Lisa Langbein & Tanja Riebel
Lisa Langbein und Tanja Riebel planten mit "Statt_Dschungel" eine in-situ Gestaltung mit Acrylfarben.
Linien wanden sich um die Säule, leuchtend sah man Orange und Blau darunter hervorblitzen. Nach und nach erschloss sich beim Umrunden der Litfaßsäule eine vegetativ-organische Szenerie, inspiriert von Natureindrücken an und entlang der Donau. Die Komposition aus Linien und Flächen erweiterte und kontrastierte gleichermaßen die Landschaft der „steinernen Stadt“.
In einem prozesshaften Vorgehen wollten wir gemeinsam Schicht für Schicht Pflanzen, Boden, Luft und Materie malerisch transformieren und auf die Säule bringen. Mit starken Farbkontrasten wurde die Aufmerksamkeit der Passanten geweckt und zudem der eigentlich oft kommerzielle, gewerbliche Zweck der Litfaßsäule aufgegriffen und in unsere Malerei integriert. Die plakative Kombination der Farben Blau und Orange und das Sichtbarbleiben des weißen Untergrundes verleugnet nicht das Medium, das es bedeckt – die Litfaßsäule.
Im Gestaltungskonzept ging es nicht um die reine Darstellung, sondern um eine Integration eines – vielleicht sogar unbewussten – Natureindruckes in das urbane Umfeld. Die Künstlerinnen waren bei ihrer malerischen Umsetzung den Einflüssen der Umgebung ausgesetzt, der Stadt an sich und den Passanten. Die Situation des „sichtbaren“ Arbeitens kann den Prozess, der einem analog gemalten Werk innewohnt zu Tage bringen und beeinflussen. Das Agieren vor dem Motiv und das Reagieren auf das bereits Gemalte war nun im öffentlichen Raum, statt im Atelier.
Bei der Komposition war die Fantasie und Kreativität der Betrachterinnen und Betrachter gefragt und jeder konnte etwas anderes in den abstrahierten Flächen und Formen erkennen.
lisalangbein.eu