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Lastenradsharing: Mit dem „Donau-Donkey“ durch Regensburg

Das Lastenradsharing „Donau-Donkeys“ ist seit August 2022 in Regensburg verfügbar. Die 25 E-Lastenräder können über die Donkey Republic App an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet gemietet werden.

Fotografie: Gruppenfoto beim Auftakt des neuen Lastenradsharings Donau-Donkeys
Das neue Lastenradsharing „Donau-Donkeys“ in Regensburg ist am Montag, 1. August, offiziell an den Start gegangen. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

11. Mai 2023

„Wenn wir erreichen wollen, dass die Menschen weniger Autofahren, müssen wir für alle Mobilitätsbedürfnisse eine Alternative bieten. Nicht jeder kann und will sich ein Lastenrad kaufen. Diese Fahrzeuge sind nicht billig und nicht in jeder Wohnsituation gibt es Möglichkeiten, so ein großes Fahrzeug abzustellen. Mit diesem neuen Angebot schließen wir eine Lücke“, zeigte sich Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann bei der Einfürhrung des neuen Lastenradsharing-Systems im August 2022 begeistert.

Das Unternehmen „Feine Räder“ betreibt das Lastenradsharing und sorgt für eine regelmäßige Wartung und Reparatur der 25 Räder. Der Betrieb ist zunächst für zwei Jahre geplant. Dann sollen die Erfahrungen ausgewertet werden.

Standorte

Der Strom für die Räder wird so nachhaltig wie möglich produziert. An einigen Standorten wurden daher Solarladesäulen aufgestellt. Andernorts wird in der Nacht auf den Strom aus der Straßenbeleuchtung zurückgegriffen. So können aufwändige Leitungsverlegungen vermieden werden.

Die Räder, die hauptsächlich zum Transport verwendet werden, sind an Standorten mit hoher Wohndichte platziert. Standorte gibt es daher in der Altstadt, im Dörnbergviertel, auf dem Tech-Campus, auf dem Candis-Gelände und im Marinaquartier sowie auch auf dem Sallerner Berg, am Weinweg, in der Paarstraße und in der Römerstraße in Burgweinting. Verfügbare Lastenräder und ihre Standorte werden in der Donkey Republic App angezeigt.

„Der geringe infrastrukturelle Aufwand an den Stationen ist ein großer Vorteil. Ist die Nachfrage an einem Standort zu gering, können wir eine neue Station an einer anderen Stelle einrichten“, so Christine Schimpfermann.

Während die Räder anfangs am jeweiligen Heimat-Standort zurückgegeben werden mussten (A-A-Fahrten), können die geliehenen Räder seit Anfang April 2023 auch an anderen Standorten zurückgegeben werden (A-B-Fahrten). Wichtig ist nur, dass die Räder am Ende wieder an einem Abgabeort abgestellt werden. Nur so ist eine Beendigung der Miete möglich. Durch diese neue Anpassung des Lastenradsharing-Systems enststeht mehr Flexibilität beim Nutzen der Donau-Donkeys.

Kosten und Miete

Je länger man fährt, desto günstiger wird es. Auf diese Formel lässt sich die Tarifstaffelung zusammenfassen. Die ersten 30 Minuten kosten 2,50 Euro, eine Stunde nur noch 50 Cent mehr. Auch Langzeitmieten, zum Beispiel für eine Wochenendfahrt über zwei oder drei Tage, sind möglich. Die Miete erfolgt über die Donkey Republic App. Die einmalige Registrierung geht schnell und ist kostenlos.

Sowohl die Stadt Regensburg als auch das Stadtwerk.Regensburg beteiligen sich finanziell an dem System und steuern insgesamt pro Jahr 60.000 Euro als Defizitausgleich bei. „Das klingt nach viel Geld, doch wir müssen jetzt anfangen in die Mobilitätswende und gegen den Klimawandel zu investieren. Die Extremwetterereignisse werden zunehmen. Regensburg musste in der Vergangenheit wiederholt erfahren, welche Folgen Hochwasser haben können. Außerdem ist Regensburg in Bayern die Stadt mit den meisten Hitzetagen. Die Schäden durch den Klimawandel werden um ein Vielfaches teurer werden, als die heutigen Investitionen an den richtigen Stellen“, weiß Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann.

Schritt in Richtung Mobilitätswende

„25 Sharing-Lastenräder alleine werden noch nicht zu kürzeren Staus auf den Straßen führen. Aber wir wagen hier einen ersten Schritt und wollen Erfahrungen sammeln. Für eine nachhaltige Mobilitätswende gibt es kein Patentrezept. Vielmehr müssen wir ein Bündel an Maßnahmen umsetzen. Das Lastenrad-Sharing ist eine davon“, ist sich auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sicher.

Das Lastenrad-Sharing bietet die Möglichkeit, dieses Verkehrsmittel kennenzulernen und auf seine Alltagstauglichkeit hin zu testen. So kann für kleines Geld ausprobiert werden, wie sich so ein Rad fährt, ob alle Einkäufe hineinpassen und wie lange der Akku hält. Aufgrund dieser Erfahrungswerte ist es für Bürgerinnen und Bürger einfacher, die Entscheidung für den Kauf eines eigenen Lastenrades zu treffen.





Text: Thomas Großmüller und Verena Bengler