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Ziel 9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur

Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen

Eine gut funktionierende Infrastruktur ist die Voraussetzung für Wohlstand, produktive Wirtschaft und Entwicklung. Die Infrastruktur umfasst neben technischer Infrastruktur wie Straßen- oder Schienennetze, Energie- und Wasserversorgung oder die Versorgung mit Internet auch die soziale Infrastruktur. Hierzu zählen beispielsweise Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser, Sport- und Freizeitanlagen oder kulturelle Einrichtungen. Von diesen Faktoren hängt es ab, wie sich Gesellschaften entwickeln und wie zukunftsfähig diese sind.

Nachhaltigkeit - Ziel 9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur Industrie, Innovation und Infrastruktur - Eine belastbare Infrastruktur aufbauen, inklusive und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen © United Nations Department of Public Information

Im Länder-Ranking von Degroof Petercam AM (2018) belegt Deutschland den 6. Platz und zählt damit zu den nachhaltigsten Ländern der Welt. Die gute Positionierung verdankt Deutschland vor allem der Investition in innovative Technologien im Bereich Umweltschutz und erneuerbare Energien bei der Elektrizitätserzeugung.

Verbesserungspotential besteht vor allem im Bereich Treibhausemissionen und in der Reduktion des Kohleanteiles im Energiemix. Zudem ist der Zugang zu hochwertiger Infrastruktur, beispielsweise die Versorgung mit Breitband-Internet, nicht in allen Regionen Deutschlands gleichermaßen gegeben. Mit Blick auf die Netzabdeckung mit sehr hoher Kapazität liegt Deutschland im EU-Vergleich lediglich auf Rang 21 von 28 und damit weit unter dem EU-Durchschnitt. Ebenfalls Rang 21 belegt das Land im Bereich E-Government. Bei der Inanspruchnahme digitaler Behördengänge liegt Deutschland sogar auf dem vorletzten Platz innerhalb der EU.

Regensburg belegt im Nachhaltigkeits-Ranking deutscher Großstädte der WirtschaftsWoche 2020 den Spitzenplatz. Die Stadt punktet besonders im Teilbereich Ökologie. In keiner Stadt in Deutschland ist die Dichte an E-Ladesäulen so hoch wie in Regensburg und auch bei der Glasfaserversorgung privater Haushalte, dem Anteil mit Nachhaltigkeit befasster Unternehmen, bei den Jobchancen für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und der Zahl der Patente bezogen auf die Erwerbstätigenzahl belegt Regensburg jeweils einen Platz unter den Top 10.

Auch in Zukunft setzt die Stadt Regensburg auf den weiteren Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur sowie der Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft. Zudem hat sich die Stadtverwaltung Regensburg das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 % gegenüber 1990 zu reduzieren und bis 2030 in der Stadtverwaltung beziehungsweise bis 2035 in alle städtischen Töchter und der Gesamtstadt klimaneutral zu werden.

Unterziele der Agenda 2030 zur Förderung von nachhaltiger Industrie, Innovation und Infrastruktur, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:

  • Aufbau hochwertiger, verlässlicher, nachhaltiger und widerstandfähiger Infrastruktur
  • Förderung inklusiver und nachhaltiger Industrialisierung
  • Förderung von Forschung, Entwicklung sowie von Innovationen
  • Verbesserung einer nachhaltigen Infrastruktur in den Entwicklungsländern

Diese Maßnahmen unternimmt die Stadt Regensburg

Ohne Kommunen lassen sich 65 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Die Stadt Regensburg ist sich dieser Schlüsselstellung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bewusst.

Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, mit denen die Stadt Regensburg bereits zur Umsetzung von SDG 9 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um eine Momentaufnahme ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Wirtschaftsförderung, Zukunftscluster und Gründerzentren

Regensburg gehört seit Jahren zu den boomenden Wirtschaftsregionen Deutschlands, dies belegen zahlreiche Studien. Vor allem in Sachen Wachstumsstärke, Dynamik und Zukunftsfähigkeit zählt Regensburg zu den Top Kommunen.
Zu diesem Erfolg trägt nicht zu Letzt die proaktive kommunale Wirtschaftsförderung durch ihre konsequente Unterstützung neuer Technologien und der Schaffung der nötigen Infrastruktur bei. Besonders hervorzuheben sind die beiden Technologie- und Gründerzentren der Stadt Regensburg, der BioPark und die TechBase. Zu den seit 1996 in Regensburg aufgebauten Clustern gehören unter anderem Lebenswissenschaften (Life Sciences), Informationstechnologie (IT-Sicherheit und IT-Logistik), Sensorik, Elektromobilität und Energieagentur, Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Gesundheitswirtschaft.

Im Jahr 2021 wurde als neustes Cluster das „Green Tech Cluster“ als überregionales Netzwerk für Zukunftstechnologien im Bereich Energie und Klimaschutz gegründet. Die Mitglieder setzen sich zusammen aus Expertinnen und Experten aus Forschung, Entwicklung und Anwendung von Zukunftstechnologien. Der Cluster soll Ansiedelungen und Start-Ups im Bereich CO2-freier Technologien in der Region fördern.


„Regensburg_NEXT“ ist Smart City Modellprojekt

Der Regensburger Stadtrat hat im Jahr 2020 eine Smart City-Strategie für Regensburg beschlossen, um den digitalen Wandel im Sinne der integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung aktiv mitzugestalten. Im Fokus der Strategie stehen der Erhalt einer lebenswerten, sozialen, inklusiven und wirtschaftlich dynamischen Stadt für zukünftige Generationen.
Zur Erarbeitung und Umsetzung konkreter Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen der Smart City Regensburg wurde eine neue Koordinierungsstelle geschaffen. Auch wurde die Stadt 2021 im Rahmen der Ausschreibung „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Inneren als Smart City Modellkommune ausgewählt und setzt im Rahmen eines umfangreichen Förderprojekts mit dem Titel „Regensburg_NEXT“ in den folgenden fünf Jahren ein ambitioniertes Programm um, das sich konsequent an den Leitlinien der nachhaltigen Stadtentwicklung „produktiv – gerecht – grün“ orientiert.

Unter anderem soll ein digitaler Energie-Zwilling der Stadt entstehen, der Energieströme und gleichzeitig mögliche Synergien für eine wirtschaftliche Energieversorgung sichtbar macht. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Projekt „Smart Move“, dem Aufbau einer nachhaltigen und smarten Mobilität für die Aufgaben und Serviceleistungen der Stadtverwaltung Regensburg sowie auf dem Ausbau digitaler Technik zur Unterstützung einer angebotsübergreifenden Mobilitätsplanung. Zudem soll die Digitalisierung innerhalb der Verwaltung und damit die elektronische Abwicklung von Prozessen durch Regensburg-Next vorangetrieben werden.


Modellstadt für den Ausbau des Ultra-Schmalbandnetzes SigFox

Die Stadt Regensburg verfügt als Modellstadt für den Ausbau des Ultra-Schmalbandnetzes SigFox als erste Stadt in Deutschland über ein öffentlich zugängliches Internet der Dinge (IoT), das in der gesamten Stadt verfügbar ist. Darüber hinaus beträgt die Abdeckung mit Breitband 100 %.


Spitzenreiter beim Ausbau von ‎E-Ladesäulen

Seit 2015 ‎schafft die REWAG, ein Tochterunternehmen der Stadt Regensburg, mit dem Ausbau von ‎E-Ladesäulen die Voraussetzungen einer flächendeckenden ‎Ladeinfrastruktur für E-Autos in Regensburg. Laut dem Städteranking des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. belegt Regensburg deutschlandweit Rang fünf, was die Anzahl der Ladepunkte im Stadtgebiet angeht. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl belegt Regensburg deutschlandweit sogar Rang eins (2020). Bis 2032 plant die REWAG den Betrieb von insgesamt 320 Ladesäulen, also etwa 640 Ladepunkten. Die Ladesäulen werden zu 100 % mit regional erzeugtem Ökostrom betrieben.


E-Carsharing, Bikesharing und die erste komplett elektrische Buslinie in Bayern

Seit 2016 bietet das Stadtwerk.Regensburg, eine hundertprozentige Tochter der Stadt Regensburg, ein eigenes E-Carsharing-Systems an. Unter dem Namen das Stadtwerk.Earl stehen bis Ende 2021 zwanzig Fahrzeuge zur Verfügung. Seit 2017 stehen unter dem Namen das Stadtwerk.Ella auch Lasten-E-Bikes zum Bikesharing bereit. 
Zudem betreibt das Stadtwerk.Regensburg seit 2017 mit dem „Emil“ als erste bayerische Stadt eine komplette Buslinie – die Altstadtlinie – mit Elektrobussen. Der Altstadtbus wird zu 100 % mit regional erzeugtem Ökostrom betrieben und ist seit Juli 2021 kostenfrei.


Entwicklung einer emissionsfreien Stadtbahn

Als wachsende Stadt hat die Stadt Regensburg im Jahre 2018 die Entwicklung einer emissionsfreien Stadtbahn beschlossen und hierzu ein eigenes Amt gegründet. Die Stadtbahn wird als leistungsfähiges, komfortables und barrierefreies Verkehrsmittel die Mobilität in Regensburg zukunftsorientiert gestalten und das bisher ausschließlich durch Busse betriebene ÖPNV-Angebot entlasten.


Regensburg ist „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“

Seit 2019 ist Regensburg offiziell „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“. Der Anteil am Radverkehr beträgt in Regensburg aktuell 24 % und ist damit bayernweit überdurchschnittlich hoch. Bis zum Jahr 2030 sollen mehr als ein Drittel der Regensburgerinnen und Regensburger auf dem Rad unterwegs sein. Um Radfahren in Regensburg sicherer zu machen und die Anzahl von Verkehrsunfällen im Stadtverkehr zu reduzieren, verfolgt die Stadtverwaltung die „Vision Zero“: Die Maßnahmen reichen vom Einfärben der Radfahrerfurten an gefährlichen Kreuzungen, Anbringen von Spiegeln und Warnblinklichtern über Anpassungen der Ampelschaltungen bis hin zur Errichtung geschützter Radfahrstreifen und sogenannter Fahrradstraßen. In den kommenden Jahren soll ein zusammenhängendes, sicheres „Radlroutennetz“ für das ganze Stadtgebiet entstehen, das die Stadtteile nahtlos und verkehrssicher miteinander verbindet und bis an die Landkreisgrenzen führt.


Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
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Altes Rathaus
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