Ziel 14 - Leben unter Wasser

Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen

Nachhaltigkeit - Ziel 14 - Leben unter Wasser Leben unter Wasser - Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen © United Nations Department of Public Information

Global

Ozeane bedecken rund 71 Prozent der Erdoberfläche und gelten als Grundlage allen Lebens auf der Erde. Die Artenvielfalt im Ökosystem Ozean ist unvorstellbar groß, zudem haben Ozeane einen großen Einfluss auf das Klima. Sie speichern etwa 25 Prozent der jährlich durch Menschen ausgestoßenen CO2-Emissionen und dämpfen dadurch den Treibhauseffekt. Aufgrund der zunehmenden Versauerung der Ozeane sinkt die Speicherfunktion der Meere jedoch. Die Versauerung bedroht zudem die Artenvielfalt der Pflanzen und Meereslebewesen. Bedroht wird das Ökosystem der Ozeane außerdem durch Überfischung sowie durch Verschmutzung mit Schadstoffen und Abfällen. Jährlich werden weltweit bis zu zehn Millionen Tonnen Müll in die Meere eingetragen. Das UN-Umweltprogramm UNEP geht davon aus, dass durchschnittlich 13.000 Plastikmüllpartikel auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche treiben.

National

In Deutschland gelangen jährlich rund 446.000 Tonnen Plastik in die Umwelt, 74 Prozent davon in Form von Mik roplastik.49 Mikroplastik findet sich auch in unseren Flüssen wieder und gelangt so schließlich ins Meer. Von den bayerischen Flüssen ist vor allem die Donau stark belastet.

Regensburg

Auch wenn Regensburg nicht direkt am Meer liegt, ist die Stadt über die Donau mit dem Meer verbunden. Mit 2857 Kilometern ist die Donau der zweitlängste und zweitgrößte Fluss Europas. Bevor die Donau ins Schwarze Meer mündet, durchfließt sie zehn Länder – so viele wie kein anderer Fluss auf der Erde.

Insbesondere bei der Verringerung des Eintrags von Verschmutzungen aller Arten in die Flüsse und somit ins Meer kann Regensburg einen Teil beitragen. Denn die Donau ist einer der am stärksten belasteten bayerischen Flüsse. Nicht weit entfernt von Regensburg, in Deggendorf, wurde der höchste Wert von Mikroplastik-Partikeln in bayerischen Gewässern gemessen. Mehr als 150 Plastikteilchen pro 1000 Liter Wasser wurden nachgewiesen. Weiter flussabwärts, zwischen Wien und Bratislava, wurden in der Donau sogar mehr Plastikteilchen als Fischlarven nachgewiesen. Nach einer Hochrechnung der Universität Wien spült die Donau täglich etwa 4,2 Tonnen Plastikmüll ins Schwarze Meer. Durch die Verbesserung der Abwasserbehandlungssysteme und Modernisierung der Kläranlage kann Regensburg zur Verbesserung der Wasserqualität der Donau beitragen und somit indirekt auch dem Eintrag von Schadstoffen und Abfällen ins Meer entgegenwirken.

Unser Engagement

Relevante Teilziele von SDG 14 für deutsche Kommunen sind unter anderem die Verhütung und Verringerung aller Arten der Meeresverschmutzung ins besondere durch vom Land ausgehende Tätigkeiten sowie die Verbesserung der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen. Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl von Maßnahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.


Behandlung des Abwassers

Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Regensburg kümmern sich um die Ableitung und Behandlung des Abwassers in der Stadt. Sie entwickeln, planen, bauen, sanieren und überwachen das Kanalnetz sowie das Klärwerk. Die öffentlichen Abwasserkanäle in Regensburg sind zusammen rund 440 Kilometer lang, das Kanalnetz wächst jedes Jahr um bis zu vier Kilometer. Das Abwasser wird dem vollbiologisch arbeitenden Klärwerk im Stadtosten zugleitet und gesäubert. Mit einer Ausbaugröße von 400.000 Einwohnerwerten (EW) erreicht das Klärwerk Regensburg eine Reinigungsleistung von mehr als 95 Prozent für organisch abbaubare Inhaltsstoffe. Nachdem das Abwasser die mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufe durchlaufen hat, wird es in die Donau eingeleitet. Dabei wird die Qualität des gereinigten Abwassers laufend im eigenen zertifizierten Abwasserlabor kontrolliert.


Chancen und Herausforderungen

Das Klärwerk Regensburg behandelt täglich eine Abwassermenge von rund 60.000 Kubikmeter, bei Regen bis zu 180.000 Kubikmeter. Pro Tag werden dabei bis zu 25.000 Kilogramm Abwasserschlamm aus dem Abwasser gefiltert, bevor dieses in die Donau eingeführt wird. Doch trotz der enormen Mengen Schlamm lassen sich im Klärwerk nicht alle Verunreinigungen aus dem Wasserfiltern. Medikamentenrückstände wie Antibiotika oder Schmerzmittel beispielsweise können nur zum Teil aus dem Abwasser abgeschieden werden. In einer alternden Gesellschaft und gleichzeitig wachsenden Stadt wird diese Problematik voraussichtlich zunehmen. Die Stadt Regensburg hat daher bereits einen Grundsatzbeschluss in die Wege geleitet, dass eine Erhöhung der Kapazitäten des Klärwerks auf bis zu 600.000 Einwohnerwerten (EW) sowie eine Erweiterung um die sogenannte 4. Reinigungsstufe möglich ist. Hierdurch können zukünftig Medikamentenrückstände und andere Mikroschadstoffe besser aus dem Abwasser gefiltert werden.

Doch Schadstoffe werden nicht nur über das Abwasser in die Flüsse eingetragen. Mikroplastik gelangt insbesondere durch Reifenabrieb in die Umwelt. So können eine konsequente Mobilitätswende, die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs und der Ausbau des ÖPNV indirekt auch zur Verbesserung der Wasserqualität der Flüsse und Meere beitragen.

Die Verunreinigung der Flüsse durch landwirtschaftliche Einträge wie Nitrat, Phosphat oder Pestizide stellt eine weitere Herausforderung dar. Mit der Förderung einer regionalen Bio-Landwirtschaft ist Regensburg als Biostadt und Öko-Modellregion auf einem guten Weg, auch diese Einträge weiter zu reduzieren.

Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.

Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
R I Personal- und Verwaltungsreferat
Altes Rathaus
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