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Der neue Stadtparkbrunnen wird zum Himmelsspiegel
Der Brunnen westlich des Kunstforums Ostdeutsche Galerie im Stadtpark wird in den kommenden Monaten erneuert. Grund für die Maßnahme ist unter anderem die Baufälligkeit der vorhandenen Brunnenstube. Außerdem soll das unmittelbare Umfeld des heutigen Brunnens zeitgemäß umgestaltet werden.
Spaziert man aktuell durch den Regensburger Stadtpark, kann man sehen und regelrecht spüren, dass der Frühling im Anmarsch ist. Aufmerksame Spaziergänger bemerken allerdings seit einigen Tagen noch etwas mehr: Rund um den Stadtparkbrunnen, westlich des Kunstforums Ostdeutsche Galerie, geht es endlich los. In den kommenden Monaten werden der alte Stadtparkbrunnen und die bestehenden Wege aufgelöst und durch einen neuen Brunnen und neu angeordnete Wegeverbindungen ersetzt.
"Grund für die Maßnahme ist zum einen, dass die vorhandene Brunnenstube baufällig und die Brunnentechnik stark verschlissen sind. Zum anderen wird es Zeit für einen bedarfsgemäßen Stadtparkbrunnen, der die organische Formensprache der bestehenden Parkstrukturen aufnimmt und die Anforderungen an den zentralen Park gut erfüllt. Ich bin schon jetzt auf das Ergebnis gespannt!“, freut sich Hans Dietrich Krätschell, Leiter des Gartenamts der Stadt Regensburg.
Der neue Brunnen wird in Form eines freien rundlichen beziehungsweise ovalen Wasserbeckens angelegt und von neu angeordneten, organisch geschwungenen Wegeverbindungen umgeben. „Das Sanierungskonzept des Landschaftsarchitekturbüros ‚mahl-gebhard-konzepte GmbH‘ sieht vor, dass der neue Brunnen etwas vom Kunstforum abrückt und so künftig einen zentralen Platz sowie einen Treffpunkt im Park darstellt“, erklärt Hans Dietrich Krätschell weiter.
Die Wegestruktur die das Wasserelement umgibt, wird in Anlehnung an die übrigen Parkwege in wassergebundener Bauweise ausgeführt. Entlang dieser Wege werden die bereits vorhandenen Bänke wieder angeordnet. Das Wasserelement wird als Ortbetonfläche hergestellt. Die circa drei Zentimeter abgesenkte Fläche kann mit Wasser geflutet werden, sodass ein ruhiger Wasserfilm, in dem sich Himmel und Bäume spiegeln werden, entsteht – der sogenannte Himmelsspiegel.
Außerdem können 23 Fontänen mit einer Spritzhöhe von 80 bis 200 Zentimeter aktiviert werden, die die Wasseroberfläche in Bewegung versetzen. Innerhalb der Fläche liegen steuerbare Punktabläufe, über die das Wasser abfließen kann. Außen wird der Wasserspiegel durch eine Schlitzrinne eingefasst, die als Überlauf fungiert. Die Fontänen, die vor allem im Sommer zum Abkühlen und Spielen einladen, funktionieren wahlweise auch bei geöffneten Abläufen – also ohne Wasserspiegel. „Das Brunnenkonzept ist sehr raffiniert und bietet uns drei verschiedenen Varianten. Variante eins ist der ruhige glatte Wasserspiegel ohne aktive Fontänen, Variante zwei ist der in Bewegung geratene Wasserspiegel mit aktiven Fontänen, und die aktiven Fontänen ohne Wasserspiegel stellen die dritte Variante dar. Wir haben also quasi drei Brunnen in einem“, erzählt der Gartenamtsleiter begeistert.
Die unterschiedlichen, voll automatisiert gesteuerten Wechsel von Wassermenge und Bewegungen geben dem Platz nicht nur regelmäßig ein neues Erscheinungsbild, sondern verringern auch Algenbildung und den Pflegeaufwand. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass das schwellenlose Wasserelement auch für rollstuhlgebundene Personen ein ganz besonderes Erlebnis bieten kann.
Multifunktional: Brunnen wird zum Veranstaltungsplatz
Über Nacht, zu Reinigungszwecken oder falls der Platz für eine Veranstaltung benötigt wird, kann das Wasser abgelassen werden. Dadurch entsteht ein multifunktional nutzbarer Platz. Die Technik ist in einer unterirdischen Brunnenstube in der unmittelbar angrenzenden Rasenfläche untergebracht.
Das Kunstforum bekommt eine neue Einfassung mittels einer großen ovalen Pflanzinsel, die auf der neu angelegten Rasenfläche westlich des Kunstforums geplant ist und mit Ziergräsern und Stauden bepflanzt werden soll.
Die Arbeiten sollen voraussichtlich Ende November 2022 abgeschlossen werden. Die Baukosten betragen rund 580.000 Euro.
Am 5. Mai 2022 wurde das „unsichtbare Herzstück“ des neuen Stadtparkbrunnens eingesetzt – die Brunnenstube, die künftig für das raffinierte Wasserspiel verantwortlich sein wird. Im nächsten Schritt steht die Installation der Technik und der Düsenköpfe an, weshalb es vorerst – zumindest von außen betrachtet – etwas ruhiger auf der Baustelle zugehen wird. Ab dem Sommer startet dann die Gestaltung des Brunnenumfeldes.