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Die Grande Dame der Regensburger Sozialpolitik

Am 26. Juni 2021 feierte die ehemalige Bürgermeisterin Hildegard Anke ihren einhundertsten Geburtstag. Wir gratulieren mit einem Fotorückblick auf ihr jahrzehntelanges Engagement für die Stadt Regensburg.

Fotografie: Der traditionelle Kartoffelsuppenverkauf für karitative Zwecke auf dem Christkindlmarkt
Der traditionelle Kartoffelsuppenverkauf für karitative Zwecke auf dem Christkindlmarkt © Altrofoto, Uwe Moosburger

26. Juni 2021

Die gebürtige Ingolstädterin Hildegard Anke lebte in jungen Jahren in Breslau, wo sie 1939 ihr Abitur ablegte und anschließend die Krankenpflegeschule absolvierte. Nach der Flucht am Ende des Zweiten Weltkriegs kam sie 1947 nach Regensburg. Anfang der 50er Jahre begann ihre politische Karriere, in der sie sich stets besonders für jene einsetzte, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. 1972 wurde Anke erstmals für die CSU in den Stadtrat gewählt. Bis 2002 gehörte sie dem Gremium ununterbrochen an.

1990 wurde Hildegard Anke zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin ernannt. In ihren Zuständigkeitsbereich fielen das Senioren- und Stiftungsamt, später auch das Sozialamt. Auch als Bürgermeisterin legte sie großen Wert darauf, direkt auf die Menschen zuzugehen und ein offenes Ohr für ihre Anliegen zu haben. So installierte Anke etwa das Seniorenmobil: Hier konnten sich ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger über spezielle Angebote informieren und mit der Bürgermeisterin ins Gespräch kommen.

Fotografie: Hildegard Anke bei der Enthüllung des Straßenschilds „Am Brixener Hof“ mit Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher und dem Brixener Bürgermeister Zeno Giacomuzzi (1979)
Hildegard Anke bei der Enthüllung des Straßenschilds „Am Brixener Hof“ mit Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher und dem Brixener Bürgermeister Zeno Giacomuzzi (1979) © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Mit ihrem sozialen Engagement als Politikerin, aber auch privat, hat Hildegard Anke Maßstäbe gesetzt und vieles angestoßen, was in Regensburg bis heute fortwirkt, wie etwa das Seniorenamt, den Treffpunkt Seniorenbüro oder die Aktion „Essen auf Rädern“. Allein die von ihr gegründete Aktion Maria Probst hat bislang einen stattlichen sechsstelligen Betrag an Spenden zur Unterstützung von Kindern und Familien gesammelt. Von Ankes Engagement profitieren nach wie vor viele alte Menschen, Familien, Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund, Kranke und Menschen mit Behinderung.

Für ihr überragendes soziales und politisches Engagement erhielt Hildegard Anke zahlreiche Auszeichnungen der Stadt, des Freistaats und der Bundesrepublik. Unter anderem ist sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens. Bis heute ist sie fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Regensburg. Anlässlich ihres einhundertsten Geburtstags ehrt die Stadt ihre ehemalige Bürgermeisterin im Juli mit einem Empfang im Reichssaal.

Fotografie: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer überbrachte der Jubilarin am 26. Juni 2021 einen Gruß und die besten Wünsche der Stadt.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer überbrachte der Jubilarin am 26. Juni 2021 einen Gruß und die besten Wünsche der Stadt. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

„Hildegard Anke ist mit ihrem herausragenden sozialen Engagement ein Vorbild für alle, die in der Politik tätig sind. Sie hat im Rathaus, im Stadtrat und auch privat wichtige Wegmarken in der Regensburger Sozialpolitik gesetzt und einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass wir heute stolz sein können auf das starke Miteinander in unserer Stadt“, würdigt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer die Jubilarin. Als eine der ersten Frauen in der scheinbaren „Männerdomäne“ Politik sei sie zudem eine Vorreiterin gewesen, die andere Frauen stets ermuntert habe, es ihr gleichzutun. „Ich danke Hildegard Anke herzlich für alles, was sie zum Wohle unserer Stadt bewegt hat. Ich freue mich sehr, dass sie diesen ganz besonderen Geburtstag bei so bewundernswert guter Gesundheit feiern kann, und ich wünsche ihr und unserer Stadt, dass uns ihr wacher Geist und ihr großes Herz noch lange erhalten bleiben mögen!“

Text: Katrin Butz