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Ziel 6 - Sauberes Wasser und Sanitärversorgung

Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten

Der Zugang zu sauberem Wasser ist essentiell für den Menschen und Voraussetzung für gesunde Ernährung, Gesundheit und Hygiene. Laut UNICEF haben im Jahr 2020 2,2 Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser, 785 Millionen Menschen fehlt sogar eine Grundversorgung mit Trinkwasser. 

Nachhaltigkeit - Ziel 6 - Sauberes Wasser und Sanitärversorgung Sauberes Wasser und Sanitärversorgung - Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten © United Nations Department of Public Information

Während es für viele von uns selbstverständlich ist, dass zu jeder Zeit sauberes Wasser aus dem Hahn läuft, lebt weltweit schätzungsweise die Hälfte der Menschen in Gebieten, in denen mindestens in einem Monat pro Jahr eine extreme Wasserknappheit vorliegt. Hiervon sind vor allem ländliche Gebiete in Afrika, Lateinamerika und Asien betroffen. Laut Vereinten Nationen könnten bis zum Jahr 2030 etwa 700 Millionen Menschen aufgrund von akuter Wasserknappheit zu Vertriebenen werden.

In Deutschland haben wir aktuell keine Wasserknappheit und die Trinkwasserqualität ist gut. Jedoch sind die Wasserreserven regional sehr unterschiedlich verteilt und in den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu regionalen Versorgungsengpässen. Auch wird der Klimawandel Auswirkungen auf die Wasserversorgung in Deutschland haben. Aufgrund heißer und trockener Sommer wird in der Landwirtschaft zukünftig mehr Wasser zur Bewässerung benötigt, welches somit nicht mehr zur Trinkwassergewinnung zur Verfügung steht.

Darüber hinaus sind Grund- und Oberflächengewässer in Deutschland zum Teil durch Nitrat und Phosphat verunreinigt, vor allem zurückzuführen auf Düngemittel aus landwirtschaftlicher Nutzung sowie Überweidung von Wiesen. Aber auch Rückstände von Pflanzenschutz- und Arzneimittel finden sich in Gewässern wieder. Laut Karmenu Vella, ehemaliger Umwelt-Kommissar der EU, gehört die Qualität des Grundwassers in Deutschland zu den schlechtesten in Europa. In einigen Bundesländern seien mehr als 30 % des Grundwassers zu hoch mit Nitrat belastet und benötigen eine Wasseraufbereitung. In Bayern, wo mehr als 90 % des Trinkwassers aus dem Grundwasser entnommen werden, ist der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser an 6 % der langjährig beobachteten Messstellen überschritten. Im Jahr 2018 wurde die Bundesrepublik Deutschland vom Europäischen Gerichtshof aufgrund der zu hohen Nitratbelastung im Grundwasser wegen Verletzung von EU-Recht verurteilt.

Unterziele der Agenda 2030 zur Gewährleistung von sauberem Wasser und Sanitärversorgung, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:

  • Verbesserung der Wasserqualität durch die Verringerung der Verschmutzung und die Behandlung des Abwassers
  • Umsetzung einer integrierten Bewirtschaftung der Wasserressourcen
  • Wasserknappheit durch effiziente Nutzung verringern
  • Schutz der wasserverbundenen Ökosysteme
  • Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit und die Unterstützung der Entwicklungsländer im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung

Diese Maßnahmen unternimmt die Stadt Regensburg

Ohne Kommunen lassen sich 65 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Die Stadt Regensburg ist sich dieser Schlüsselstellung zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bewusst.

Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, mit denen die Stadt Regensburg bereits zur Umsetzung von SDG 6 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um eine Momentaufnahme ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

 


Naturbelassenes und hygienisch einwandfreies Trinkwasser für Regensburg

Für die Trinkwasserversorgung ist in Regensburg die REWAG zuständig, eine Tochter der Stadt Regensburg. Jährlich werden rund 11 Millionen Kubikmeter Trinkwasser in Regensburg benötigt. Dieses stammt zu 80 % aus der Wassergewinnungsanlage Sallern und zu 20 % aus dem Wasserwerk Oberer Wöhrd. Beide Wasserwerke sind von weitläufigen Wasserschutzgebieten umgeben, die für naturbelassenes und hygienisch einwandfreies Trinkwasser in Regenburg sorgen.
Zur Qualitätssicherung werden rund 1700 Kontrollen pro Jahr im eigenen Labor sowie in zertifizierten Fremdlabors durchgeführt. Das Regensburger Trinkwasser hält alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung deutlich ein und wird zudem weit über den gesetzlichen Umfang hinaus untersucht. Es kommt ohne jeglichen Chlorzusatz zu den Bürgerinnen und Bürgern ins Haus.


Förderung einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft

Die Stadt Regensburg ist Teil des Netzwerks BioStädte Deutschland und gehört gemeinsam mit dem Landkreis Regensburg zu den 27 staatlich anerkannten Öko-Modellregionen in Bayern. Die Stadt setzt sich aktiv für die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft ein, indem Sie ihre landwirtschaftlich genutzten Flächen selbst biologisch bewirtschaftet. Zudem sind alle stadteigenen landwirtschaftlichen Grundstücke, die von der Stadt Regensburg neu an eine Person verpachtet werden (Neuverpachtungen), hinsichtlich des Pestizideinsatzes nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus zu bewirtschaften. Ein Verzicht auf Pestizide und Herbizide zur Bewirtschaftung der städtischen Landwirtschaftsflächen wird grundsätzlich vertraglich vereinbart.
Zudem hat der Umweltausschuss der Stadt Regensburg im Jahr 2021 beschlossen, in allen Einrichtungen mit Gemeinschaftsverpflegung in eigener Trägerschaft den Anteil an regionalen bio-zertifizierten Lebensmitteln bis 2030 auf mindestens 50 % zu erhöhen.

Durch die Förderung einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft hat die Stadt Regensburger einen direkten Einfluss auf die Wasserqualität vor Ort. Denn die konventionelle Landwirtschaft gilt durch die Verwendung von Stickstoff in Form von mineralischem Kunstdünger sowie der Massentierhaltung als Hauptverursacher hoher Nitratwerte im Grundwasser. Viele Studien belegen, dass auf ökologisch genutzten Landwirtschaftsflächen im Vergleich zu konventioneller Bewirtschaftung durchschnittlich nur halb so viel Stickstoff ausgewaschen wird, der als Nitrat das Grundwasser gefährden kann.


Gewässerschutz durch die Stadt Regensburg

Das Wasserhaushaltsgesetz des Bundes (WHG) und das Bayerische Wassergesetz (BayWG) sind die wichtigsten Rechtsgrundlagen für den Gewässerschutz. Die Stadt Regensburg hat die Aufgabe, diese gesetzlichen Regeln zum Gewässerschutz zu vollziehen und Wasser vor schädlichen Einwirkungen ausreichend zu schützen. Jede Entnahme aus Gewässern, Einleitungen in Gewässer oder Veränderungen an Gewässern setzt daher in der Regel die Durchführung eines wasserrechtlichen Verfahrens voraus.


Behandlung des Abwassers

Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Regensburg kümmern sich um die Ableitung und Behandlung des Abwassers in unserer Stadt. Sie entwickeln, planen, bauen, sanieren und überwachen das Kanalnetz sowie das Klärwerk.
Die öffentlichen Abwasserkanäle in Regensburg sind zusammen rund 430 km lang, das Kanalnetz wächst jedes Jahr um bis zu 4 km. Das Abwasser wird dem vollbiologisch arbeitenden Klärwerk im Stadtosten zugleitet und gesäubert. Mit einer Ausbaugröße von 400 000 Einwohnerwerten (EW) erreicht das Klärwerk Regensburg eine Reinigungsleistung von mehr als 95 Prozent für organisch abbaubare Inhaltsstoffe.  Nachdem das Abwasser die mechanische, biologische und chemische Reinigungsstufe durchlaufen hat, wird es in die Donau eingeleitet. Dabei wird die Qualität des gereinigten Abwassers laufend im eigenen zertifizierten Abwasserlabor kontrolliert.


Öko-Schulprogramm an allen Regensburger Schulen

Im Rahmen des Öko-Schulprogramms, an dem sich alle Regensburger Schulen beteiligen, lernen die Schülerinnen und Schüler den bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen. Ziel ist die Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs sowie der Abfallmengen an den Schulen. Mit einem Prämiensystem werden die Schulen für ihre Anstrengungen belohnt und die drei erfolgreichsten Schulen in einer Veranstaltung zur Preisverleihung ausgezeichnet.


Trinkwasserspender

Innerhalb der öffentlichen Gebäude der Stadtverwaltung Regensburg stehen den Besucherinnen und Besuchern sowie den Mitarbeitenden der Stadtverwaltung kostenlose Trinkwasserspender zur Verfügung. Diese sind direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen und liefern frisches Leitungswasser.

Auch am St.-Kassians-Platz steht ein kostenloser Trinkwasserspender für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung.


Weitere Informationen

Zukunftsbarometer Regensburg - Das interaktive Nachhaltigkeits-Dashboard

Zukunftsbarometer Regensburg

Koordinator für kommunale Entwicklungspolitik

Michael Grein
R I Personal- und Verwaltungsreferat
Altes Rathaus
Rathausplatz 1
Zimmer: 32d
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