Das gesamte Ensemble „Altstadt Regensburg mit Stadtamhof“ entspricht der Ausdehnung Regensburgs nach der letzten mittelalterlichen Stadterweiterung um 1320.
Eingetragen sind die Einzelbaudenkmäler, angrenzende Ensembles sowie die Pufferzone. Die Pufferzone umfasst jenen Bereich, der optisch im Blickfeld des Betrachters der zur Nominierung vorgesehenen Zone liegt. Die Grenzen der Pufferzone sind durch die Höhen des Donautales im Norden und Süden der Stadt natürlich definiert, ansonsten durch den Verlauf von Eisenbahn und Hauptstraßen. Damit besitzt die Pufferzone eine eindeutige und einprägsame Ausdehnung.
2006 nimmt das Welterbekomitee die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof auf Grundlage der Kriterien (ii), (iii) und (iv) in die Liste der Welterbestätten auf.
Kriterium (ii) Regensburgs Architektur spiegelt die Rolle der Stadt als mittelalterliches Handelszentrum und seinen Einfluss auf den Raum nördlich der Alpen wider.
Regensburg war ein wichtiger Umschlagplatz auf den kontinentalen Handelsrouten nach Italien, Böhmen, Russland und Byzanz. Zudem hatte die Stadt vielfältige Verbindungen zu den interkontinentalen Seidenstraßen. Dies ermöglichte einen wichtigen Austausch kultureller und architektonischer Einflüsse, die das Stadtbild bis heute prägen.
Kriterium (iii) Die Regensburger Altstadt stellt ein außergewöhnliches Zeugnis kultureller Traditionen im Heiligen Römischen Reich dar. Im Hochmittelalter war Regensburg bevorzugter Tagungsort für Reichsversammlungen, aber auch zur jüngeren europäischen Geschichte leistete die Stadt als Sitz des Immerwährenden Reichstags von 1663 bis 1806 ihren Beitrag.
Die Überreste zweier Kaiserpfalzen aus dem 9. Jahrhundert sowie die zahlreichen gut erhaltenen historischen Gebäude legen Zeugnis ab vom einstigen Reichtum und der politischen Bedeutung der Stadt.
Kriterium (iv) Die Altstadt von Regensburg ist ein herausragendes Beispiel für eine binneneuropäische mittelalterliche Handelsstadt, deren historische Entwicklungsstufen gut erhalten sind. Vor allem die Entwicklung des Handels vom 11. bis zum 14. Jahrhundert wird dadurch außergewöhnlich gut veranschaulicht.
Die offizielle Welterbe-Urkunde wurde am 24. November 2007 überreicht. Dieser Tag wurde zusammen mit den Regensburgerinnen und Regensburgern gebührend gefeiert. Insbesondere Kinder und Jugendliche waren angesprochen, denn sie sollen den Welterbegedanken in die nächsten Generationen tragen.