Ziel 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen

Nachhaltigkeit - Ziel 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen - Friedliche und inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen © United Nations Department of Public Information

Global

Frieden und Gerechtigkeit, transparente, effektive und inklusive Institutionen sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung. Doch die Invasion Russlands in der Ukraine zeigt, dass Frieden nicht selbstverständlich ist. Der Angriffskrieg beendete im Februar 2022 die bis dahin längste Zeitspanne des Friedens in der Geschichte des Europäischen Kontinents. Laut der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) wurden 2023 insgesamt 27 Kriege und bewaffnete Konflikte geführt. Ein Viertel der Weltbevölkerung lebt in von Konflikten betroffenen Ländern. Laut UNHCR waren im Juni 2024 weltweit 122,6 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie nie zuvor – dies entspricht etwa 1,5 Prozent der Weltbevölkerung.

National

Deutschland setzt sich sowohl national als auch international für die Förderung von Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Prinzipien ein, unterstützt demokratische Institutionen und die Einhaltung der Menschenrechte. Als Mitglied der Vereinten Nationen und der Europäischen Union beteiligt sich Deutschland an Friedensmissionen und fördert Konfliktprävention sowie den Wiederaufbau von Konfliktgebieten. In der Vermittlung von Friedensprozessen und der Unterstützung von Ländern in Postkonflikt-Situationen spielt Deutschland global eine aktive Rolle.

Regensburg

Auch Regensburg kann zum Erhalt beziehungsweise zur Förderung friedlicher und inklusiver Gesellschaften beitragen. Auf kommunaler Ebene sind vor allem die Stärkung transparenter und verantwortungsbewusster Institutionen sowie deren nachhaltige Finanzierung zur Sicherstellung von Zukunftsaufgaben von großer Bedeutung, ebenso die Förderung von Maßnahmen zur Korruptionsprävention. Auch die Stärkung der parlamentarischen Demokratie und das Ermöglichen der Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger am politischen Prozess, beispielsweise durch Bürgerbeteiligungen, sowie die Förderung gesellschaftlichen Engagements können den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Nicht zuletzt sind die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und die Bekämpfung von organisierter Kriminalität und Gewalt von hoher Bedeutung für den Erhalt gewaltfreier, gerechter, inklusiver und friedlicher Gesellschaften.

Unser Engagement

Relevante Teilziele von SDG 16 für deutsche Kommunen sind unter anderem die Verringerung aller Formen der Gewalt, die Bekämpfung aller Formen der organisierten Kriminalität, der Aufbau leistungsfähiger, rechenschaftspflichtiger und transparenter Institutionen sowie die Förderung inklusiver, partizipativer und repräsentativer Entscheidungsfindung. Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl von Maßnahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.


Mitglied bei Transparency Deutschland

Transparency Deutschland bietet Kommunen, die sich besonders gegen Korruption engagieren wollen, die Möglichkeit einer korporativen Mitgliedschaft. Diese ist an ein klares Bekenntnis zur Korruptionsbekämpfung und die Erfüllung von Mindeststandards zur Prävention gebunden. Seit September 2023 ist Regensburg die erste bayerische und insgesamt zehnte Kommune, die Mitglied der Organisation ist.

Das Thema Korruptionsprävention wurde in der Stadtverwaltung aber bereits deutlich früher etabliert. Bereits 2006 gründete die Verwaltung ein eigenständiges Vergabeamt, 2012 folgte eine umfassende Korruptionsbekämpfungsrichtlinie. Die Stadt verfügt heute außerdem über einen Antikorruptionsbeauftragten, einen Ombudsmann, eine Arbeitsgruppe zur Korruptionsbekämpfung sowie eine E-Learning-Schulung zur Prävention.


Jährliche Demokratiekonferenz

Die Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ sowie das Amt für kommunale Jugendarbeit laden gemeinsam mindestens einmal im Jahr zur Regensburger Demokratiekonferenz ein. Relevante Akteurinnen und Akteure aus Zivilgesellschaft, lokale Institutionen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung nehmen an der Konferenz teil. Ziel der Konferenz ist es, Stand, Ziele und Ausrichtung der „Partnerschaft für Demokratie“ partizipativ zu reflektieren. Im Fokus stehen unter anderem Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Extremismus, Rassismus und Diskriminierung sowie weitere Herausforderungen für unsere Demokratie, wie zum Beispiel Verschwörungserzählungen und Hatespeech.


Städtische Beiräte

Die Stadt Regensburg verfügt über eine Vielzahl verschiedener Beiräte, die die Interessen und Belange unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen vertreten und den Stadtrat und seine Ausschüsse fachlich unterstützen. Ziel der Beiräte ist es, die jeweiligen Bedürfnisse in den Stadtrat mit einzubringen und die Stadtgesellschaft und Verwaltung für die jeweiligen Themen zu sensibilisieren. Derzeit unterhält die Stadt Regensburg acht Beiräte. Zu diesen gehören unter anderem der Inklusionsbeirat, Integrationsbeirat, Jugendbeirat, Seniorenbeirat oder der Naturschutzbeirat. Als kinderfreundliche Kommune ist es für die Stadt Regensburg außerdem wichtig, dass Kinder und Jugendliche mitentscheiden. Deshalb gibt es in Regensburg den Kinderbeirat. Er besteht aus 25 Kindern, die sich regelmäßig mit der Stadtspitze treffen, um aktuelle Themen zu besprechen.


Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement

Das Team von KoBE, dem Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement, unterstützt, berät und vernetzt alle Akteurinnen und Akteure im Bereich des ehrenamtlichen Engagements in Regensburg. Das Angebot richtet sich sowohl an Organisationen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten, als auch an Bürgerinnen und Bürger, die sich engagieren möchten oder die bereits ein Ehrenamt ausüben. Neben der Organisation zahlreicher Veranstaltungen und Aktionen für Ehrenamtliche, ist ein Schwerpunkt von KoBE die Bereitstellung von passenden Räumlichkeiten für Vereine und Initiativen, um die Ausübung des bürgerschaftlichen Engagements zu ermöglichen. Das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement Regensburg gibt es bereits seit dem Jahr 2015.


Mini Regensburg

Als eine demokratische, zutiefst partizipative Kinderspielstadt ist das Projekt „Mini Regensburg“ eine perfekte Möglichkeit für Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren Selbstwirksamkeit zu erfahren. Das heißt, unabhängig von Herkunft, Bildungsstand oder Ressourcen als gleichwertiges Mitglied einer Gesellschaft Entscheidungen für sich und andere zu treffen, deren Auswirkungen live zu erleben und Einfluss zu nehmen auf den eigenen Alltag. Hier kann Demokratie hautnah erlebt werden. Kinder und Jugendliche können in Mini Regensburg (fast) alles tun und auch (fast) alles werden: Bürgermeisterin, Stadtrat, Banker, Reisekauffrau, Streitschlichter oder auch Freizeitparkmitarbeiterin. Diese Erfahrungen zu gestalten ist ein Teil der Jugendarbeit des Amts für kommunale Jugendarbeit Regensburg und wird alle zwei Jahre in den Sommerferien organisiert.


Chancen und Herausforderungen

Ein zentraler Schritt zum Erhalt von friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaften ist die Förderung politischer Teilhabe und Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen. Durch regelmäßige Bürgerforen, dem Ausbau digitaler Plattformen wie mein.regensburg.de zur Mitbestimmung und transparente Entscheidungsprozesse können die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Stadtgestaltung teilnehmen. Dies stärkt das Vertrauen in die lokalen Institutionen und fördert die Verantwortung der Bevölkerung für gemeinsame Herausforderungen.

Die Beiräte in Regensburg dienen als Plattformen, um die Interessen verschiedener Gruppen zu vertreten und den Dialog zwischen Stadtverwaltung und Bürgerinnen und Bürgern zu fördern. Sie tragen dazu bei, die Bürgerbeteiligung zu intensivieren, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen und eine inklusive Stadtentwicklung voranzutreiben. Mit den „Regensburger Stadtgesprächen“ lädt die Oberbürgermeisterin regelmäßig ein, um über relevante kommunale Themen wie Mobilität, Klimaresilienz, die Energiewende oder den Wandel der Innenstadt zu sprechen. Dem gleichen Ziel dienen die Bürgerversammlungen in den Stadtbezirken. Dort sollen vor allem Angelegenheiten der Stadtbezirke beziehungsweise Stadtteile erörtert werden.

Ein weiterer Schlüssel zur Förderung friedlicher, gerechter und inklusiver Gesellschaften ist die Demokratieförderung, beispielsweise durch Bildungsprogramme wie „Mini Regensburg“ oder die Demokratiekonferenzen. Hierdurch kann die Stadtverwaltung Regensburg zur Stärkung der Zivilgesellschaft und zur Bewahrung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einen wichtigen Beitrag leisten. Der gesellschaftliche Zusammenhalt wird durch Programme zur Förderung des Dialogs zwischen Bevölkerungsgruppen und sozialen Projekten gestärkt. Hier wirkt nicht zuletzt auch die Förderung des Ehrenamtes. Ehrenamt stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, trägt maßgeblich zum sozialen Miteinander bei und fördert Empathie und Verantwortungsbewusstsein. Diese Maß nahmen tragen nicht nur zur Erreichung von SDG 16 bei, sondern schaffen auch eine gerechte und inklusive sowie solidarische und zukunftsfähige Stadtgesellschaft.

Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.

Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
R I Personal- und Verwaltungsreferat
Altes Rathaus
Rathausplatz 1
Zimmer: 32 d
93047 Regensburg

(0941) 507-1007
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