Ziel 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden

Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten

Nachhaltigkeit - Ziel 11 - Nachhaltige Städte und GemeindenStädte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen © United Nations Department of Public Information

Global

Weltweit leben etwa 56 Prozent der Bevölkerung in städtischen Gebieten, was den globalen Trend der Urbanisierung unterstreicht. In Südamerika liegt die Verstädterungsrate bereits bei über 80 Prozent, in Asien und Afrika wird sie bis 2030 auf über 50 Prozent ansteigen. Schon heute findet mehr als 80 Prozent der globalen Wirtschaftsaktivität in Städten statt. Städte sind Treiber der Wirtschaften und des Wohlstands. Städte sind weltweit aber auch für rund 75 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich, verbrauchen mehr als dreiviertel aller Ressourcen und erzeugen Milliarden Tonnen an Müll.

National

In Deutschland lebten 2023 bereits mehr als 77 Prozent der Menschen in Städten oder Ballungsräumen. 82 Städte haben mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 15 Städte konnten eine Bevölkerungszahl von über 500.000 vorweisen, von denen vier über eine Million Einwohnerinnen und Einwohner zählten. Nur 15 Prozent der deutschen Bevölkerung lebt in Gemeinden mit weniger als 5.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Aufgrund der zunehmenden Urbanisierung fehlen in deutschen Großstädten rund 1,9 Millionen bezahlbare Wohnungen.

Regensburg

Neben den Metropolen ziehen vor allem Großstädte neue Bewohnerinnen und Bewohner an – so auch Regensburg mit seinen rund 177.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Laut Prognosen des Bayerischen Landesamts für Statistik sowie der Stadt Regensburg wird die Bevölkerung in der Stadt in den kommenden Jahren weiter stark zunehmen.

Eine der zentralen Herausforderungen der Urbanisierung ist die Schaffung und der Erhalt von bezahlbarem Wohnraum. Die Wohnungsfertigstellungsrate befindet sich in Regensburg seit vielen Jahren auf einem sehr hohen Niveau und die Stadt nimmt bei Baufertigstellungen im deutsch landweiten Vergleich regelmäßig Spitzenpositionen ein. Im Jahr 2020 wurden laut Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit rund 1.900 fertiggestellten Wohneinheiten in Regensburg deutschlandweit die meisten Wohnungen pro Einwohnerin beziehungsweise Einwohner errichtet. Auch im Jahr 2023 steht Regensburg deutschlandweit beim Geschosswohnungsbau an der Spitze.

Eine weitere Herausforderung ist die Gestaltung der Mobilitätswende. Ziel ist die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs zugunsten eines klimaneutralen ÖPNV, des Radverkehrs und des Fußgängerverkehrs. Der Anteil des Individualverkehrs soll von derzeit 37 Prozent am Modal Split bis 2040 auf 30 Prozent sinken. Gleichzeitig soll der Anteil des Umweltverbundes bis 2040 auf 70 Prozent steigen. Insbesondere der Anteil des Radverkehrs soll von derzeit 26 Prozent auf 30 Prozent steigen.

Unser Engagement

Relevante Teilziele von SDG 11 für deutsche Kommunen sind unter anderem die Sicherstellung eines Zugangs zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum, die Gewährleistung eines Zugangs zu nachhaltigen Verkehrssystemen, die Verstärkung einer nachhaltigen Siedlungsplanung sowie die Senkung der Umweltbelastung, die Sicherstellung eines Zugangs zu Grünflächen. Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl von Maßnahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.


Geförderter Wohnraum

Nach wie vor bleibt es eine große Herausforderung, die Zahl von gefördertem Wohnraum in Regensburg konstant zu halten beziehungsweise zu steigern. Nach Jahren der Stagnation konnte durch den Zubau von neuem gefördertem Wohnraum die Gesamtzahl der Wohneinheiten von 2015 bis 2023 von 5.323 Einheiten auf 5.846 erhöht werden. Durch den gleichzeitigen Wegfall der Bindung „klassischer“ Sozialwohnungen müssen dennoch nach wie vor enorme Anstrengungen unternommen werden, um einen deutlichen Anstieg der geförderten Wohnungen zu erreichen. Mit dem Regensburger Baulandmodell wurde daher 2019 eine Quote von 40 Prozent für geförderten Wohnungsbau in neuen Bebauungsplangebieten verankert. Auf städtischen Flächen werden in der Regel bis zu 60 Prozent der Wohnfläche für diesen Zweck zur Verfügung gestellt.


Geförderter Wohnraum

Nach wie vor bleibt es eine große Herausforderung, die Zahl von gefördertem Wohnraum in Regensburg konstant zu halten beziehungsweise zu steigern. Nach Jahren der Stagnation konnte durch den Zubau von neuem gefördertem Wohnraum die Gesamtzahl der Wohneinheiten von 2015 bis 2023 von 5.323 Einheiten auf 5.846 erhöht werden. Durch den gleichzeitigen Wegfall der Bindung „klassischer“ Sozialwohnungen müssen dennoch nach wie vor enorme Anstrengungen unternommen werden, um einen deutlichen Anstieg der geförderten Wohnungen zu erreichen. Mit dem Regensburger Baulandmodell wurde daher 2019 eine Quote von 40 Prozent für geförderten Wohnungsbau in neuen Bebauungsplangebieten verankert. Auf städtischen Flächen werden in der Regel bis zu 60 Prozent der Wohnfläche für diesen Zweck zur Verfügung gestellt.


Fahrradfreundliche Kommune

Seit 2019 darf sich Regensburg offiziell „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ nennen. Der Anteil des Radverkehrs am Modal Split liegt derzeit bei 26 Prozent und damit über dem bayernweiten Durchschnitt.

Um den Radverkehrsanteil weiter zu steigern und das Rad fahren noch sicherer zu machen, erhält Regensburg in den kommenden Jahren ein insgesamt 170 Kilometer langes Hauptradroutennetz. Dieses soll langfristig alle wichtigen Wohn- und Gewerbegebiete, Schulen und Hochschulen, Freizeit und Einkaufsziele sowie Kultur und Sportstätten miteinander verknüpfen. Die erste Hauptradroute, die neun Kilometer lange „Radlroute 5“, wurde 2024 fertig gestellt. Kontinuierlich werden zudem Radwegelücken geschlossen und die Sicherheit durch Umbauten und Vorrangschaltungen an Ampeln verbessert.


Vision Zero – Mehr Sicherheit für den Radverkehr

Um das Radfahren in Regensburg noch attraktiver und sicherer zu machen, verfolgt die Stadt die „Vision Zero“: Dabei soll die Zahl der Radunfälle durch unterschiedliche Maßnahmen kontinuierlich gesenkt werden. Gera de an Kreuzungsbereichen kommt es immer wieder zu teils schweren Unfällen, oft verursacht durch Auto oder LKW-Fahrer. Die Maßnahmen reichen vom Einfärben der Radfahrerfurten an gefährlichen Kreuzungen, Anbringen von Spiegeln und Warnblinklichtern über Anpassungen der Ampelschaltungen bis hin zur Errichtung geschützter Radfahrstreifen und Fahrradstraßen. Für die Einrichtung einer neuen, diagonalen Radwegführung über die Kumpfmühler-Kreuzung, welche die Querung der Kreuzung für Radfahrende sicherer und schneller macht, wurde die Stadt zuletzt vom Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Regensburg mit dem „Goldenen VCD-Bruckmandl“ ausgezeichnet.


Klimafreundlicher ÖPNV

Die Elektromobilität ist der Schlüssel zu einem klimafreundlicheren ÖPNV und so steht deren Ausbau bei das Stadtwerk.Regensburg schon seit einigen Jahren auf der Agenda. Der Plan ist, bis 2035 als Stadtwerk klimaneutral zu werden. Die Elektrifizierung der Busflotte ist dabei einer der größten Hebel. Bis 2027 sollen mindestens 30 Prozent der Busflotte im Stadtgebiet emissionsfrei betrieben werden. Mit der Einführung des „Emil“ auf der Altstadtlinie war Regensburg im Jahr 2017 die erste bayerische Kommune mit einer komplett elektrifizierten Buslinie. Neben den Midibussen sind seit 2021 auch vollelektrische Solobusse im Stadtgebiet im Einsatz, seit 2023 auch vollelektrische Gelenkbusse. Jährlich sollen zwischen zehn und 15 neue emissionsfreie Busse die bisherige Busflotte Schritt für Schritt ersetzen und klimafreundlicher machen.


Hervorragende E-Ladesäulen – Infrastruktur

Der Ausbau einer flächendeckenden und klimaneutralen Ladeinfrastruktur als Basis für eine emissionsfreie Mobilität steht in Regensburg seit vielen Jahren im Fokus. Seit 2015 schafft die REWAG mit dem Ausbau von E-Ladesäulen im Stadtgebiet die Voraussetzungen für eine flächendeckende Infrastruktur für Elektroautos. Laut Städteranking des BDEW belegt Regensburg 2023 deutschlandweit den fünften Platz bei der Anzahl der Ladepunkte im Stadtgebiet. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bescheinigte Regensburg im Jahr 2023 sogar den zweiten Platz im Städtevergleich beim Verhältnis von Ladepunkten zu zugelassenen Elektrofahrzeugen. 2024 befanden sich im Stadtgebiet 746 Ladepunkte, 309 davon betreibt die REWAG. Die Ladepunkte der REWAG werden zu 100 Prozent mit regional erzeugtem Ökostrom betrieben.


Chancen und Herausforderungen

Der anhaltende Bevölkerungszuwachs und die hohe Nachfrage nach Wohnraum haben in Regensburg zu einem angespannten Wohnungsmarkt und steigenden Mieten und Immobilienpreisen geführt. Besonders einkommensschwache und mittlere Haushalte sind betroffen, da das Angebot trotz hoher Bauaktivität nicht ausreicht. Regensburg versucht, unter anderem mit der Wohnbauoffensive und dem Zubau von neuem gefördertem Wohnraum entgegenzuwirken.

Ziel der Stadtentwicklung ist zudem die Schaffung attraktiver, lebendiger Quartiere mit gemischten Strukturen, Begegnungsräumen, einer guten Nahversorgung und hoher Aufenthaltsqualität. Im Sinne der „15-Minuten Stadt“ sollen Quartiere über gute Versorgungsmöglichkeiten verfügen und vielfältige Freizeitmöglichkeiten bieten.

Nachdem sich bei einem Bürgerentscheid im Sommer 2024 53,7 Prozent der Teilnehmenden gegen die Stadt bahn-Planungen aussprachen, verfolgt Regensburg nun den verkehrsplanerischen Ansatz, den ÖPNV sowie Fahrrad und Fußgängerverkehr auch ohne Stadtbahn zu stärken. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Projekt gruppe „Impuls Mobilität Regensburg“ ins Leben gerufen. Schwerpunkte der kommenden Jahre sind unter anderem der Ausbau des Hauptradroutennetzes, die Beschleunigung von Bussen, der barrierefreie Ausbau von Haltestellen, die Weiterentwicklung des Sharing Angebots sowie die Lenkung beziehungsweise Organisation des privaten Verkehrs, des Lieferverkehrs und der Parkmöglichkeiten.

Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.

Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
R I Personal- und Verwaltungsreferat
Altes Rathaus
Rathausplatz 1
Zimmer: 32 d
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