Untersuchung von sieben Standorten
Prof. Dr.-Ing. Robert Meier-Staude von der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule München untersuchte sieben Standorte, davon sechs auf der Donau in der Stadt Regensburg sowie einer auf dem Regen im Landkreis Regensburg:
1. Pfaffensteiner Wehr an der Sportbootsschleuse (Südseite)
2. Wehrbrücke Pfaffensteiner Wehr (Nordarm)
3. Nordarm der Donau kurz vor dem Renaturierungsabschnitt
4. Sorat Hotel/Brandner Kanal
5. Unter der Steinernen Brücke im Nordarm
6. Mühlenarm in der Donau nach der Steinernen Brücke
7. Pielmühler Wehr (Zeitlarn/Lappersdorf)
Die Hochschule unterzog die Standorte einer Überprüfung nach einem umfangreichen Kriterienkatalog. Harte Kriterien sind dabei die natürlichen Gegebenheiten, also ob eine Welle aufgrund der vorhandenen Breite des Flusses, des Durch- und Abflusses, der Wasserdruckhöhe und der Steigung überhaupt möglich ist. Weitere Kriterien sind die Sicherheit der Surfer, die Belange des Natur- und Tierschutzes, von Anwohnern und anderen Nutzern der Gewässer, von Grundstückseigentümern sowie der Fischerei und von Kraftwerksbetreibern. Auch Aufwand und Kosten für Genehmigung, Montage und Wartung wurden bedacht.
Für jeden Standort wurde dem Aufwand ein Nutzwert gegenübergestellt. Nach dieser Nutzwertanalyse kristallisierten sich zwei Favoriten heraus, die detaillierter untersucht wurden: Eine „Schwimmende Plattform am Donau-Nordarm“ und das „Pielmühler Wehr“. Mittels einer noch näher zu untersuchenden Pumpenlösung, die letztlich mit einem dauerhaft hohen energetischen Aufwand verbunden wäre, könnte man auch die Standorte am Brandner Kanal/Sorat Hotel sowie im angedachten Yachthafen in Weichs in weitere Überlegungen einbeziehen.
Für die Realisierung einer „Schwimmenden Plattform am Donau-Nordarm“ wären umfangreiche Genehmigungen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie der Naturschutzbehörden notwendig. Ein solches „Plattform-Konzept“, das von der Unit GmbH mit Unterstützung der Hochschule München entwickelt worden ist und in Langenfeld bei Köln im Auftrag eines privaten Betreibers auf einem See bereits einmal realisiert wurde, sieht vor, dass Wasser durch mehrere Pumpen etwa einen Meter hochgepumpt wird und dann über eine Rampe fließt, welche die Welle formt. Man surft hier also innerhalb der Plattform. Pumpen wären am Nordarm der Donau in Regensburg wegen des natürlichen Gefälles nicht notwendig. Letztlich ist dafür aber die Zustimmung des Kraftwerksbetreibers Uniper ganz zentral, da durch eine Entnahme von Wasser aus dem Oberlauf dem Fluss Energie entzogen würde, die dem Kraftwerk am Ende fehlt.
Eine Welle am Pielmühler Wehr wäre mit geringerem Aufwand verbunden, allerdings befindet sich dort derzeit ein Kraftwerk im Genehmigungsverfahren. Sollte dieses Kraftwerk verwirklicht werden, wäre auch dieser Standort ausgeschieden. Es gibt für die Nachbargemeinden Lappersdorf und Zeitlarn wegen des schwebenden Genehmigungsverfahrens also keinerlei Anlass, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Von der Gemeinde Lappersdorf wurde ohnehin bereits Ablehnung signalisiert.