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Neugestaltung Obermünsterstraße und Obermünsterplatz

Die Beteiligung geht weiter!

1. Planungskneipe am 25. September 2024

Am 25. September 2024 fand die erste Planungskneipe zur Neugestaltung der Obermünsterstraße und des Obermünsterplatzes statt. Aus den Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung wurde eine Kerngruppe von etwa 20 Personen gebildet, darunter Anwohnerinnen und Anwohner, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Geschäftsleute aus der Obermünsterstraße. Ziel war es, ihre lokalen Bedürfnisse und Anliegen zu erfassen und ihnen zuzuhören.

Fotografie - Planungskneipe - Die Abteilungsleiterin des Stadtplanungsamtes eröffnet die Veranstaltung © TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Die Veranstaltung wurde von Isabella Costa, einer Abteilungsleiterin des Stadtplanungsamts, eröffnet. Im Anschluss präsentierte das Büro TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur, vertreten durch Magdalena Schmidkunz, die Planungs- und Beteiligungsgeschichte der Obermünsterstraße. Auf dieser Grundlage wurden die Hauptziele für das Gebiet festgelegt und zukünftige Beteiligungsmöglichkeiten vorgestellt. Obwohl der Beteiligungsprozess zehn Jahre zurückliegt, konnten einige Hauptziele abgeleitet werden. Angesichts neuer Anforderungen war es jedoch notwendig, die Beteiligungsverfahren zu erweitern und anzupassen.                                                                                                                                                                 

Anschließend trugen das Labor der kreativen Köpfe und Transition e.V. als Experten mit zwei Präsentationen wertvolle Impulse bei. Darauf folgten ein reger Austausch und lebhafte Diskussionen.


Die Hauptziele der Neugestaltung umfassen die Erhaltung eines eigenständigen Profils und der Qualitäten des Areals, eine barrierefreie Gestaltung, die Erhöhung der Aufenthaltsqualität durch mehr Nutzungsangebote sowie die Verbesserung des Stadtklimas durch Maßnahmen zur Begrünung und Regenwassermanagement. Zudem wird eine Verkehrsberuhigung angestrebt, die multimodale Mobilität fördert und öffentliche Stellplätze ausschließt.

Fotografie - Das Labor der kreativen Köpfe stellt die Interviewreihe mit verschiedenen Akteuren vor © Stadtplanungsamt Stadt Regensburg

Caroline Hoffmann vom Labor der kreativen Köpfe (Kreativ Behörde Regensburg) stellte eine Interviewreihe vor, in der verschiedene Akteure wie Vereine, Verbände, Geschäftsleute und die Stadt Regensburg zu Wort kamen. Die Interviews zeigten ein positives Gemeinschaftsgefühl im Obermünsterviertel, aber auch erhebliche Herausforderungen. Besonders das Verkehrschaos, das Radfahrer und Fußgänger marginalisiert, sowie Probleme durch Lärm, Müll und Vandalismus im Nachtleben wurden als kritisch empfunden. Um der fehlenden Klimaresilienz entgegenzuwirken, sollen Maßnahmen wie Wasserretention und Entsiegelung initiiert werden. Weitere Herausforderungen sind die mögliche Gentrifizierung und der Verlust des Charakters des Viertels. Ein zentrales Anliegen der Vision ist es, Parkplätze umzuwandeln, da der Platz für ein Auto nur ein individuelles Interesse darstellt.

Fotografie - Der Verein Transition e.V. berichtet über die Entstehung ihres Gardening-Projekts im Jahr 2015 © TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur

Als Experten waren Petra Geigenfeind und Lukas Luft vom Verein „Grüne Oase der Transition e.V.“ eingeladen, die über die Entstehung ihres Gardening-Projekts im Jahr 2015 berichteten. Ihr Ziel war es, mehr Grün in den urbanen Raum zu bringen und eine öffentliche Terrasse als Verweil- und Begegnungsfläche zu schaffen. Aktuell stehen sie jedoch vor Herausforderungen wie Lärmbelästigung durch einen 24/7 Automatenladen, Vandalismus und die Suche nach Paten zur Pflege der Oase. Trotz dieser Schwierigkeiten wollen sie den Kultstatus der Oase nutzen, um sie weiterhin attraktiv zu gestalten und eventuell auch wieder Bücher- und Verschenke-Schränke anzubieten.

Fotografie - Im Rahmen eines World Cafés wurde die Nutzung und Ausstattung sowie die Verkehrsführung diskutiert. © Stadtplanungsamt Stadt Regensburg

Im Rahmen eines World Cafés wurden an drei Tischen die Nutzung und Ausstattung des Multifunktionsbandes sowie des Obermünsterplatzes und die Verkehrsführung diskutiert. Nach einer Pause wurden die Ergebnisse des World Cafés zusammengefasst und Forschungsfragen für das Labor der kreativen Köpfe abgeleitet.


Die vielfältigen Stimmen und Ideen, die in den Interviews und beim World Café zusammengetragen wurden, bieten eine solide Grundlage für die weitere Planung. Es ist ermutigend zu sehen, dass der Gemeinschaftsgeist trotz Herausforderungen wie Verkehrsbelastung und Lärmbelästigung stark bleibt und innovative Ansätze zur Begrünung sowie zur Nutzung des öffentlichen Raums bereits entwickelt werden.


Mit den anstehenden Terminen 2025 für weitere Planungskneipen, der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sowie temporärer Sofortmaßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Steigerung der Aufenthaltsqualität wird sichergestellt, dass die Neugestaltung ein echtes Gemeinschaftsprojekt bleibt. Gemeinsam gestalten wir ein lebendiges und nachhaltiges Obermünsterviertel für die Zukunft!

Bürgerinformation am 24. Juli 2024

Am 24.07.2024 wurde der Beteiligungsprozess zur Neugestaltung der Obermünsterstraße und des Obermünsterplatzes mit einer erfolgreichen Auftaktveranstaltung gestartet, bei der sich ca. 100 interessierte Besucher informierten und ihre Ideen einbrachten.

Fotografie: Foto der Teilnehmer bei der Infoveranstaltung © Stadtplanungsamt Stadt Regensburg

Die Auftaktveranstaltung begann mit der Begrüßung durch den Planungs- und Baureferenten Florian Plajer. Die Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer nahm sich die Zeit, um den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zuzuhören und die Veranstaltung mizuverfolgen. Tanja Flemmig, Amtsleiterin des Stadtplanungsamtes, stellte den städtebaulichen Kontext und die Vision für das Quartier vor. Besonders großes Verbesserungspotenzial besteht in den Bereichen Barrierefreiheit, Klimaresilienz und Aufenthaltsqualität. Anschließend präsentierte das Büro TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur, vertreten durch Herrn Peter Wich und Frau Magdalena Schmidkunz, das Planungskonzept für die Neugestaltung der Obermünsterstraße und des Obermünsterplatzes.

Fotografie: Foto der Teilnehmer bei der Infoveranstaltung © Stadtplanungsamt Stadt Regensburg

Für die Neugestaltung der Obermünsterstraße und des Obermünsterplatzes orientiert sich das Konzept an den Grundsätzen des Wettbewerbs zur Regensburger Altstadt von 1982, um das Altstadtgefüge weiter zu bereichern. Die Obermünsterstraße wird durch einen barrierefreien Rückbau als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet. An der nördlichen Seite soll ein „Multifunktionsband“ entstehen, das bestehende Nutzungen wie das Plateau um die Bestandsplatane sowie gastronomische Freisitze integriert und gleichzeitig neue Elemente wie den Spielbach „Vitus“ und den „Brunnenplatz“ mit markanten Baumsolitären in direkter Verlängerung zum Jesuitengässchen einbezieht. Diese Bereiche können flexibel genutzt werden.

Der geplante Vitus-Spielbach soll einen Bezug zur Regensburger Geschichte herstellen und den Raum sowohl gestalterisch als auch klimatisch aufwerten. Der Bach und weitere Brunnenanlagen sind Teil eines wassersensiblen Planungskonzepts, das auch zur Bewässerung der neuen Baumstandorte dient. Zusätzlich wird geprüft, ob dieser Wasserkreislauf durch die Reaktivierung bestehender Löschwasserzisternen aus den 1930er-Jahren unterstützt werden kann.

Der Obermünsterplatz wird als ruhiger Aufenthaltsort mit grünem Baumvolumen gestaltet, das sich an die historische Umgebung anlehnt. Der Platz wird durch ein Baumraster strukturiert, das Raum für spätere Anpassungen bietet. Der östliche Bereich des Platzes ist bereits autofrei konzipiert, und ein gut sichtbares Wasserspiel sorgt für attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten, sowohl in der Sonne als auch im Schatten der Bäume.

Bei der Veranstaltung wurden zentrale Themen diskutiert, insbesondere der störende Auto- und Lieferverkehr sowie der problematische 24-Stunden-Automat, der nachts Jugendliche anlockt und Lärm verursacht. Ein Konsens wurde erzielt, die Parkplätze aus der Obermünsterstraße zu entfernen. Anschließend fanden kleinere Diskussionsrunden zu den Themen Verkehr, Soziales, Klima und Gestaltung statt, bei denen spezifische Fragestellungen behandelt und die Ergebnisse auf Plakatwänden festgehalten wurden. Diese Runden wurden von jeweils zwei Fachleuten moderiert.

Fotografie: Ideensammlung der Teilnehmer im Bereich GestaltungFotografie: Ideensammlung der Teilnehmer im Bereich VerkehrFotografie: Foto der Teilnehmer bei der Infoveranstaltung

Im Rahmen der Verfahren und Beteiligungsformate wird ein Austausch mit Bürgerinnen und Fachleuten angestrebt, um konkrete und umsetzbare Gestaltungsvorschläge zu entwickeln, die vor Baubeginn des Projekts sowohl temporär als auch langfristig getestet werden können. Eine Kerngruppe hauptsächlich aus den Teilnehmern der Auftaktveranstaltung wird in vier Dialogworkshops, die jeweils etwa 2 bis 3 Stunden dauern, mit eingeladenen Experten zusammenarbeiten. In diesen Workshops werden der aktuelle Projektstand präsentiert und Feedback zu Vorschlägen in Bereichen wie Verkehr, Klimaanpassung, Soziales und Gestaltung gesammelt.

Termine für die Workshops 2024: 25. September und 27. November

Ein enormes Potential für die Obermünsterstraße und den Obermünsterplatz

Eine Visualisierung, wie der Obermünsterplatz in Zukunft aussehen könnte © TERRA.NOVA Visualisierungen: Paul Trakies und Wolfram Gothe
Eine Visualisierung der Obermünsterstaße nach der Neugestaltung © TERRA.NOVA Visualisierungen: Paul Trakies und Wolfram Gothe

Die Obermünsterstraße und der Obermünsterplatz haben ein enormes Potenzial für Verbesserungen in den Bereichen Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz. Zudem steht eine Modernisierung des Kanalsystems bevor.

Das Büro TERRA.NOVA Landschaftsarchitektur wurde beauftragt, eine zukunftsorientierte Planung zu entwickeln, um dieses Quartier zu einem lebenswerten und nachhaltigen Umfeld zu gestalten.