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Cartoons für die smarte Stadt

Smart City erlebbar machen

Smart City ist noch immer ein sperriger Begriff und das zugrundeliegende ganzheitliche Konzept der zukunftsfähigen Stadtentwicklung für viele nur schwer greifbar. Bedenken zu (IT-)Sicherheit, wirtschaftlichen Interessen und dem gleichberechtigten Einbezug auch nicht digital affiner Menschen prägen das Verständnis der Smart City, obwohl sie genau das Gegenteil anstrebt: Im Sinne der Smart-City-Charta den Menschen in den Mittelpunkt stellen und gemeinsam die smarte Stadt der Zukunft gestalten.

Der Nutzen der Digitalisierung soll für jede und jeden spür- und erlebbar sein und so die Lebensqualität für alle Menschen nachhaltig verbessern und unsere Städte als Lebensorte weiterentwickeln. In diesem Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wahrnehmung unserer Smart-City-Projekte wollen wir, Vertreterinnen und Vertreter der Modellprojekte Smart Cities, mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen: Mit etwas Augenzwinkern und einem kreativen, künstlerischen Ansatz zeigen, was Smart City im Kern ist und sein kann, welche Rolle Digitalisierung, aber auch Nachhaltigkeit spielen und wie Smart City im Alltag aussieht.

Im Gespräch mit den Smart Cities und ihren Bürger*innen soll innerhalb eines Jahres der Smart-City-Prozess anhand von 12 Cartoons illustriert werden, um zum Themengebiet Smart City leicht und spielerisch aufzuklären und zu begeistern und unterschiedlichste Zielgruppen zu erreichen.

Hierfür haben wir im Herbst 2022 einer Cartoonistin oder einem Cartoonist gesucht, der/die uns kritisch begleitet, die digitale Entwicklung kommentiert und Wahrnehmungen ebenso wie Befürchtungen oder gar Fehlentwicklungen mit spitzer Zeichenfeder auf den Punkt bringt.

Als Preisträger des Cartoon-Wettbewerbs hat die Jury Dirk Meissner ausgewählt, der gemeinsam mit uns den Smart-City-Prozess illustriert.

Cartoon 1: Testphase

Der erste Cartoon der zwölfteiligen Reihe zeigt ein wesentliches Kernelement der Smart City: Erproben, Testen, Verbessern.
Denn durch Pilotierungen und Erprobungen im Raum können wir lernen, wie Lösungen unter den jeweiligen orts- und anwendungsspezifischen Herausforderungen und Rahmenbedingungen am besten funktionieren.

Insbesondere unsere Leuchtturmprojekte der Phase A vertesten Konzepte und Ideen zunächst in kleinem Raum und entwickeln sie kontinuierlich weiter. Durch neue Erkenntnisse, veränderte Bedingungen oder Rückmeldung von Nutzenden lernen wir stetig dazu und können Lösungen anpassen und verbessern.

Auch diese Art der Fortbewegung in der Luft bedarf wohl noch einiger Weiterentwicklung...

Cartoon: Zwei Menschen steuern einen Quadrocopter, mit dem ein Mann über ihnen fliegt: "Wir arbeiten hart am Thema Smart City, aber vieles ist auch noch in der Testphase."

Cartoon 2: Smarte Sensoren

Der zweite Cartoon beleuchtet das Thema smarte Sensoren. Sie können beispielsweise an Mülleimern in der Stadt angebracht werden, um verschiedene hilfreiche Daten zu liefern. Sie helfen u.a. bei der Überwachung des Füllstandes, um für eine effizientere Abholung zu sorgen oder werden benutzt, um die Größe bzw. Platzierung von Mülleimern zu optimieren.

Die Anwendungsbereiche smarter Sensoren sind zudem vielfältig – ob bei Mobilität, Lärm oder Umwelt. Aber wie bei allem gilt auch hier: Smarte Helfer sollen ergänzen und keinen Selbstzweck erfüllen.

Angestellter der städtischen Straßenreinigung steht vor vollem Mülleimer, der ihm per smarten Sensor mitgeteilt hat, dass er voll ist. Er sagt: "Chef ich bin vor Ort und kann bestätigen: Der Abfalleimer hat Recht..."

Cartoon 3: Digitaler Zwilling

Der dritte Cartoon beschäftigt sich mit dem Thema Digitaler Zwilling. Ein digitaler Zwilling ist ein virtuelles Abbild der physischen Realität (Stadt, Straße, Prozess) oder Teilen davon. Basierend auf Daten und Analysetools ermöglicht er das Darstellen der realen Welt und die Bewertung von Eingriffen in diese mittels verschiedener Maßnahmenszenarien (z. B. Simulation). Wir haben uns im Rahmen unseres Leuchtturmprojekts Digitaler Energie-Zwilling intensiv mit dem Thema beschäftigt­ schaut dazu gerne mal auf unserer Homepage vorbei. Auch für zukünftige Projekte ist das Konzept sehr spannend.

Besuchergruppe steht im digitalen Kontrollzentrum und betrachtet Bildschirme. Die Stadtführerin erklärt: "Wenn Sie geglaubt haben, Sie hätten von der Stadt jetzt alles gesehen, dann nicht schlapp machen: Wir kommen nun zu Ihrem digitalen Zwilling..."

Cartoon 4: Autonomes Fahren

Der vierte Cartoon behandelt das Thema Autonomes Fahren. Welche Vorteile können uns selbstfahrende Autos bieten?

Einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom nach, ist die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland der Ansicht, dass autonome Autos auf den Straßen vorteilhafter für das Klima und die Umwelt wären. 60 Prozent glauben, dass der größte Vorteil von selbstfahrenden Autos eine niedrigere Umweltbelastung durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch ist. 53 Prozent erwarten einen besseren Verkehrsfluss, der weniger Staus zur Folge haben könnte und 49 Prozent glauben, dass eine angepasste Fahrweise weniger Lärm verursacht. Auch im Kontext unseres Phase B Projekts Reallabor Urbaner Raum könnte autonomes Fahren ein spannendes Thema werden­. 

Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Autonomes-Fahren-Klimaschutz-groesster-Vorteil#_

Zwei Menschen sitzen sich in einem Autonomen Fahrzeug gegenüber. Die Frau fragt den Mann: "Sind Sie der Fahrer?" Der Mann antwortet: "Ich dachte , Sie!"

Cartoon 5: Digitale Dienstleistungen

Der fünfte Cartoon beleuchtet das Thema digitale Dienstleistungen. Im Rahmen unserer Strategieentwicklung haben wir uns auch mit dem Ausbau der digitalen Daseinsvorsorge beschäftigt.

Das Ziel ist dabei, Chancengleichheit und gleichwertige Lebensbedingungen zu gewährleisten und herzustellen, strukturelle Benachteiligungen beim technischen Zugang zu verringern sowie digitale Kompetenzen in der Stadtgesellschaft zu stärken.

Die Videosprechstunde ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie kann zu mehr Chancengleichheit, kürzeren Wartezeiten und intensiverer Betreuung beitragen, aber birgt dabei gleichzeitig auch die Gefahr einer Entfremdung zwischenmenschlicher Verhältnisse oder von Fehlkommunikation. Wie bei allen Punkten der digitalen Daseinsvorsorge gilt auch hier: Chancen und Risiken müssen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Eine Frau fragt ihren Mann, der im gemeinsamen Wohnzimmer auf dem Sofa sitzt: "Wolltest Du nicht in die Stadt zum Arzt?" Der Mann antwortet mit seinem Laptop auf dem Schoß: "Da sitze ich doch schon!"

Cartoon 6: Coworking

Der sechste Cartoon bezieht sich auf den Bereich Coworking. Ein wesentliches Thema in unseren Projekten ist Cross Innovation, also das Zusammenwirken unterschiedlicher Branchen und Fachdisziplinen in der Entwicklung innovativer Lösungen. Cross Innovation lebt von der Begegnung unterschiedlichster Menschen. Dafür gibt es zum Beispiel im 1. und 2. OG des Degginger einen gemeinsamen Ort für interessierte Start-ups und selbstständig Arbeitende. Von der Kurzzeitnutzung eines Schreibtisches über Meeting-/Kreativräume bis hin zur längerfristigen Büronutzung gibt es verschiedene Angebote.

PS: Wir haben natürlich auch normale Stühle!

Zwei Personen sitzen auf Sitzsäcken in einem Coworkin-Space. Ein Mann fällt vom Sitzsack, woraufhin die Frau sagt, dass sie nach Stühlen suchen will.

Cartoon 7: Inklusion

Der siebte Smart-City-Cartoon beschäftigt sich mit dem Thema Inklusion. Inklusion ist ein zentraler Bestandteil in unserem Verständnis einer Smart City. Deswegen haben wir in der Phase B das Projekt Inklusives Welterbe auf den Weg gebracht, das das Ziel verfolgt, historische Sehenswürdigkeiten und Angebote im UNESCO-Welterbe durch die Erstellung eines hybriden nutzerzentrierten Informationssystems inklusiv, barrierefrei und niederschwellig erlebbar zu machen. Es baut auf den Erkenntnissen der Phase-A-Maßnahme Virtuelles Welterbe auf und ergänzt das Projekt um weitere Komponenten.

Für die rund 23.900 Menschen mit einer Behinderung in Regensburg wollen wir mit unserem Projekt die gleichberechtigten Teilhabemöglichkeiten in der Stadt verbessern und das gesellschaftliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung fördern. Dazu ist auch zukünftig eine Vielfalt an Maßnahmen nötig, um die Stadt inklusiver und barrierefreier zu gestalten, da die Beeinträchtigungen der betroffenen Personen sehr unterschiedlich sind und gehbeeinträchtigte Menschen andere Bedürfnisse haben als Sehbehinderte oder Menschen mit einer geistigen oder psychischen Einschränkung.

Vier Jungs stehen mit Handys auf einem Basketballplatz. Sie haben per App einen fünften Spieler gesucht. Dieser ist gekommen und sitzt im Rollstuhl.

Cartoon 8: Digitale Bildung

Der achte Cartoon beschäftigt sich mit dem Thema digitale Bildung. Mit der voranschreitenden Digitalisierung steigen die Herausforderung mit neuen Entwicklungen schritthalten zu können, insbesondere für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Obwohl wir in allen unseren Projekten unsere Lösungen so niedrigschwellig wie möglich gestalten wollen, kommt digitalen Kompetenzen, vor allem bei Smart City Themen, immer größere Bedeutung zu. In Regensburg gibt es zahlreiche Initiativen, die digitale Weiterbildungen anbieten, um alle Generationen auf Neuerungen vorzubereiten.

Einige unserer Kooperationspartner bieten spannende Kurse an, bei denen man sich digital fortbilden kann. Für Erwachsene gibt es dafür beispielsweise Seminare und IT-Schulungen der VHS Regensburg, für Kinder und Jugendliche zahlreiche Angebote der MINT-Labs.

Ein Vater liest seinem Sohn beim zu Bett Gehen eine Geschichte vor, bittet seinen Sohn vor dem weiterlesen jedoch darum, dass er ihm am nächsten Tag die City-App am Smartphone erklärt.

Cartoon 9: Grüne Stadt

Der neunte Cartoon zielt auf das Thema Nachhaltigkeit und Grüne Stadt ab.

Unsere Smart-City-Strategie für Regensburg soll einen Beitrag dazu leisten, die Stadt nachhaltiger zu entwickeln und nachhaltiges Handeln in der Stadtgesellschaft zu fördern. Dafür orientiert sie sich am Green Deal Regensburg. Unter dieser Dachmarke werden seit 2021 alle Aktivitäten bezüglich Energie und Klimaschutz in der Stadt gebündelt. Die beschlossenen Klimaziele des Stadtrates sind die Reduzierung von Treibhausgasen, die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis 2030 und die Klimaneutralität aller städtischen Töchter bis 2035. Durch ihren aktiven lokalen Beitrag zum weltweiten Klimaschutz übernimmt die Stadt Verantwortung für die Zukunft.

Als konkrete Projekte zum Thema Nachhaltigkeit setzen wir in der Phase B die Maßnahmen Resiliente Stadt und Materialkreislauf um. Sie sollen durch sensibilisierende Kommunikationsmaßnahmen sowie öffentlichkeitswirksame Erprobungen im Stadtraum der Stadtgesellschaft die Themen Klimaschutz und Klimaresilienz, Umweltbildung sowie nachhaltige Ressourcenverwendung näherbringen und Lösungen auf kleinräumlicher Ebene erforschen.

Ein gelber und eine lila Schmetterling treffen sich in der Luft. Der gelbe Schmetterling berichtet von begrünten Dächern und smarten Bewässerungssystemen in der Stadt, woraufhin der lila Schmetterling darauf besteht, dass sie dort hinfliegen.

Auswahlprozess

Beteiligte Modellprojekte
Initiiert wurde der Wettbewerb von den Modellkommunen Bamberg, Freiburg i.Br., Landkreis Mayen-Koblenz, KielRegion, Paderborn und Regensburg, die im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert werden. 
Der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol MdB hat die Schirmherrschaft über den Wettbewerb übernommen.

Jury
Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Modellkommunen und des BMWSB hat aus den insgesamt 42 Einsendungen in zwei Runden den Preisträger gewählt. Für Regensburg hat Maria Lang, Leitung des Kulturamts, die Rolle der Jurorin übernommen.

In der ersten Runde wurden die zehn besten Cartoon-Entwürfe ausgewählt, die mit jeweils 150 Euro entlohnt wurden. In der zweiten Runde ging aus diesen Top 10 der Preisträger Dirk Meissner hervor.

Hier gibt es die Top-10-Auswahl: