Ziel 7 - Bezahlbare und saubere Energie

Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern

Nachhaltigkeit - Ziel 7 - Bezahlbare und saubere Energie Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle sichern © United Nations Department of Public Information

Global

Der Ausbau erneuerbarer Energien boomt weltweit. Im Jahr 2023 betrug die global installierte kumulierte Nennleistung von Photovoltaikanlagen rund 1.600 Gigawatt. Zuletzt wurden rund 239 Gigawatt Leistung neu installiert – ein neuer Rekord. Die Steigerungsrate jährlich neu installierter Photovoltaikanlagen lag zuletzt bei rund 40 Prozent. Neben Photovoltaikanlagen schreitet der Ausbau von Windkraftanlagen stark voran. Im Jahr 2023 wurde weltweit die Marke von 1.000 Gigawatt installierter Windkraftleistung geknackt. Allerdings wurden im Jahr 2023 weltweit auch mehr Kohle und Erdöl als jemals zuvor verbraucht. Noch immer stammen 80 Prozent der weltweit erzeugten Energie aus fossilen Brennstoffen.

National

Auch in Deutschland hat die Energiewende deutlich Fahrt aufgenommen. Doch trotz positiver Entwicklung in den vergangenen Jahren lag der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch in Deutschland 2023 bei lediglich 22 Prozent. Erfreulich ist dagegen der Anteil Erneuerbarer Energien im Stromsektor, dieser lag im Jahr 2023 bei rund 52 Prozent. Bis 2030 sollen in Deutschland mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden.

Regensburg

In Regensburg schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien stetig voran. Die installierte Nennleistung aller regenerativen Erzeugungsanlagen im Stadtgebiet stieg zwischen 2015 und 2023 von rund 41 Megawatt auf zuletzt mehr als 81 Megawatt an. Aktuell sind im Stadtgebiet Photovoltaikanlagenanlagen mit einer Nennleistung von rund 64,4 Megawatt installiert. Die Leistung erneuerbaren Stroms aus Wasserkraft beträgt 9,5 Megawatt, gefolgt von knapp sieben Megawatt aus Biomasse und 0,5 Megawatt aus Windenergie. Insbesondere der Zubau von Photovoltaikanlagen konnte in den vergangenen Jahren stetig vorangetrieben werden und hat sich seit 2017 mehr als verdoppelt. Hier liegt auch das größte Potential für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien im Stadtgebiet.

Unser Engagement

Relevante Teilziele von SDG 7 für deutsche Kommunen sind unter anderem die Sicherstellung eines Zugangs zu bezahlbaren, verlässlichen und modernen Energiedienstleistungen, die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Energiemix, die Steigerung der Energieeffizienz sowie die Förderung von Investitionen in die Energieinfrastruktur und saubere Energietechnologien. Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl von Maßnahmen und Projekten, mit denen die Stadt Regensburg zum Erreichen dieser Teilziele beitragen möchte.


Grünes Energieareal Regensburg

Gemeinsam mit vier Regensburger Unternehmen wird die Stadtverwaltung im Rahmen des Green Deals ein Photovoltaik Feld auf einer städtischen Fläche von circa 20 Hektar entwickeln. Der regional erzeugte grüne Strom soll per Direktleitung in die ansässigen Industriegebiete geführt werden. Das Energieprojekt wird einen bedeuten den Beitrag zur Dekarbonisierung eines Schlüssel Industriegebiets in Regensburg leisten. Die stadteigene Fläche wird dem Projekt für 25 Jahre zur Verfügung gestellt. Der Ausbau und Betrieb des Photovoltaik Felds wird durch die Genossenschaft Bürger Energie Regensburg (BERR eG) vorgenommen. Für Bürgerinnen und Bürger wird die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung bestehen. Neben dem großen Energieareal ermöglicht die Stadt zudem die Realisierung kleinerer Solarparks, etwa auf vier Hektar Fläche in Haslbach oder auch im Stadtnorden.


Förderung von Photovoltaikanlagen

Im Rahmen der Förderkulisse `Regensburg effizient´ können seit Frühjahr 2023 Bürgerinnen und Bürger, KMUs sowie Vereine und Institutionen für die Installation von Photovoltaikanlagen einen Förderantrag stellen. Jedes Kilowatt Peak wird mit 100 Euro bezuschusst, der Höchstsatz beträgt 1.500 Euro. Bei besonderen Erschwernissen, wie etwa der Installation auf einem denkmalgeschützten Gebäude oder in Kombination mit einer Dachbegrünung, erhalten Antragstellende eine zusätzliche Pauschale von 200 Euro. Privatpersonen können darüber hinaus auch für den Kauf eines Steckersolargeräts, auch Balkonkraftwerk genannt, eine Förderung beantragen. Die Anschaffung eines Steckersolargeräts wird bis zum Ende des Jahres 2024 mit 150 Euro bezuschusst


Digitaler Energie-Zwilling

Der digitale Energie-Zwilling als Planungswerkzeug zur ökologischeren und ökonomischeren Energieversorgung untersucht Energieströme, also Strom und Wärme, eines Gebäudes beziehungsweise Quartiers und bildet diese in einem digitalen Modell ab. Die räumliche Analyse und Darstellung der Daten schafft neue Erkenntnisse zum Energiebedarf und eine Bewertungsbasis lokaler Einsparpotenziale. Mit dem ersten Prototyp des digitalen Energie-Zwillings wurde ein digitales 3D-Modell der Stadt Regensburg geschaffen und mit Gebäude und Energiedaten eines Pilotquartiers angereichert und zur Funktionsbewertung fundiert wissenschaftlich visualisiert. Dabei wurde auch eine Sanierungsfunktion implementiert, um energetische, finanzielle und THG-bezogene-Einsparungen zu berechnen. Der Prototyp wird nun zu einem Produktivsystem weiterentwickelt.


Innovationsquartier Prinz-Leopold-Kaserne

Auf dem Areal der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne soll in den kommenden Jahren ein völlig neuer, möglichst klimaneutraler Stadtteil entstehen. Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Umsetzung eines innovativen Energiekonzepts, welches auf dem konsequenten und effizienten Einsatz erneuerbarer Energien beruht. Bei der Energieversorgung setzt die Stadt Regensburg auf Photovoltaikanlagen und Wärme aus Abwasser, Luft sowie Geothermie. Die Luft als Wärmequelle kann auch im Winter bis etwa 20 Grad Celsius nutzbar gemacht werden. Die Verwendung der Wärme aus Abwasser wird durch Nutzung der Wärmeenergie aus dem Kanalhauptsammler, der durch das Planungsgebiet verläuft, realisiert. Ergänzend wird Geothermie durch Erdsonden verwendet. Dies gepaart mit dem Einsatz nachhaltiger Baumaterialien und innovativer Haustechnik sorgt für ein innovatives Quartier.


Machbarkeitsstudie Wärmenetz Altstadt

Da die Regensburger Altstadt derzeit zum größten Teil mit Erdgas beheizt wird und eine alternative Wärmeversorgung durch den Status als UNESCO Welterbe eine besondere Herausforderung darstellt, wurde eine Machbarkeitsstudie zur energieeffizienten und klimaneutralen Wärmeversorgung erstellt. Der gewählte modulare Projektansatz dient dazu, die herausgearbeiteten Quartierslösungen auf Versorgungsaufgaben mit vergleichbarer Bedarfs- und Angebotscharakteristik, nicht nur in der Altstadt, übertragen zu können.

Für das Untersuchungsgebiet in der Altstadt kann festgehalten werden, dass mit den zur Verfügung stehen den Wärmequellen Abwasser, Flusswärme und Geothermie in Innenhöfen ein Großteil des Wärmebedarfs regenerativ gedeckt werden könnte.


Chancen und Herausforderungen

Die installierte Nennleistung aller regenerativen Erzeugungsanlagen im Stadtgebiet liegt aktuell bei rund 81 Megawatt. Insbesondere durch den Zubau von Photovoltaikanlagen wird die Leistung auch in den kommenden Jahren zulegen. Alleine das Energieareal im Osten von Regensburg bietet Potential für rund 20 Megawatt Nennleistung.

Trotz Steigerung der erneuerbaren Energien ist die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern in der Strom- und vor allem Wärmeversorgung im Stadtgebiet noch sehr groß. 54 Prozent des Energieverbrauchs werden aktuell für das Heizen von Gebäuden, für die Aufbereitung von Warmwasser und Industriewärme benötigt. Hierfür werden derzeit noch überwiegend fossile Brennstoffe wie Gas (80 Prozent) und Öl (10 Prozent) eingesetzt. Die Wärmewende ist daher ein essentieller Baustein auf dem Weg in die Klimaneutralität. Um die fossilen Brennstoffe zu substituieren, erstellt die Stadt im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung aktuell eine Potenzialanalyse. Sie untersucht Wege zur Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien aber auch zur Wärmeeinsparung durch energetische Gebäudesanierungen. Ein Fokus von Stadt und REWAG wird in den kommenden Jahren daher neben der Förderung und dem Ausbau von Erzeugungs- und Speicheranlagen für erneuerbare Energien im Stadtgebiet auch der Ausbau von Nahwärmenetzen sein. Die aktuelle Länge des Wärmenetzes beträgt 34,6 Kilometer.

Weitere Beispiele und Kennzahlen finden Sie im Zukunftsbarometer.

Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
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Altes Rathaus
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