Römische Schließtechnik
Das Bajuwarenhaus, das leider nur bei Veranstaltungen oder im Rahmen von Führungen zugänglich ist, befindet sich auf dem Gelände der Otto-Schwerdt-Schule. Es ist die Rekonstruktion eines originalen frühmittelalterlichen Hauses, das sich ursprünglich um das Jahr 600 n. Chr. herum im Osten vom heutigen Burgweinting befand. Das Dach ist an einem Joch aus massiven Eichenbalken aufgehängt. Die Wände aus mit Lehm verspachteltem Weidengeflecht wurden gekalkt, um Schädlingsbefall zu verhindern. Der Boden besteht aus gestampftem Lehm. Kleine Schiebefenster sorgen für ein wenig Licht und Lüftung – dringend notwendig, weil im Haus selbst auf offenem Feuer gekocht wurde. Eine eingezogene Etage aus Holzbrettern bot den Bewohnern Raum zum Schlafen. Interessant auch die Türe, die Waldherr mit einem großen und eigenartig gezackten Schlüssel öffnet – eine Errungenschaft aus römischer Zeit, die die Bajuwaren offensichtlich nicht verschmäht hatten!
Leider hält das römische Schloss dem modernen Vandalismus nicht Stand. Immer wieder wird ins Bajuwarenhaus eingebrochen. Die ungebetenen menschlichen Besucher richten dabei viel größeren Schaden an als die Kaninchen, die sich mitunter einen Weg unter der Tür durchgraben oder die Schleiereule, die das Bajuwarenhaus zu ihrem ständigen Winter-Domizil erkoren hat.