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18 Die neue Synagoge von 2019

Am 27. Februar 2019 wurden die drei Thorarollen der Jüdischen Gemeinde feierlich in den Thoraschrein der neuen Synagoge übertragen. Das neue Bethaus steht fast exakt dort, wo die 1912 eingeweihte Synagoge am 9. November 1938 von fanatisierten Nazis abgebrannt wurde.

Im Herbst 1945 forderte die damals noch englisch benannte "Jewish Community Regensburg" (die Jüdische Gemeinde Regensburg folgte 1950) den Bau einer neuen Synagoge. Als erste Schritte dazu folgten 1946 ein jüdisches Gymnasium, 1951 ein Kindergarten, 1953 eine hebräische Schule und ein hauptamtlicher Rabbiner. 1969 wurde auf dem Areal der niedergebrannten Synagoge der sog. "Mehrzwecksaal" gebaut, der im Januar 1971 auch als Synagoge eingeweiht wurde. 1986 installierte man an der Außenwand aus Bruchsteinen – Symbol der gebrochenen Geschichte der deutschen Juden – die heute wieder zu sehende Bronzetafel, die an die Pogromnacht und die Deportationen der jüdischen Regensburger in ihr Verderben gemahnt.

2013 gründete sich der "Förderverein Neue Regensburger Synagoge e. V.". Dieser Kreis meist nichtjüdischer Regensburger sammelte die Gelder für den Wettbewerb mit zehn Architekturbüros, der 2015 ausgelobt und vom Berliner Büro "Staab Architekten" gewonnen wurde. "Stein für Stein geben wir der Jüdischen Gemeinde die in der Pogromnacht 1938 zerstörte Synagoge zurück." – wirklich gelang das Zug um Zug: Grundsteinlegung im Oktober 2016, Sicherung der Bausumme von neun Millionen Euro durch Bundesrepublik Deutschland, Freistaat Bayern, Stadt Regensburg, Jüdische Gemeinde und private Spender. Die Einweihung des markanten Baus war ein großer Freudentag.

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