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Ziel 1 - Keine Armut

Armut in jeder Form und überall beenden

Weltweit leben nach Schätzungen der Weltbank über 3,4 Milliarden Menschen, also knapp die Hälfte der Weltbevölkerung, unter der Armutsgrenze. Wer pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar (ca. 1,60€) zum Leben zur Verfügung hat, gilt als extrem arm. Dies traf im Jahr 2015 auf 10 % der Weltbevölkerung zu, auf etwa 736 Millionen Menschen.

Erstmals seit 1998 steigt global die extreme Armut wieder an. In Folge der Corona Pandemie könnten laut aktuellen Prognosen der Weltbank in den kommenden Jahren weitere 150 Millionen Menschen in extreme Armut gestürzt werden, also pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar für Essen, Trinken oder Kleidung zur Verfügung haben.

Armut gibt es auch in Deutschland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahr 2019 15,9 % der deutschen Bevölkerung von Armut bedroht. Dies ist laut Armutsforscher Christoph Butterwegge der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Ein Armutsrisiko besitzt, wer weniger als 60 % des durchschnittlichen Haushaltseinkommens zur Verfügung hat. Dies entsprach im Jahr 2019 bei einem Einpersonenhaushalt 1074 Euro pro Monat. Für zwei Erwachsene mit zwei Kinder unter 14 Jahren lag der Schwellenwert bei 2.256 Euro.

Die Armutsgefährdung hat in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Die Folgen der Corona Pandemie werden diese Entwicklung weiter verschärfen, mit weitreichenden Folgen für Bildung, Teilhabe oder Gesundheit für die Betroffenen.

Ein Armutsrisiko haben vor allem alleinerziehende Frauen, kinderreiche Familien, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen, Migrantinnen und Migranten sowie Arbeitslose. Laut Statistischem Bundesamt sind auch mehr als 3 Millionen Menschen, die einer Arbeit nachgehen, von relativer Armut bedroht. Dies entspricht rund 8 % der Erwerbstätigen in Deutschland (2018).

Besonders kritisch ist die Armutsgefährdungsquote bei Kindern, die deutschlandweit mit 20,5 % im Jahr 2019 deutlich über dem Durchschnitt der Bevölkerung liegt.

Die Armutsgefährdungsquote in Bayern war im Jahr 2019 mit 11,9 % laut Statistischem Bundesamt im deutschlandweiten Vergleich am geringsten. Dennoch ist auch hier die Armut eine ernstzunehmende Herausforderung. In Regensburg waren im Jahr 2018 9,6 % der unter 15-jährigen von Armut gefährdet, der Anteil der 15- bis 17-jährigen betrug 7,2 %. Von Altersarmut waren 5,1 % der in Regensburg lebenden über 65-Jährigen betroffen. Der Anteil der Regensburger Bewohnerinnen und Bewohner, der Leistungen nach SGB II oder SGB XII bezog, betrug 6,0 % (Quelle: Wegweiser Kommune/ Bertelsmann Stiftung).

Unterziele der Agenda 2030 zur Bekämpfung von Armut, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:

  • Nationale Armutsquote mindestens halbieren
  • Umsetzung von Sozialschutzmaßnahmen
  • Sicherstellung einer breiten Versorgung von Armen und Schwachen
  • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit in prekären Situationen
  • Extreme Armut weltweit beseitigen

Diese Maßnahmen unternimmt die Stadt Regensburg

Ohne Kommunen lassen sich 65 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Die Stadt Regensburg ist sich dieser Schlüsselstellung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bewusst.

Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, mit denen die Stadt Regensburg bereits zur Umsetzung von SDG 1 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um eine Momentaufnahme ohne Anspruch auf Vollständigkeit.