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Welterbe Donaulimes

Seit Juli 2021 ist der Donaulimes auf der Welterbeliste der UNESCO vertreten. Entlang der Donau finden sich zahlreiche Zeugnisse aus der Römerzeit. So war in Regensburg die Donau die unmittelbare Grenze des römischen Reiches...

Der bayerische Donaulimes
Der bayerische Donaulimes © SH

Unter der Federführung der Republik Österreich wurde der Antrag zur Erweiterung der UNESCO-Welterbestätte „Grenzen des römischen Reichs" um den römischen Donaulimes vorbereitet und Bayern beteiligte sich an der Bewerbung. Im Juli 2021 wurde endlich der Titel durch das Welterbekomitee verliehen!

Die Beantragung der Einschreibung des „Nassen Limes" oder des "Donaulimes" gilt als logische Fortsetzung der Bemühungen, die bereits vor 15 Jahren begannen. Damals wurde der Obergermanisch-Raetische Limes, also die römische Landgrenze zwischen dem Rhein und der Donau bei Eining, in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen. Schon 2005 war der Obergermanisch-Raetische Limes nicht als nationales Denkmal nominiert, sondern als Teil einer seriellen transnationalen Welterbestätte „Frontiers of the Roman Empire“ (Grenzen des römischen Reiches).

Der Donaulimes in Regensburg

Die eigentliche Grenze (Limes) war zur Römerzeit, also bis ins 5. Jahrhundert, natürlich die Donau selbst. Die aktuelle Eintragung als Welterbe gilt speziellen Stätten, die am Donaulimes liegen und aus der römischen Epoche erhalten sind.

Die Denkmäler sind teilweise unter der Erde, andere sind sichtbar. Es handelt sich um militärische Niederlassungen und zivile Siedlungen. Sie reichen von Deutschland/Bayern, Österreich und der Slowakei bis nach Ungarn. Für eine spätere Fortsetzung der Antragstellung sind auch Denkmäler in Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien bis ans Schwarze Meer ist vorgesehen.

In Regensburg sind nun folgende Bereiche als Welterbe eingetragen: Für das Legionslager wurden die Befestigungsmauern mit Porta Praetoria und die Befunde unter dem Niedermünster eingetragen. Weitere Teilflächen („component parts“) sind in der Zivilsiedlung (canabae) um das Velodrom und die königliche Villa gelistet, außerdem eine kleine Fläche im Großen Gräberfeld an der Kumpfmühler Brücke. Für das Kastell Großprüfening stehen die weitläufigen Bodendenkmäler im Ackerland gegenüber der Naabmündung und für das Kastell Kumpfmühl werden im weitgehend unbebauten Bereich die Bodendenkmäler von Befestigung und Zivilsiedlung gelistet. Außerdem wurde eine Pufferzone ausgewiesen, die in etwa der mittelalterlichen Altstadt entspricht.

In den drei neu gelisteten Welterbeflächen sollen die dortigen archäologischen Befunde auf Dauer für die nachfolgenden Generationen erhalten werden. Eingriffe in die Denkmalsubstanz sollen nach Möglichkeit vermieden oder auf das allernötigste Maß beschränkt werden.

Donaulimes als TapeArt Kunstwerk

Anlässlich des Welterbetages 2021 wurde im Untergeschoss des Besucherzentrums Welterbe ein ganz besonderes Kunstwerk zum Donaulimes installiert: auf über 8 Quadratmetern Fläche wurde im Stil der Tape Art eine große Fensterfront umgestaltet und zeigt nun die Donau als frühere Grenze sowie die Stadtsilhouette mit den markanten mittelalterlichen Bauwerken und verbindet die beiden Regensburger Welterbetitel.

In diesem YouTube Video können Sie die Entstehung des Kunstwerks begleiten!

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Donaulimes von Hienheim nach Passau

Bei Hienheim auf der Nordseite der Donau traf der Obergermanisch-Raetische Limes (ORL) auf die Donau. Der Schuttwall, der ursprünglich ca. 3 m hohen Limesmauer („Teufelsmauer“) ist heute noch an etlichen Stellen gut im Gelände zu erkennen. Am südlichen Rand der Ortschaft Eining stößt man in einem parkartigen Gelände auf die Grundmauern des römischen Kastells Abusina, das – wenn auch in  reduzierter Form – bis ins 5. Jahrhundert Bestand hatte. Auf dem Weinberg, nordöstlich von Eining, überdauerten die Fundamente eines Signalturms und eines Mars-/Victoria-Tempels. Nur wenige Kilometer von Eining und seinem Kastell entfernt liegt der heutige Kurort Bad Gögging.Die dortigen Schwefelquellen nutzte bereits eine römische Thermenanlage, die als Heilbad für die in der Region stationierten Soldaten diente. Der in den letzten Jahren in Straubing gestaltete Römerpark informiert hier über die römische Vergangenheit. Seine Fläche sowie das spätrömische Kastell unter St. Peter sind auch als UNESCO-Welterbe „Donaulimes“ vorgeschlagen. Passau bietet  drei Stätten fürs Welterbe auf, alle drei bereits ausgewiesene Bodendenkmäler: Altstadt – Kastell und Vicus der mittleren römischen Kaiserzeit sowie spätrömisches Kastell Batavis (heute der Bereich von Kloster Niedernburg),  Boiotro, ein spätrömisches Kastell, Siedlung des Spätneolithikums (Chamer Gruppe) und der späten Latènezeit sowie Buntmetallwerkstatt des hohen und späten Mittelalters und  Haibach – Burgus (Wachturm) der späten römischen Kaiserzeit, Ziegelei des hohen Mittelalters sowie Siedlung der späten Latenezeit und der mittleren römischen Kaiserzeit.