Ziel 2 - Kein Hunger
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Kein Hunger - Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
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United Nations Department of Public InformationGlobal
Fast zwei Drittel aller Menschen weltweit ernähren sich falsch, leiden unter Mangelernährung oder haben Übergewicht. Dies hat weitreichende Folgen für Wohlbefinden, Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Menschen und Gesellschaften. Laut Vereinten Nationen sind zwei Milliarden Menschen von Mangelernährung betroffen, 828 Millionen Menschen leiden unter chronischem Hunger. Dies entspricht etwa jeder elften Person weltweit. In den vergangenen Jahren hat Hunger global zugenommen. Der Anstieg wurde unter anderem durch den Krieg in der Ukraine, die COVID 19 Pandemie und den Klimawandel verstärkt, was zu Ernährungsunsicherheit und einer Verschlechterung der landwirtschaftlichen Bedingungen führten.
National
Schätzungen zufolge sind in Deutschland drei Millionen Menschen von Ernährungsarmut betroffen. Das ent spricht 3,5 Prozent der Bevölkerung. Ein weitaus größeres Problem als Mangelernährung ist in Deutschland jedoch Übergewicht und Fettleibigkeit. Rund zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen sind übergewichtig, ein Viertel der Erwachsenen sind stark adipös. Der Anteil der Übergewichtigen liegt in Deutschland über dem EU-Durchschnitt.
Regensburg
Auch in Regensburg gibt es zahlreiche bedürftige Menschen, die sich alltägliche Dinge wie Ernährung nicht leisten können. Alleine die Tafel Regensburg versorgt jede Woche rund 5000 Menschen mit gespendeten Lebensmitteln. Die Stadt Regensburg fördert eine breite Trägerlandschaft von Kirchen, Vereinen, Verbänden und privaten Initiativen, um diesem Missstand entgegenzuwirken.
Ein weiterer Schwerpunkt der Stadt Regensburg im Bereich Ernährung ist zudem die Förderung einer pestizidfreien Landwirtschaft und einer nachhaltigen, biologischen Nahrungsmittelproduktion in der Region. Bis 2030 soll in allen städtischen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung der Anteil an regionalen biozertifizierten Lebensmitteln auf mindestens 50 Prozent erhöht werden. Auch der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen an allen landwirtschaftlich genutzten Flächen im Stadtgebiet Regensburg, welcher zuletzt elf Prozent betrug, soll stetig erhöht werden.
Ein weiterer Fokus liegt auf Ernährungsbildungsprojekten, um die Bevölkerung zu bewussterem Konsum und zu mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Nahrungsmitteln zu sensibilisieren.
Unser Engagement
Relevante Teilziele von SDG 2 für deutsche Kommunen sind unter anderem die Gewährleistung eines Zugangs zu sicheren, nährstoffreichen und aus reichenden Nahrungsmitteln sowie die Gewährleistung einer produktiven Landwirtschaft und einer nachhaltigen Nahrungsmittelproduktion. Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl von Maß nahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.
Die Stadt Regensburg unterstützt Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen, sodass alle in Regensburg jeden Mittag ein warmes Essen erhalten und am gemeinsamen Mittagessen in Schule, Kindertageseinrichtung, Hort oder bei der Tagesmutter teilnehmen können. Diese Unterstützung soll die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Proteinen oder Ballaststoffen sicherstellen und zudem ein Umfeld schaffen, in dem Kinder zusammen essen, sich austauschen und soziale Beziehungen aufbauen können. Kinder aus einkommensschwachen Haushalten haben oft nicht ge nug Zugang zu gesunden und nahrhaften Lebensmitteln. Kein Kind soll auf Grund seiner sozialen Herkunft oder den familiären Verhältnissen benachteiligt werden. Das gemeinsame Essen fördert Gesundheit, soziale Fähigkeiten und Gemeinschaft in Kitas und Schulen.
Die Stadt Regensburg gehört seit 2017 dem Netzwerk der Biostädte an. Seit 2019 bildet sie zudem zusammen mit dem Landkreis Regensburg und seinen 41 Gemeinden eine der größten staatlich anerkannten Öko Modellregionen Bayerns. Die gemeinsamen Ziele von Biostadt und Öko-Modellregion beinhalten vor allem, ökologisch erzeugte Lebensmittel aus der Region entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu unterstützen sowie das Bewusstsein für ökologisch erzeugte regionale Lebensmittel zu schärfen. Auch die Steigerung bioregionaler Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung, wie zum Beispiel in Kantinen, wird gefördert. Im Jahr 2021 hat der Umweltausschuss der Stadt Regensburg beschlossen, in allen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung in eigener Trägerschaft den Anteil an bio-zertifizierten Lebensmitteln bis 2030 auf mindestens 50 Prozent zu erhöhen.
Die Stadt Regensburg setzt sich aktiv für die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft ein, indem sie ihre landwirtschaftlich genutzten Flächen selbst biologisch bewirtschaftet. Zudem sind alle eigenen landwirtschaftlichen Grundstücke, die von der Stadt Regensburg neu verpachtet werden, hinsichtlich des Pestizideinsatzes nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften. Ein Verzicht auf Pestizide und Herbizide zur Bewirtschaftung der städtischen Landwirtschaftsflächen wird grundsätzlich vertraglich vereinbart.
Die Stadt Regensburg führt gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern Bildungs- und Informationsangebote sowie Workshops zum Thema gesunde Ernährung durch. Die Angebote richten sich einerseits an die Verbraucherinnen und Verbraucher und setzen hier bereits bei Kindern und Jugendlichen in den Schulen an, um sie für eine gesunde Ernährung zu sensibilisieren. So besucht beispielsweise seit 2023 eine Biobäuerin die Grund - und Berufsschulen der Stadt, um das Bewusstsein für gesunde Ernährung und Bioprodukte zu schärfen. Aber auch auf Märkten und Festen wird über den Mehrwert von Bio-Regio und anhand eines Bio-Einkaufsführers über regionale Einkaufsmöglichkeiten informiert. Spezielle Seminare richten sich zudem auch an die Erzeugerinnen und Erzeuger und auch Caterer und Küchen werden durch Coachings bei der Einführung von Bio-Lebensmitteln unterstützt.
Chancen und Herausforderungen
In Regensburg ist die Ernährungsunsicherheit im Vergleich zu Regionen der Welt, die mit schweren Hungerkrisen zu kämpfen haben, kein Thema von besonderem öffentlichem Interesse. Dennoch müssen sich die Stadt und deren Bewohnerinnen und Bewohner mit steigenden Lebenshaltungskosten und Lebensmittel preisen sowie den Herausforderungen der Inflation auseinandersetzen.
Die Stadt betreibt verschiedene Bildungsinitiativen für eine gesunde Ernährung, die darauf abzielen, die Bevölkerung über die Bedeutung von ausgewogener, nachhaltiger und gesunder Ernährung aufzuklären. Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um chronischen Erkrankungen wie Adipositas oder Diabetes vorzubeugen. Eine gesunde Ernährung fördert aber auch das allgemeine Wohlbefinden und die geistige Leistungsfähigkeit. Besonders für Kinder und Jugendliche ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um ihre körperliche und kognitive Entwicklung zu unterstützen.
Neben der Förderung von gesunder Ernährung liegt ein weiterer Fokus auf der Sensibilisierung für nachhaltige Ernährungsweisen. Dies umfasst neben der Reduktion von Lebensmittelverschwendung auch die Förderung von biologischen, regionalen und saisonalen Lebensmitteln. Als Biostadt und Öko-Modellregion verfolgt Regensburg das Ziel, den Anteil ökologisch erzeugter Lebensmittel aus der Region weiter zu erhöhen. Workshops, Seminare, Coachings sowie Bio-Einkaufsführer und Kochkurse unterstützen sowohl Verbraucherinnen und Verbraucher als auch Erzeugerinnen und Erzeuger.
Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.
Weitere Informationen
Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard
Zum Herunterladen
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