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Glossar

Begriffserklärungen

 Begriff

 Erklärung

Agenda 2030 wurde im September 2015 von den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet. Kernstück sind 17 universelle und für alle Länder der Welt geltende Ziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Diese sollen eine Veränderung anstoßen und dazu beitragen, globale Herausforderungen gemeinsam zu lösen. Die Agenda ist Grundlage für die Ermöglichung eines würdevollen Lebens aller Menschen weltweit und soll dazu beitragen, wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und innerhalb der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. In diesem Rahmen gliedern sich auch die Maßnahmen und Konzepte der Smart City Regensburg ein.
Augmented Reality (AR) (dt. „erweiterte Realität“) bezeichnet die computergestützte Ergänzung der Realität durch virtuelle Elemente. Die menschliche Wahrnehmung wird dabei in Echtzeit durch Texte, Bilder, Videos oder dreidimensionale Animationen erweitert. Es entsteht der Eindruck, dass virtuelle Elemente einen festen Platz in der echten Welt haben und zwar unabhängig vom Standpunkt des Nutzenden.
Cluster ist die räumliche Konzentration miteinander verbundener Unternehmen und Institutionen innerhalb eines bestimmten Wirtschaftszweiges. Der Cluster kann neben Unternehmen vernetzter Branchen auch weitere für den Wettbewerb relevante Organisationseinheiten (z.B. Forschungsinstitutionen, Hochschulen, Kammern, Behörden, Finanzintermediäre, Normen setzende Instanzen etc.) beinhalten. Als räumliche Zusammenballung von Menschen, Ressourcen, Ideen und Infrastruktur stellt sich ein Cluster als hoch komplexes Netzwerk mit dynamischen internen Austauschprozessen dar, das nicht zwingend mit administrativen Grenzen kongruent sein muss. Die Grundüberlegung ist, dass räumliche Nähe die wirtschaftliche Entwicklung sowie die Entstehung von Wissen und Innovationen fördert.
Cross Innovation beschreibt branchen- und akteursübergreifende Zusammenarbeit und deren Innovationsprozesse. Durch die Einnahme anderer Perspektiven und das Einbringen unterschiedlichen Fachwissens, Methoden und Ideen können Herausforderungen umfänglicher bearbeitet werden und es entstehen neue innovative Ergebnisse. Der gemeinschaftliche Schöpfungsprozess wird auch als Ko-Kreation bezeichnet.
Datenkatalog ist ein Verzeichnis, das Informationen über verschiedene Datensätze einer Kommune enthält. Es ermöglicht einen Überblick über verfügbare Daten, ihre Quelle, Zweck und Verfügbarkeit, sowie verschiedene Dateneigentümer bzw. -verantwortliche (Data Owner).
Datenstrategie ist eine Festlegung, wie eine Kommune Daten sammelt, verwaltet und nutzt, um ihre Prozesse und Dienstleistungen zu verbessern. Es umfasst Ziele, Datenschutz, Datenqualität und Rollenmanagement.
Digitale Daseinsvorsorge bezeichnet die Herausforderung für Kommunen, neben dem Ausbau der infrastrukturellen und technischen Aspekte der Digitalisierung auch die Vermittlung und Aneignung digitaler Kompetenzen in der Stadtgesellschaft zu fördern. Das Ziel ist dabei, Chancengleichheit und gleichwertige Lebensbedingungen zu gewährleisten und herzustellen, strukturelle Benachteiligungen beim technischen Zugang zu verringern sowie digitale Kompetenzen in der Stadtgesellschaft zu stärken.
Digitale Transformation beschreibt die erheblichen Veränderungen des Alltagslebens, der Wirtschaft und der Gesellschaft durch die Verwendung digitaler Technologien und Techniken sowie deren Auswirkungen.
Digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild der physischen Realität (Stadt, Straße, Prozess) oder Teilen davon. Basierend auf Daten und Analysetools ermöglicht er das Darstellen der realen Welt und die Bewertung von Eingriffen in diese mittels verschiedener Maßnahmenszenarien (z. B. Simulation).
Digitalisierung beschreibt den umfassenden Megatrend der Durchdringung aller Bereiche durch digitale Technologien: Wirtschaft, Staat, Gesellschaft, Alltag. In technischer Hinsicht handelt es sich um die Umwandlung analoger Informationen in digitale Formate und deren Vernetzung.
E-Government

bezeichnet die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen der öffentlichen Verwaltung und Regierung und leistet einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung. Für Bürgerschaft und Unternehmen eröffnen sich neue Möglichkeiten, mit der Verwaltung in Kontakt zu treten und behördliche Leistungen abzuwickeln. Die Stadt Regensburg hat hierfür eine separate E-Government-Strategie für die Verwaltung entwickelt. Eine moderne, digitalisierte Verwaltung ist eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Smart City Regensburg.

Green Deal Regensburg ist eine Dachmarke unter der seit 2021 alle Aktivitäten bezüglich Energie und Klimaschutz in der Stadt gebündelt werden. Die beschlossenen Klimaziele des Stadtrates sind die Reduzierung von Treibhausgasen, die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis 2030 und die Klimaneutralität aller städtischen Töchter bis 2035. Durch ihren aktiven lokalen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz übernimmt die Stadt Verantwortung für die Zukunft.
Integriertes digitales Entwicklungskonzept (IDEK)

wurde für Regensburg, als ausgewählte Kommune im Programm Smart Cities Smart Regions des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB), für die zukunftsfähige Entwicklung des Quartiers ehemalige Prinz-Leopold-Kaserne (PLK) erarbeitet. Das auf die spezifischen Bedürfnisse des Quartiers zugeschnittene Konzept enthält klare Zielsetzungen, praxisnahe Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen. Potentiale der Digitalisierung sollen bestmöglich genutzt werden, um die Quartiersentwicklung intelligent und nachhaltig zu gestalten.

(Integrierte) Stadtentwicklung setzt den Rahmen und definiert die langfristigen Zielvorstellungen (Strategien und Konzepte) für die zukünftige räumliche und strukturelle Gesamtentwicklung der Stadt. Sie geht über den rein räumlichen Rahmen hinaus und tangiert weite Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und ihre Zusammenhänge: Bevölkerung, Soziales, Wohnen, Wirtschaft, Kultur, Freizeit, Mobilität.
Internet of Things (IoT) meint eine Vielzahl, oft kleiner Geräte, die mit dem Internet verbunden sind und kontinuierlich, ohne Eingriff von Menschen, Daten untereinander austauschen. Das können zum Beispiel Umweltmessstationen, Parksensoren oder Verkehrszählschleifen sein. Die gesammelten Daten werden über eine Vielzahl von Übertragungstechnologien (z.B. Mobilfunk, W-LAN etc.) gesendet.
IT-Infrastruktur

der Stadtverwaltung ist elementare Grundlage für eine optimale und bedarfsgerechte Abwicklung aller Verwaltungsaufgaben. Sie durchdringt jeden einzelnen Bereich und liefert relevante Schnittstellen. Ein moderner IT-Betrieb und eine leistungsfähige IT-Infrastruktur sind zentrale Bausteine einer Smart City und elementar für die Umsetzung und Inbetriebnahme innovativer Smart-City-Lösungen. Ressortübergreifende und verpflichtende Rahmenbedingungen werden in der IT-Strategie der Stadt Regensburg definiert und sind Basis für die zukünftige Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur.

Klimaresilienz zielt darauf ab, mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen, indem man beispielsweise Anpassungen in der Stadtplanung vornimmt. Man unterscheidet den Begriff Klimaresilienz von Klimaschutz. Bei Klimaschutz geht es um die Einsparung von CO2 bzw. die Reduzierung des CO2-Ausstoßes auf der Welt. In den Bereich des Klimaschutzes fallen Maßnahmen wie z.B. E-Mobilität durch Förderung von E-Bikes oder auch Energieeffizienz.
Ko-Kreation meint die Zusammenarbeit verschiedener Akteure und die Integration unterschiedlicher Perspektiven und Kompetenzen bei der Entwicklung neuartiger Lösungen. So kann ein umfassenderes Zielgruppen- und Problemverständnis sowohl die Nutzerorientierung als auch die Innovationskraft der entwickelten Lösung steigern.
Künstliche Intelligenz (KI) erschien als Begriff (KI, englisch artificial intelligence, AI) erstmals bei einer wissenschaftlichen Konferenz 1956. Seitdem gilt die künstliche Intelligenz als ein Teilbereich der Informatik. Da der Begriff Intelligenz nicht klar definiert ist, ist fraglich, welche Methoden oder Anwendungen unter künstlicher Intelligenz zu verstehen sind. Der ursprüngliche Anspruch der KI war es aber, menschliche Intelligenz (z.B. Schlussfolgern, Lernen oder Sprache) durch künstliche Systeme nachzubauen. Technische Fortschritte in Hard- und Software haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass immer mehr KI-Methoden Anwendung finden. Diese zeichnen sich vor allem durch die Verarbeitung von großen Datenmengen („big data“) in kurzer Zeit aus, um automatisiert Muster zu finden.
Nachhaltigkeit

bedeutet wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten. Regensburg hat sich 2021 dazu verpflichtet, die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihre 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) auf lokaler Ebene umzusetzen. Zudem werden seit 2021 Aktivitäten bezüglich Energie und Klimaschutz unter der Dachmarke Green Deal Regensburg gebündelt. Auch die Leitprinzipien einer grünen, gerechten und produktiven Stadt der Smart-City-Strategie wurden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ausgearbeitet. Zur Erreichung der Ziele benötigt es eine engagierte und verantwortungsbewusste Stadtgesellschaft.

Open Data bezeichnet Daten, die ohne Hürden verfügbar sind. Der hürdenfreie Zugang sollte dabei durch entsprechende Datenlizenzen gesichert werden. Außerdem ist ein maschinenlesbarer Datenzugang wichtig, um Daten automatisiert verarbeiten zu können.
Open Source bezeichnet eine Software, deren Quelltext für alle frei zugänglich ist. Diesen Quelltext kann man dabei grob mit einem Bauplan für analoge Gegenstände vergleichen: Wer Zugriff auf den Bauplan hat, kann den Gegenstand auch selbst herstellen. Darüber hinaus kann man Fehler oder Verbesserungen im Bauplan an den Erstersteller zurückmelden, sodass der Bauplan nach und nach immer besser wird. Ganz ähnlich läuft das in der „Open Source“-Softwareentwicklung, wodurch mit dem „Open Source“-Gedanken auch stark kollaboratives Arbeiten und Gestalten von Dingen verbunden ist.
REGENSBURG_NEXT / R_NEXT

ist der Name des Förderprojektes in dessen Rahmen die Stadt Regensburg ihre erste Smart-City-Strategie entwickelt und Impulsprojekte umsetzt. Regensburg ist damit Teil einer bundesweiten Reihe von Modellprojekten im Bereich Smart Cities. Der Förderzeitraum erstreckt sich von 2022 bis 2026. Die Gesamtprojektkoordination liegt bei der Stabsstelle Smart City im Referat für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg. Ziel ist es, die Smart-City-Strategie zu verstetigen und dauerhaft zu verfolgen.

Regensburg-Plan 2040 hat einen Rahmen für die nächsten 20 Jahre Stadtentwicklung gesetzt. Die darin definierten Handlungsdimensionen _Grün, _Gerecht und _Produktiv sowie die räumlichen Ebenen Quartier, Gesamtstadt und Region bilden auch für die Smart-City-Strategie die Leitprinzipien und Umsetzungsdimensionen. Als übergeordnetes Stadtentwicklungskonzept stellt der Regensburg-Plan 2040 für die Smart-City-Strategie den maßgeblichen Bezugspunkt dar, auf dessen Basis die Möglichkeiten der digitalen Transformation für eine nachhaltige, integrierte und innovative Stadtentwicklung erprobt werden.
Seamless Mobility bezeichnet das Konzept, Mobilität nicht mehr in einzelnen Fortbewegungs- und Verkehrsmitteln zu verstehen, sondern entlang von Mobilitätsketten zu organisieren. Im Sinne der nahtlosen Mobilität sollen Angebote einfach, flexibel und anbieterübergreifend nutzbar werden, idealerweise zusammengefasst auf einer einzelnen Plattform. Neue, vernetzte Angebote, beispielsweise in einer integrierten App, versprechen nicht nur verkehrsträgerübergreifende Mobilität, sondern auch einen erleichterten Zugang für alle Nutzenden.
Smart City

ist ein Sammelbegriff für gesamtheitliche Entwicklungskonzepte mit dem Ziel, Städte lebenswerter, effizienter, technologisch fortschrittlicher, ökologischer, nachhaltiger und sozial inklusiver zu gestalten sowie unterschiedliche Bereiche intelligent zu verknüpfen. Smart Cities beinhalten technologiebasierte Veränderungen und fördern die Nutzbarmachung von Innovationen. Das Wort smart bedeutet übersetzt klug. Für die Smart-City-Strategie Regensburg werden folgende Eigenschaften darunter verstanden: Die kollaborative, interdisziplinäre Entwicklung und Umsetzung innovativer, digitaler und analoger Lösungen; eine vernetzte und engagierte Stadtgesellschaft; sowie eine gerechte, grüne und produktive Stadtentwicklung.

Smart-City-Charta und ihre Vorgaben wurden in der Strategieentwicklung als Leitdokument berücksichtigt. An ihr orientiert sich das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Als Leitdokument für die nachhaltige, digitale Transformation in den Kommunen zeigt sie auf, Technologien mit Bedacht und Weitblick zu nutzen und dabei auf eigene Werte und Ziele zurückzugreifen. Die Leitlinien der Smart-City-Charta sind auch in Vision und Kernzielen der Smart City Regensburg wiederzufinden.
Smart-City-Strategie versteht sich als ein Konzept für digitale Stadtentwicklung, um Regensburg durch den Einsatz moderner Technologien und Innovationen effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Aufbauend auf dem Regensburg-Plan 2040 als zentrales Stadtentwicklungskonzept und den darin formulierten Handlungsdimensionen grün, gerecht und produktiv zielt sie darauf ab, existierende Strategien und Konzepte zu bündeln, integriert zu betrachten und Zusammenhänge für die gezielte und ressourcenschonende Umsetzung herzustellen.