbücherei der Stadt Regensburg stehen für lebenslanges Lernen und Bildungsgerechtigkeit und tragen seit über 100 Jahren wesentlich zur Chancengleichheit, Integration und Inklusion, politischen Partizipation und Demokratiefähigkeit der Regensburger Bevölkerung bei. Beide Einrichtungen bieten allen Bevölkerungs- und Altersgruppen ein breit gefächertes Bildungs- und Medienangebot. Stadtbücherei und Volkshochschule sind offene Orte der Begegnung, an denen Menschen zusammenkommen können, um voneinander und miteinander zu lernen. Die Volkshochschule bietet jährlich über 2.000 Veranstaltungen mit ca. 34.000 Teilnehmenden an. Die Stadtbücherei hat etwa 20.000 aktive Leserinnen und Leser und verzeichnet jährlich fast eine halbe Million Besucherinnen und Besucher sowie rund 1,7 Millionen Ausleihen.
In Regensburg verlassen jährlich immer noch etwa vier Prozent der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss, wodurch sie persönliche und berufliche Perspektiven verpassen. Damit junge Menschen eine zweite Chance erhalten, um eine neue Lebensperspektive zu entwickeln und einen besseren Zugang zum Arbeitsmarkt zu haben, rief der Förderverein „Wissen und mehr“ zusammen mit der Volkshochschule der Stadt Regensburg und der Unterstützung von regionalen Sponsoren das Projekt „2. Chance“ ins Leben. Es bietet Spätentschlossenen und allen, die die Schullau³ahn vorzeitig abgebrochen hatten, die Möglichkeit, Schulabschlüsse nachzuholen und unterstützt sie auf ihrem beruflichen Lebensweg.
Ziel des MINT Labs Regensburg e.V., ansässig im RUBINA-Gebäude, ist es, Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu begeistern, indem sie zum Experimentieren und Selbermachen angeregt werden. Im Schülerlabor wird Schulklassen ein breitgefächertes Kursangebot präsentiert und im Schülerforschungszentrum können sich Interessierte in kleinen Gruppen intensiv mit individuellen Themen und Projekten auseinandersetzen. Die MINT-Labs stärken die MINT-Bildungskette von der Grundschule bis zum Über gang in eine berufliche Ausbildung oder ein Studium und tragen damit langfristig zur Nachwuchssicherung bei. MINT-Fachkräfte spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Lösungen für globale Herausforderungen. Ihre Expertise in Bereichen wie erneuerbare Energien, Medizintechnologie, Umweltforschung und Informatik ist entscheidend für die Schaffung einer nachhaltigen Zukunft.
Neben der Modernisierung der Bildungseinrichtungen und dem Ausbau der Kita und Schulkapazitäten investiert die Stadt Regensburg auch in die Modernisierung der Bildungsinfrastruktur selbst. Die Stadt Regensburg hat im Jahr 2023 rund 1.600 Lehrkräfte an staatlichen und städtischen Schulen mit mobilen Dienstgeräten ausgestattet. So wurden 750 iPads, 720 Windows Tablets und 130 Windows Laptops beschafft und technisch eingerichtet. Möglich wurde diese Anschaffung auch dank einer Förderung von 1,6 Millionen Euro aus dem Programm Sonderbudget Lehrerdienstgeräte (SoLD) innerhalb des Förderspektrums Digitalpakt, für das sich die Stadt 2022 beworben hatte. Den Rest der Kosten übernahm die Stadt selbst.
Die Stadt Regensburg verfügt über eine Koordinationsstelle für Migrantinnen und Migranten, Asylbewerbende und Geflüchtete, die Teil des Amtes für Weiterbildung ist. Das Aufgabengebiet der Koordinationsstelle ist zweige teilt: Zum einen ist sie für die Schullau³ahnberatung für alle berufsschulpflichtigen Migrantinnen und Migranten, Asylbewerberinnen und -bewerber sowie Geflüchteten aus Stadt und Landkreis Regensburg zuständig. Zum anderen ist sie mit der konzeptionellen Planung, der Organisation und der Durchführung der „Vorkurse zur Berufsschulbeschulung“ beauftragt. Diese richten sich an Jugendliche und junge Erwachsene aus Kriegs- und Krisenländern sowie Zugewanderte aus der EU und sicheren Herkunftsländern, die in der Volkshochschule Regensburg in Alphabetisierungs- und Deutschkursen betreut werden, bis sie einen Schulplatz erhalten.
Chancen und Herausforderungen
Die Stadt Regensburg investiert bis 2028 rund 172 Millionen Euro, um die Bildungslandschaft für die mehr als 22.000 Schülerinnen und Schüler zukunftsfähig zu gestalten. Ziel ist die Entwicklung Regensburgs zur Bildung kommune. Neben Neu und Umbauten von Schulen und Horten, wie zuletzt der Erweiterung der Mittelschule Pestalozzi und der Grund und Mittelschule Konrad, setzt die Stadt auch auf strategische Maßnahmen. Das Förderprojekt „Bildungskommune“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, für das Regensburg im Oktober 2023 den Zuschlag erhielt, unterstützt unter anderem die Schaffung von zwei neuen Stellen im Bereich Bildungsmanagement und –monitoring, Ganztagskoordination sowie den Erwerb von Software.
Neben dem Ausbau der Kita und Schulplätze müssen auch die immer vielfältigeren Bedürfnisse der Kinder beziehungsweise Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit sind zentrale Ziele, die für alle Altersgruppen gelten, unabhängig von Herkunft, Einkommen oder eventueller Handicaps. Integrations- und Inklusionsangebote sowie die Barrierefreiheit in Bildungsinstitutionen werden kontinuierlich ausgebaut.
Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung auf alle Grundschulklassen sukzessive ausgeweitet. Aktuell besuchen rund 70 Prozent der Regensburger Grundschulkinder eine Hort-, Mitttags- oder schulische Ganztagsbetreuung. Langfristig soll dies für 90 Prozent der Kinder ermöglicht werden.
Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.
Weitere Informationen
Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard
Zum Herunterladen
Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik
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