Carina Lemke

Das ist meine Aufgabe:

Zu sehen ist eine junge Frau in einer weißen Bluse und roten Haaren, die in die Kamera lächelt. Carina Lemke ist seit 2025 Klimaresilienzmanagerin. © Stadt Regensburg

Carina Lemke ist die Klimaresilienzmanagerin der Stadt Regensburg. Ihre Aufgabe ist es das Thema in der Stadt zu koordinieren und voranzutreiben. Dazu gehören neben der generellen internen und externen Kommunikation auch die Fortschreibung des Klimaanpassungskonzeptes und die Entwicklung konkreter Klimaresilienzmaßnahmen zusammen mit den Fachämtern. Das Klimareslienzmanagement ist eine Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Fachstellen, der Politik, dem Bildungssektor, der Öffentlichkeit und externen Beteiligten. Neben diesen zentralen Aufgaben betreut Carina auch verschiedene Projekte rund um das Thema Klimaresilienz, z.B. das Förderprojekt KlaR! „Klimaanpassung in Regensburg – Resilienz erfahrbar machen!“, die R-NEXT Maßnahme „resiliente Stadt“ und das städtische Förderprogramm „Regensburg resilient“.

Da komme ich her:

Während Ihres Geographiestudiums in Augsburg sammelte Carina erste Berufserfahrungen als studentische Hilfskraft am Bayerischen Landesamt für Umwelt, wo sie im Bereich des passiven Biomonitorings tätig war und die Wirkung atmogener Metalle auf Ökosysteme untersuchte. Neben dem Masterstudium „Umweltplanung- und Ingenieurökologie“ an der TU München wechselte sie zu Siemens in den produktbezogenen Umweltschutz. Im Jahr 2020 begann sie ihre Tätigkeit beim Deutschen Wetterdienst. Zunächst im Regionalen Klimabüro München in der Abteilung „Klima und Umweltberatung“, wo sie Sachverständigengutachten zu unterschiedlichen klimatologischen Fragestellungen erstellte. Anschließend wechselte sie in die Abteilung „Hydrometeorologie – Globale Niederschlagsüberwachung“ am Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie in der DWD-Zentrale in Offenbach. Dort arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im EFAS-Projekt (European Flood Awareness System), dem ersten transnationalen europäischen Frühwarnsystem für Hochwasser, das Teil des Copernicus-EU-Katastrophenschutzprogramms ist.

Zu ihren besonderen Fähigkeiten zählen analytisches Denkvermögen und wissenschaftliches Arbeiten. Das Geographiestudium hat ihr ein tiefes Verständnis für komplexe Zusammenhänge vermittelt – dafür, dass alles mit allem vernetzt ist und Wechselwirkungen in allen Systemen bestehen. Wenn eine Aussage im Raum steht, ist es ihr ein Anliegen, die Hintergründe zu verstehen: warum etwas so ist, welche Ursachen zugrunde liegen und welche Auswirkungen eine bestimmte Maßnahme an verschiedenen Punkten nach sich ziehen kann.

Was ist so smart an Smart City?

Für Carina ist „Smart“ die Zukunft und das nicht nur in Form von ChatGPT (obwohl der auch schon oft hilfreich war). Sie liebt die Wissenschaft, Zahlen und Fakten. Meinungen können unterschiedlich sein, Zahlen sind bloß Zahlen. Sie sind klar und eindeutig, evidenzbasiert. Man kann diskutieren, was die Umstände waren und warum die Zahlen so sind wie sie sind, aber dass sie so sind, ist klar. Zahlen lügen nicht (vorausgesetzt sie wurden nach wissenschaftlichen Standards erhoben).  An der Smart City Regensburg gefällt ihr besonders, dass keine Idee zu blöd oder unrealistisch ist. Jeder darf alles sagen und dann wird gemeinsam diskutiert, evaluiert und gefachsimpelt. Was sind die Vor- und Nachteile, was wäre wenn dies, was wäre wenn das…?

Was ist mein Projekt eigentlich genau?

Wenn Carina das Projekt resiliente Stadt einem Viertklässler erklären müsste, würde sie sagen: „Unser Ziel mit der „resilienten Stadt“ ist es die Menschen und die Umwelt besser vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen zu können! Wir möchten die Aufenthalts- und Lebensqualität der Regensburger Bürgerinnen und Bürger erhöhen indem wir zum Beispiel mehr Grün in die Stadt bringen. Durch den Klimawandel wird es immer wärmer, das zeigen die Zahlen auf der ganzen Welt, aber auch in Regensburg vor Ort! Ähnlich wie beim Menschen, wenn er schwitzt, verdunsten Pflanzen Wasser und verbrauchen dabei Energie. Diese Energie wird der Umgebung in Form von Wärme entzogen, Pflanzen bedeuten also Abkühlung. Außerdem spenden sie wohltuenden Schatten und bieten eine Möglichkeit die Kanalisation bei Regenereignissen zu entlasten, indem sie das Wasser aufnehmen und dieses nicht über die Straße in den nächsten Gulli fließt.“ Innerhalb von sogenannten „Klimalaboren“ probieren Carina und ihr Team verschiedene Wege aus, um vor allem die Hitze in der Stadt zu reduzieren. Im Anschluss werden diese Maßnahmen ausgewertet, um daraus Handlungsempfehlungen für zukünftige Umgestaltungen ableiten zu können. Besonders eng eingebunden sind hier neben dem Klimaresilienzmanagement auch das Stadtplanungsamt und das Gartenamt. Ein großes Projekt aus der resilienten Stadt ist die Erarbeitung eines interaktiven Hitzeaktionsplans, den Carina zusammen mit ihrer Kollegin Alexandra Altmann bearbeitet.

Da will ich hin

Carina freut sich, wenn die Ergebnisse der Arbeit nach und nach auch wirklich im Stadtbild zu sehen sind, so z.B. die begrünten Sitzmöbel im Obermünsterviertel. Auch für das KlaR! Projekt arbeitet sie mit Ihren Kolleginnen der Stabsstelle gerade daran zwei temporäre Klimaresilienzobjekte, jeweils für den Alten Kornmarkt und den Augustinerplatz, zu entwickeln. Hier helfen auch die Mittel und das Know-How aus R-NEXT. Zwei Fliegen mit einer Klappe, smart eben!

Ihr persönliches Motto ist „ein bisschen ist besser als gar nichts“ (z.B. wenn sie gerade zu faul zum Joggen ist, sind „20 Minuten joggen besser als gar nicht joggen“). In der Arbeit gibt sie sich damit nicht zufrieden, denn „ein bisschen ist manchmal nicht genug!“

Nie ohne mein Team

Auch wenn Carina noch nicht sehr lange dabei ist, ist ihr jeder sehr aufgeschlossen und hilfsbereit gegenübergetreten! Im R-NEXT Team gefällt ihr besonders, dass alle recht jung sind und man sich auf Augenhöhe begegnet. Alle haben das gleiche Ziel: Das schöne und einzigartige Regensburg lebenswert zu gestalten und das merkt man!

Feierabend

Carina verbringt ihre Freizeit meistens beim Sport oder in den Bergen. Leider ist sie dafür in die falsche Richtung gezogen, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Für die Watzmannüberschreitung dieses Jahr hat es noch gereicht.