Jahresthema 2025: Großwetterlage

Grafik - Sujet für das Jahresthema 2025; Wetterhahn mit Koffer © Nathalie Jodl

Eine Großwetterlage ist laut Definition eine über einen längeren Zeitraum stabile Lage, die sich über einem Großraum erstreckt. Diese meteorologische Definition ist auf viele Bereiche übertragbar, sowohl im konkreten als auch im abstrakten Sinne. Hochs und Tiefs können beispielweise auf menschliche Gefühle und Emotionen übertragen werden. Die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete, wie wir sie aus der Wettervorhersage kennen, bieten eine weitere Inspiration für eine künstlerische Darstellung. Eine Beschäftigung mit der Atmosphäre, ihrer Dynamik und ihren Nuancen stellt eine weitere spannende Herangehensweise dar. Und schließlich kann man auch die gegenwärtige politische, gesellschaftliche oder ökonomische Lage in den künstlerischen Blick nehmen. 

Das sind nur einige wenige Beispiele, wie das neue Jahresthema interpretiert werden kann. Lokale Kulturakteure, Einrichtungen und Institutionen waren eingeladen, das Thema durch ihre Ideen, Projekte und Veranstaltungen mit Leben zu füllen. Als Ergebnis dieser künstlerischen Auseinandersetzung ist ein abwechslungsreiches Programm entstanden. Im Folgenden werden die aktuellen Termine aufgelistet.


Grafik – Bunte Malerei von Kristina Brasseler © Kristina Brasseler

Schlechte Laune – eine Ausstellung über unbeliebte Gefühle
Ausstellungsdauer: 14.11.2025 – 30.01.2026
Workshop: 04.12.2025, 18 – 20 Uhr
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 16 bis 20 Uhr
Schließungszeit/Winterpause: 20.12.2025 bis einschließlich 07.01.2026
W1 – Zentrum für junge Kultur, Weingasse 1 

Unzufriedenheit, Traurigkeit, Einsamkeit, Wut, Ungeduld, Angst – Gefühle, die jede und jeder kennt, aber kaum jemand wirklich willkommen heißt. In ihrer gemeinsamen Ausstellung „Schlechte Laune“ widmen sich Kristina Brasseler und Katerina Vanova genau diesen „unbeliebten“ Emotionen. Ihre Arbeiten entwerfen eine Großwetterlage der schlechten Gefühle, in der die Besucherinnen und Besucher eingeladen sind, stehenzubleiben, hinzuschauen und zu fühlen. 

In einer Gesellschaft, die von Optimierungsdruck und dem Streben nach ständiger Positivität geprägt ist, richtet die Ausstellung den Blick auf das, was oft übergangen wird. Die Künstlerinnen eröffnen einen Ort, an dem negative Gefühle nicht beiseitegeschoben, sondern wahrgenommen und betrachtet werden dürfen. Mit Risografien verwandeln sie das Schwere in spielerisch-leichte Bildwelten. So entsteht eine Atmosphäre, in der Melancholie, Ärger und Angst nicht als Störungen, sondern als Teil unseres Seins sichtbar werden. „Schlechte Laune“ lädt Menschen jeden Alters dazu ein, die unbequemen Seiten des Lebens anzunehmen, statt sie zu verdrängen – mit Offenheit, Neugier und vielleicht einem kleinen Schmunzeln.

Fotografie: Eisfläche © Hans-Jürgen Zanella

„Don´t shoot the hurricane“ – 30. Kunstausstellung des Lucrezia-Marktes
Vernissage: 04.12.2025, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 05.-21.12.2025
Kunstraum Sigismundkapelle und Arcadenhof des Thon-Dittmer-Palais (Haidplatz 8)

Im Rahmen des kulturellen Jahresthemas „Großwetterlage“ kündigt sich im Dezember die 30. Kunstausstellung mit dem Titel „Don’t shoot the hurricane" an. Alles dreht sich um Wetter- und Unwetterereignisse und die globalen Folgen von mittlerweile unberechenbaren, stürmischen und zerstörerischen Wetterphänomenen.

14 Künstlerinnen und Künstler des Lucrezia-Marktes setzen sich kreativ mit dem Wetter auseinander, den subjektiven Wahrnehmungen dazu und den teils absurden Lösungsvorschlägen.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:

Reiner Fritsche (Malerei, Skulpturen), Christoph Haas (Metallarbeiten), Barbara Hellerbrand (Holz und Fundstücke), Julia Jung (Textildesign), Marianne Knorr (Schmuck), Günter Krempl (Skulpturen), Karin Miethaner (Filzkunst), Dagmar Reinecke (Keramik), Simon Ruhland (Holzarbeiten), Marianne Rusch (Malerei), Ingeborg Simöl (Glaskunst), Tami Simöl (Mixed Media, Glas), Hans-Jürgen Zanella (Fotografie und Glaskunst), Florian Zeitler (Metall, Objekte und Skulpturen).

Fotografie Besetzung Bachstreet Boys mit Instrumenten © Dana Nickl

Konzert „Das Stürmische Klassenzimmer“
20.12.2025, 11 Uhr
Theresia – Raum für Ideen, Kumpfmühler Straße 39

Das Celloquartett „Die Bachstreet Boys“ besteht aus den vier Cellisten Korbinian Seibold, Benedikt Schäfer, Sebastian Stoiber und Jakob Helbich. Mit Spielfreude, Humor und Leidenschaft öffnen sie neue Zugänge zur klassischen Musik und zeigen, dass Kammermusik alles andere als verstaubt ist.

Im Rahmen des kulturellen Jahresthemas „Großwetterlage“ begibt sich das Quartett zurück an die Schule, allerdings nicht, um selbst die Schulbank zu drücken. Stattdessen bringen die vier Musiker die „Großwetterlage“ direkt ins Klassenzimmer. In drei Werkstattkonzerten am Goethe- und Albrecht-Altdorfer-Gymnasium sowie in einer Matinee für die breite Öffentlichkeit laden sie das Publikum ein, in die großen Gefühlswelten der romantischen Kammermusik einzutauchen. Wie im echten Leben und ganz im Sinne der „Großwetterlage“ geht es um das Zusammenspiel unterschiedlichster Einflüsse: um musikalische Balance, Kommunikation und das gemeinsame Atmen und Gestalten. Das Publikum erlebt hautnah, wie aus individuellen Stimmen ein harmonisches Ganzes entsteht, ähnlich zum Wetter.

Hana Bejlková

Kontakt

Kulturamt
Haidplatz 8
Zimmer: 202
93047 Regensburg