9. Dezember

Fotografie - Eingang zum Haus © Bilddokumentation Stadt Regensburg

 

Obermünsterstraße 9

Schlichter rundbogiger Eingang, der nur durch das Quaderputz-Zierwerk der Erdgeschosszone  akzentuiert wird: So folgt die Rustizierung dem Rundbogenverlauf. Betonung des Scheitels durch einen trapezförmigen Putzkeilstein. Das Türblatt modern, dunkles Holz, einflügelig, mit zwei Glasfüllungen. Dieser Nebeneingang führt in das Anwesen Obermünsterstraße 9, das einstige Hotel zum Grünen Kranz. 

Der imposante Neurenaissancebau entstand um 1884 anstelle eines gotischen Vorgängerbaus, dem einstigen Stauferhof, der infolge eines Brandes abgebrochen wurde. Dieser Hof hatte den Status eines sogenannten „Freihauses“ und unterlag somit nicht der reichsstädtischen Gerichtsbarkeit. 

Die Staufer von Ehrenfels nützten diese Freiheit auch in religiösen Fragen: Noch vor dem offiziellen Übertritt Regensburgs zur Reformation im Herbst 1542 wurde hier bereits in der ersten Jahreshälfte der erste öffentliche evangelische Gottesdienst in der Stadt gefeiert. Auch die reformatorische Autorin Argula von Grumbach, ein Spross der Familie von Stauf, lebte zeitweise hier. Der heutige Hausname rührt von dem einstigen Weinlokal „Zum Grünen Kranze“ her, der sich im ursprünglichen Gebäude am Eck zur Pfarrergasse befand. 

  

Fotografie - Ansicht des Gebäudes © Bilddokumentation Stadt Regensburg