Synagoge und Rabbi Isaak Alexander
Ohne die Schrifttafel an der Hauswand des stattlichen Anwesens Hinter der Grieb 5 wüsste wohl kaum jemand, als was das Gebäude einst diente: "Dieses spätgotische Haus beherbergte im 18. Jahrhundert eine Synagoge".
Vermutlich war Isaak Alexander ab etwa 1766 als Rabbiner der kleinen Jüdischen Gemeinde tätig, die sich in bescheidenen Ansätzen in Regensburg gebildet hatte, da der Reichstag seit dem 16. Jahrhundert regelmäßig in der Freien Reichsstadt zusammenkam und seit 1663 zum "immerwährenden" Gesandtenkongress wurde. Etliche der Gesandten und Fürsten beharrten auf Ausnahmeregelungen für ihre jüdischen Hoffaktoren und "Geleitjuden". Daher weilten selbst nach der Vertreibung von 1519 bei den Reichstagen von 1532, 1541 und 1546 sowie bei allen späteren Reichstagen "Schutzjuden" des Kaisers, Kursachsens oder des Reichserbmarschalls zu Pappenheim in der Stadt.
Fast wie ein heutiger Kommentar dazu lesen sich die Titel der Schriften, die der Frühaufklärer Alexander als Rabbiner verfasste. Hier seien nur drei zitiert: "Von dem Daseyn Gottes die selbst redende Vernunft", 1775, als nächstes "Wahrheiten zur göttlichen Weisheit", 1779 und sein umfangreichstes Werk, dessen Thema bestens zum Erscheinungsjahr passt: "Abhandlung von der Freyheit des Menschen",1789.