Die große Sonderausstellung „Roms neue Legionen – Alarm am Donaulimes“ im Historischen Museum widmet sich einer dramatischen Zeit aus der Geschichte des Römischen Reichs, die unmittelbare Auswirkungen auch auf die Geschichte Regensburgs hatte.
Die Ausstellung zeigt spannend und anschaulich, wie man sich das Leben der römischen Legionäre vor rund 2.000 Jahren vorstellen muss – etwa um 166 n. Chr. bei den Markomannenkriegen, als an der Nordgrenze des Römischen Reichs feindliche Germanen die Donau überschritten hatten, reihenweise Grenzkastelle zerstörten und römische Provinzen plünderten. Kaiser Marc Aurel gelang es mit seinen römischen Legionären jedoch, die eingefallenen Stämme wieder zurückzudrängen. Um die Grenze der Provinz Raetien am Donaulimes in Zukunft besser verteidigen zu können, gründetet er ein neues Legionslager: „Reginum“, später „Castra Regina“ genannt, die Keimzelle des heutigen Regensburg.
Zinnfiguren veranschaulichen Leben
Thomas Kurtz von „Mules of Marius“ steuerte als Initiator der Ausstellung den Großteil der Präsentation bei. Mit Hilfe von Repliken, interaktiven Stationen, Originalfunden und detailgetreuen Modellen mit Zinnfiguren wird das Leben und der Alltag der Legionäre eindrucksvoll veranschaulicht. Maximilian Ontrup, der Kurator der Ausstellung, fasst den Inhalt der Schau so zusammen: „Unsere Ausstellung zeigt ganz konkret, wie eine neue Legion der römischen Armee eingerichtet wurde. Sie bettet diesen Vorgang ein in den langen und schwerwiegenden Konflikt zwischen Rom und den Germanen. Die Markomannenkriege sind ein wichtiger Bestandteil dieser Auseinandersetzung. Wir möchten den Besucherinnen und Besuchern zeigen, wie die römische Armee in einer Zeit des Umbruchs agierte und welche Herausforderungen die Legionare bewältigen mussten.“
Dr. Andreas Boos, kommissarischer Leiter der Museen der Stadt Regensburg, betont den Zusammenhang mit der Geschichte Regensburgs: „Unsere Ausstellung soll nicht nur eine römische Legion wieder lebendig werden lassen, sondern auch die Relevanz der Ereignisse von damals für Regensburg hervorheben. Die Auseinandersetzungen am Donaulimes sind entscheidend für die Anfänge und somit letztlich für die Existenz Regensburgs überhaupt.“
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 30. März 2025, zu den regulären Öffnungszeiten des Historischen Museums (Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 16 Uhr, geschlossen am 24., 25., 31. Dezember 2024, 1. Januar 2025 und 4. März 2025) zu sehen. Sie wird während ihrer gesamten Laufzeit ergänzt und vertieft durch ein vielfältiges, umfangreiches Begleitprogramm. Wissenschaftliche Vorträge, Führungen, Mitmach-Aktionen für Kinder und sogar ein echtes Kasperltheater erwecken die Römerzeit in Regensburg wieder zum Leben.