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Ziel 12 - Nachhaltige/r Konsum- und Produktion

Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen

Gegenwärtig konsumiert die Weltbevölkerung mehr Ressourcen, als die Ökosysteme bereitstellen können. Wie hoch der Rohstoffverbrauch unserer Gesellschaft ist, zeigt der sogenannte Erdüberlastungstag (Englisch: Earth Overshoot Day). Er gibt an, bis zu welchem Tag reinrechnerisch alle natürlichen Rohstoffe, die innerhalb eines Jahres nachwachsen, verbraucht werden. Im Jahr 2021 fiel der weltweite Erdüberlastungstag auf den 29. Juli. Im Vergleich: Im Jahr 1987 fiel der Stichtag noch auf den 19. Dezember. Der Rohstoffverbrauch hat sich in den letzten zwanzig Jahren nahezu verdoppelt.

In Deutschland ist der Rohstoffverbrauch im internationalen Vergleich besonders hoch, der deutsche Erdüberlastungstag fiel im Jahr 2021 bereits auf den 5. Mai. Dies bedeutet: Würden alle Menschen auf der Welt so leben wie wir in Deutschland, würden drei Planeten benötigt, um den Bedarf an Rohstoffen zu decken.

Laut Statistischem Bundesamt beträgt das jährliche Abfallaufkommen in Deutschland rund 416 Millionen Tonnen und liegt damit deutlich über dem EU Durchschnitt. Mehr als die Hälfte der Abfälle entsteht im Bausektor. Das Aufkommen der Siedlungsabfälle, das heißt Abfälle aus privaten Haushalten und vergleichbaren Einrichtungen, beträgt rund 50 Millionen Tonnen und ist damit in etwa gleichgroß, wie das Abfallaufkommen im Sektor Produktion und Gewerbe.

Allein in Regensburg fallen pro Person pro Jahr ca. 600 Kilogramm Abfall an, 300 Kilogramm davon sind derzeit als Restmüll erfasst beziehungsweise werden nicht recycelt. Zusätzlich zu dem ohnehin schon hohen Abfallaufkommen wurden im Corona-Sommer pro Wochenende im Rahmen der Altstadtreinigung durchschnittlich rund 1,5 Tonnen Abfall zusätzlich eingesammelt und entsorgt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die veränderten Konsumgewohnheiten während des Lockdowns sowie den erhöhten Anforderungen an den Infektionsschutz.

Um den Ressourcenverbrauch bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung zu reduzieren und Treibhausgasemissionen zu mindern, bedarf es ein Umdenken. Bereits im März 2020 hat die EU-Kommission im Rahmen des EU Green Deals den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Dieser soll einen Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft in die Wege leiten.

Unterziele der Agenda 2030 zur Förderung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:

  • Gewährleistung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster
  • Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen
  • Verringerung der Nahrungsmittelverschwendung
  • Umweltverträglichen Umgang mit Chemikalien und Abfällen garantieren
  • Verringerung des Abfallaufkommens
  • Ermutigung von Unternehmen zur Einführung nachhaltiger Verfahren
  • Förderung einer nachhaltigen Beschaffung im öffentlichen Sektor
  • Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung bei allen Menschen verankern
  • Unterstützung von Entwicklungsländern bei einem Übergang zu nachhaltigeren Konsum- und Produktionsmustern

Diese Maßnahmen unternimmt die Stadt Regensburg

Ohne Kommunen lassen sich 65 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Die Stadt Regensburg ist sich dieser Schlüsselstellung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bewusst.

Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, mit denen die Stadt Regensburg bereits zur Umsetzung von SDG 12 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um eine Momentaufnahme ohne Anspruch auf Vollständigkeit.