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12 Infostelen Colosseum

50 m nördlich der Steinernen Brücke steht auf einem kleinen Platz ein Monument, daneben zwei mannshohe Stelen. Sie erinnern an das Außenlager des KZ Flossenbürg, das kurz vor Kriegsende am 19. März 1945 im Tanzsaal des Gasthauses Colosseum (Großbuchstaben an einer Hausfassade links) eingerichtet wurde. 450 KZ-Häftlinge mussten nach einem Bombenangriff auf dem Hauptbahnhof Blindgänger entschärfen und Schäden an den Gleisen reparieren. Die KZ-Häftlinge kamen aus 17 Ländern, v. a. Polen, Russen, auch Belgier, Franzosen und Deutsche. Rund jeder Dritte war Jude.

Die Bedingungen bei der Arbeit und der Unterbringung waren entsetzlich. Das Ende des Außenlagers Colosseum kam am 23. April 1945, als die SS-Mannschaften die Häftlinge frühmorgens über die Steinerne Brücke trieben, die danach durch Sprengung dreier Joche unpassierbar gemacht wurde. Die Häftlinge hetzte man auf einen Todesmarsch in Richtung Landshut. Knapp 50 von ihnen waren noch am Leben, als sie am 2. Mai 1945 von US-Truppen befreit wurden.

Die Stelen wurden im Jahr 2016 aufgestellt. Rechts von den Infostelen steht das Mahnmal aus dem Jahre 1994, auf dem in hebräischen Buchstaben "nie wieder" zu lesen ist, darunter Absatz 1 des Artikels 1 des Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."

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