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„Mein Job ist bunt, spannend und breit gefächert“

Gemeinnützige Organisationen, die freiwillige Helfer suchen, kommen um Elena Großkopf und ihre Kollegin Stephanie Janker nicht herum. Die beiden sind die städtischen Ansprechpartnerinnen für alle Vereine und Initiativen, die Unterstützung brauchen. Sie sind das Gesicht von KoBE, dem Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement.

Fotografie: Blick auf Elena Großkopf durch die offene Bürotür
In ihrem Büro im Alten Rathaus laufen alle Fäden zusammen. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

1. Juli 2021

Angesiedelt ist KoBE in der Abteilung für Inklusion und Bürgerschaftliches Engagement. In enger Zusammenarbeit mit der FreiwilligenAgentur, die direkte Ansprechpartnerin für Menschen ist, die sich ehrenamtlich betätigen wollen, kümmert sich Elena Großkopf um die Non-Profit-Organisationen, bietet Qualifizierungsmaßnahmen an, begleitet, vernetzt und berät sie und stellt den Kontakt mit Menschen her, die sich dort einbringen möchten. Ein eigenes Registrierungsportal auf der KoBE-Website soll es den gemeinnützigen Organisationen erleichtern, freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

Enge Zusammenarbeit mit der FreiwilligenAgentur

Aber sie wartet nicht nur auf Einträge im Online-Portal, bis sie tätig wird, sondern geht auch aktiv auf die Vereine und Initiativen zu. Insgesamt 147 Einsatzstellen sind so aufgespürt worden, die bei KoBE passgenau mit den derzeit rund 500 registrierten Ehrenamtlichen zusammengebracht werden. Die enge Zusammenarbeit mit der FreiwilligenAgentur ist dabei eine wichtige Komponente.
Wer sich ehrenamtlich betätigen möchte, kann sich auch bei KoBe direkt registrieren und zwar online. Beim Ausfüllen des Profils, erklärt Elena Großkopf, müsse man sich überlegen, wo und wie man arbeiten möchte. Und natürlich auch, wieviel Zeit man zu investieren bereit ist. „Nach diesen Angaben kann ich dann verschiedene Angebote auswählen und Vorschläge machen.“ Pro Woche seien es so durchschnittlich vier bis fünf Ehrenamtliche, die sich dort neu registrieren würden. „Zunehmend sind das junge Menschen, während Ältere gerne in einem persönlichen Gespräch bei der FreiwilligenAgentur ausloten, wo sie sich engagieren können.“

Das Leben aktiv mitgestalten

Dass Elena Großkopf sich um die Koordinierung des Ehrenamts kümmert, ist nur folgerichtig. Schließlich engagiert sich die dreifache Mutter schon seit vielen Jahren freiwillig in ihrer Heimatgemeinde Mintraching, wo sie in einem Team von Ehrenamtlichen einen Basar für Kinderkleidung und Spielzeug aufgebaut hat, der sich alljährlich großer Beliebtheit erfreut.

„Es reizt mich, mit Vereinen zu arbeiten, weil es dort so viele Möglichkeiten gibt, das Leben aktiv zu gestalten und mitzubestimmen“, erklärt die 41-Jährige. „Die Ehrenamtlichen bei ihren vielen tollen Projekte und Ideen zu unterstützen, gefällt mir.“ Durch ihre Arbeit bekomme sie Einblicke in viele unterschiedliche Bereiche der Gesellschaft. Ob Seniorenarbeit, Kinderbetreuung, Integrationsprojekte, Rettungswesen oder Umweltschutz – freiwillige Helfer, die bereit sind, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, werden überall gebraucht.

Aktion „Nachbarschaftshilfe“ wirkt nachhaltig

Dass man dabei auch spontan reagieren muss, zeigt die Corona-Pandemie. Als im Frühjahr 2020 beim ersten Lockdown das öffentliche Leben komplett heruntergefahren wurde, organisierte Elena Großkopf die Aktion „Nachbarschaftshilfe“, die auf große Bereitschaft vor allem bei jungen Menschen stieß. Über 1.000 Helferinnen und Helfer registrierten sich und unterstützten durch das Virus besonders gefährdete Menschen mit täglichen Einkäufen im Supermarkt oder der Apotheke, mit Telefonaten oder mit dem Gassigehen des Vierbeiners.

Dass diese Aktion auch nachhaltig wirkt, freut Elena Großkopf zusätzlich. „Bis jetzt haben sich dadurch 164 Tandems aufgebaut, die den Kontakt halten und gegenseitig voneinander profitieren. Durch die Impfungen ist die Nachfrage mittlerweile natürlich gesunken, aber nach wie vor landen Anfragen – beispielsweise von Menschen, die die Quarantäne einhalten müssen – bei KoBE, die innerhalb weniger Stunden in eine Vermittlung münden.

Fotografie: Gruppenfoto der Besitzer von Ehrenamtskarten bei der Preisverleihung
Den Besitzern von Ehrenamtskarten winken attraktive Preise. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Bayerische Ehrenamtskarte

Es ist in erster Linie der ideelle Gewinn, der ein freiwilliges Engagement lohnend macht. Dennoch können Ehrenamtliche auch materiell profitieren, beispielsweise durch die Bayerische Ehrenamtskarte, die Preisnachlässe und Vergünstigungen bei zahlreichen kommunalen und staatlichen Einrichtungen bietet. Daneben organisiert KoBE regelmäßig attraktive Aktionen und Gewinnspiele für die Besitzerinnen und Besitzer der Ehrenamtskarte, wie beispielsweise im Mai 2021, als attraktive Preise von Regensburger Unternehmen unter den rund 500 Beteiligten verlost wurden.

Fotografie: Elena Großkopf hält eine Mappe in der Hand.
Um noch besser beraten zu können, hat sich Elena Großkopf zur Freiwilligen-Managerin weiterbilden lassen. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Ausbildung zur Freiwilligen-Managerin

Dass Elena Großkopf ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den anfragenden Organisationen passgenau vermitteln kann, ist ihr ein wichtiges Anliegen. „Wenn das gelingt, dann habe ich beiden Seiten geholfen und das freut mich dann besonders“, unterstreicht sie. Um hier noch kompetenter beraten und unterstützen zu können, hat sie sich berufsbegleitend zur Freiwilligen-Managerin ausbilden lassen und Kurse in Beteiligungsmanagement, Organisationsentwicklung, Förderung und Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit und Konfliktmanagement absolviert.

Dass sich die studierte Diplom-Sozialpädagogin von ihren beruflichen Wurzeln, der Jugendarbeit ein bisschen abgewandt hat, bereitet ihr keine Sorgen. „Mein Job ist bunt, spannend und breit gefächert und ich kann viel von meiner Berufserfahrung mit einbringen, weil ich ständig mit ganz unterschiedlichen Menschen zu tun habe.“

Text: Dagmar Obermeier-Kundel