Jahresthema 2025: Großwetterlage

Eine Großwetterlage ist laut Definition eine über einen längeren Zeitraum stabile Lage, die sich über einem Großraum erstreckt. Diese meteorologische Definition ist auf viele Bereiche übertragbar, sowohl im konkreten als auch im abstrakten Sinne. Hochs und Tiefs können beispielweise auf menschliche Gefühle und Emotionen übertragen werden. Die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete, wie wir sie aus der Wettervorhersage kennen, bieten eine weitere Inspiration für eine künstlerische Darstellung. Eine Beschäftigung mit der Atmosphäre, ihrer Dynamik und ihren Nuancen stellt eine weitere spannende Herangehensweise dar. Und schließlich kann man auch die gegenwärtige politische, gesellschaftliche oder ökonomische Lage in den künstlerischen Blick nehmen.
Das sind nur einige wenige Beispiele, wie das neue Jahresthema interpretiert werden kann. Lokale Kulturakteure, Einrichtungen und Institutionen waren eingeladen, das Thema durch ihre Ideen, Projekte und Veranstaltungen mit Leben zu füllen. Als Ergebnis dieser künstlerischen Auseinandersetzung ist ein abwechslungsreiches Programm entstanden. Im Folgenden werden die aktuellen Termine aufgelistet.

Ausstellung „Ewigkeitsgärten“
Vernissage: 12.07.2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 13.07.-02.08.2025
Öffnungszeiten: Fr+Sa 18-20 Uhr, So 14-17 Uhr
Kunstverein Graz, Rote-Hahnen-Gasse 6
Inmitten zarter Glaskörper, die wie schwebende Kapseln durch den Raum pendeln, entfaltet sich Cristina Friedls Ausstellung „Ewigkeitsgärten“ als poetischer Dialog zwischen Kunst, Natur und gesellschaftlicher Verantwortung. Jedes der 25 Gläser birgt ein eigenes Ökosystem – eingefangen in einem Moment der Stille, konserviert und zugleich voller Leben.
Doch Friedl geht über die reine Ästhetik hinaus. Neben den geschlossenen Gläsern finden sich in der Installation auch Fundstücke aus der Natur – bewusst gesammelter Abfall, der von Spaziergängen stammt, aus Wäldern, Wiesen und städtischen Rändern. Diese Materialien, erfahren in der künstlerischen Verarbeitung eine neue Wertigkeit. Sie treten in einen stillen Dialog mit den Ewigkeitsgärten, machen sichtbar, was sonst verborgen oder verdrängt wird.
„Ewigkeitsgärten“ ist keine statische Ausstellung, sondern ein atmender Raum, der sich mit jedem Besuch verändert. Er lädt dazu ein, innezuhalten und sich selbst zu fragen, welchen Fußabdruck man hinterlässt – in der Natur, in der Gesellschaft, in der Zeit.

Doppelausstellung „Was geht mit meinem Hirn“
Vernissage: 28.07.2025, 19 Uhr
Finissage mit DJ: 08.08.2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 29.07.-08.08.2025
M26, Maximilianstraße 26
Wie fühlt es sich an, wenn die Welt anders wahrgenommen wird? Die beiden Ausstellungen "Im Kopf: Neurodivergent" und "Wetterfrosch", die unter dem gemeinsamen Titel "Was geht mit meinem Hirn" im M26 zu sehen sind, wagen sich an diese sensiblen Fragen heran.
In ihren farbintensiven, teils chaotisch-bewegten, teils klar strukturierten Werken gibt Lena D. Frauenknecht Einblicke in das Erleben einer neurodivergenten Gedankenwelt. Der sprichwörtliche "rote Faden" zieht sich dabei nicht nur metaphorisch, sondern ganz buchstäblich durch die Ausstellung: Er verbindet einzelne Werke miteinander und offenbart die dahinter liegenden Gedanken, Impulse und innere Zusammenhänge.
Im Kontrast dazu steht Sean Dieterles ruhige, oft monochrome Auseinandersetzung mit der chronischen Erkrankung Migräne. Auf eine leichte und spielerische Art werden in diesem Teil der Ausstellung die verschiedenen Beschwerden einer Migräneattacke visualisiert. Zeichnungen, Skulpturen und filmische Miniaturen machen spürbar, was sich normalerweise dem Blick entzieht: Es geht nicht um Leidensdarstellung, sondern darum zu zeigen, was im Kopf los ist – wenn es zu laut, zu hell oder einfach zu viel ist.
“Was geht in meinem Hirn” ist ein Dialog zwischen zwei künstlerischen Positionen, die das Unsichtbare sichtbar machen.

Aus der Reihe „Museum für Kinder“
Wie der Dom zu seinem Namen kam oder: warum der hl. Petrus im Schifferl sitzt
27.08.2025, 14 Uhr
Treffpunkt: Infozentrum DOMPLATZ 5
Ort: Dom und St. Ulrich
Der Dom heißt St. Peter. Aber wer war dieser Peter? Und wieso gibt es im Dom sogar eine Petronella? Bei dieser Führung erfahren die Kinder einiges über diese beiden Personen, sehen ganz viele Bilder und finden heraus, warum Petrus große Schlüssel und einen Fisch bei sich trägt, manchmal in einem Schifferl sitzt, aber auch einmal im Gefängnis. Es wird verraten, warum er im Mittelalter einen ganz schön auffallend blauen Mantel getragen hat, er auf einem Felsen steht und warum es donnert, wenn St. Peter kegelt. Die Kinder sind eingeladen, in den Regensburger Dom auf eine spannende Entdeckungsreise mitkommen.
Alter: ca. 6 bis 12 Jahre, Dauer: rund 90 Minuten

Konzert "Nuevos Dialogós – Zeitgenössische Musik aus Europa und Lateinamerika“
07.09.2025, 19 Uhr
Theater Regensburg, Foyer Neuhaussaal, Bismarckplatz 7
Das Projekt des jungen Ensembles Ekkip zeigt, wie wichtig kultureller Austausch in der heutigen Zeit ist. Während die aktuelle Großwetterlage Europas von einer zunehmenden politischen Polarisierung und einem erneuten Aufleben extremistischer Strömungen geprägt ist, zeigt sich Lateinamerika als Ort des kreativen Wandels und kulturellen Reichtums. „Nuevos Diálogos – Zeitgenössische Musik aus Europa und Lateinamerika“ soll das Verbindende in den Vordergrund rücken: Einen Dialog, der Menschen über Kontinente hinweg vereint. Die musikalische Zusammenarbeit zwischen Künstlerinnen und Künstlerin aus Europa und Lateinamerika schafft dabei Raum für die Begegnung unterschiedlicher Perspektiven, die eine gemeinsame, friedliche Zukunft fördern.
Das Konzert „Nuevos Diálogos“ versammelt Werke zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten aus Lateinamerika und Europa und wird als vielseitiges Hörerlebnis präsentiert. Das Programm umfasst sowohl Solo- als auch Ensemblewerke von Eduardo Caballero, Tomasz Skweres, Steven Heelein, Josef Ramsauer, Annabel Blaschke, Paula Piñeiro, Linda Aguirre und Daniel Toledo Guillén. Durch die Kooperation zwischen den jungen Musikerinnen und Musikern des Ensemble Ekkip und renommierten Solistinnen und Solisten der zeitgenössischen Musikszene wie Tomasz Skweres (Cello) und Eusebio Sánchez (Perkussion) entsteht eine einzigartige Klanglandschaft.
Eintritt frei, es werden kostenlose Platzkarten benötigt.

Die olle Frau Holle – Ein Kindertheaterstück frei nach den Gebrüdern Grimm von Susanne Senke
07.09.2025, 16 Uhr
Innenhof des Thon-Dittmer-Palais, Haidplatz 8
„Die olle Frau Holle“ ist eine außergewöhnliche Geschichte, die sich an das Original der Gebrüder Grimm anlehnt und damit im Handlungsstrang sehr poetische Momente erlebbar macht. Das Theaterstück wird mit pädagogischen und zeitgenössischen Elementen in unsere heutige Gesellschaft transferiert und spiegelt so den jungen Zuschauerinnen und Zuschauern spielerisch manche Lebenssituation wider, in denen sie sich erkennen können. Dabei wird mit einer großen Portion Humor zwischenmenschliche Beziehung dargestellt und Lösungsansätze für spannungsgeladene Lebensmomente angeboten.
Ein Kinderschauspiel für Kinder ab 6 Jahren, Vorstellungsdauer ca. 1 Stunde ohne Pause.

Finalkonzert des 8. Regensburger Kompositionswettbewerbs
13.09.2025, 18 Uhr
Auktionshaus Keup, Haidplatz 7
Am 13. September lädt der Regensburger Kompositionswettbewerb zum feierlichen Finalkonzert ins Auktionshaus Keup ein. Neben den drei durch eine Jury ausgewählten Finalwerken des Wettbewerbs (zwei Werke aus Deutschland und eins aus England) erklingen weitere romantische Vokalwerke und neu arrangierte Volksliedbearbeitungen, die Brücken schlagen zwischen zeitgenössischem Schaffen und musikalischer Tradition.
Ein besonderes Highlight erwartet das Publikum mit dem Regensburger Kunst-Grafiker Florian Hauer, der die drei Finalstücke direkt auf eine Leinwand bringt: Seine Live-Zeichnungen entstehen während der Uraufführung und geben der Musik eine visuelle Dimension – spontan, interpretierend und unmittelbar. Darüber hinaus ist das Publikum eingeladen, selbst Teil der Jury zu werden: Im Rahmen eines Publikumsvotings wird am Abend der Publikumspreis vergeben.
Veranstaltet wird das Konzert durch den Verein Unternehmen Gegenwart und das Kammermusikfestival Regensburg. Das ausführende Ensemble ist das StimmGold Vokalensemble aus Regensburg.

Ausstellung „Endless Summer“
Vernissage: 19.09.2025, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 20.-28.09.2025
Kulturraum „Vor der Grieb“, Vor der Grieb 5
Das Künstlerpaar Katharina Tenberge-Holzer und Roland Holzer zeigt in ihrer Ausstellung Arbeiten zum Thema „Endless Summer“. Die Werke tragen Spuren unserer mittlerweile als langanhaltend krisenhaft empfundenen Gegenwart, sind aber auch sommerlich unbeschwert und dekadent.
Die Arbeiten sind über einen Zeitraum von circa sechs Monaten entstanden und repräsentieren auf unterschiedliche Weise den Sommer als Zeitraum der Entspannung und Überhitzung. Dies können zum Beispiel witzig-ironische Bilder sein, die zwar im Herbst/Winter entstanden sind, aber von einer sommerlichen Atmosphäre getragen werden. Ebenso können dies Architektur- und Fassadenfotografien sowie Detailaufnahmen sein. Katharina Tenberge-Holzer arbeitet mit dem Medium Fotografie, Roland Holzer kombiniert grafische Arbeiten, Texte und steuert einen endless-meaningless Soundtrack bei.
Passend zum Jahresthema soll gezeigt werden, dass eine vermeintlich schwierige Lage, die die meisten Menschen mit Herbst/Winter assoziieren, auch überraschend positive oder humorvolle Lichtblicke bereithalten kann. Dies hängt stark von einer inneren Haltung ab. Auch Melancholie könnte eine Stimmung sein, die sich in den Bildern wiederfindet. Wer wünscht sich nicht einen endlosen Sommer?

Verloren …aufgehoben. Musiktherapeutische Konzerte an besonderen Orten
10.10.2025, 19.30 Uhr
St. Rupert (neben St. Emmeram, Emmeramsplatz 3)
Trauer kann verschiedene Ursachen haben. Das Angebot richtet sich an Menschen in Trauer um den Verlust eines geliebten Menschen, aber auch eines Tieres, den Verlust der Arbeit, der eigenen Gesundheit oder um eine Möglichkeit, die nicht mehr in die Welt kommen kann. Mit dem Wissen um die heilende Wirkung der Musik lassen Anka Draugelates, Christoph Becker und Kilta Rainprechter mit Gesang und verschiedensten Instrumenten meditative Klanglandschaften aus dem Moment heraus entstehen. Durch ihre Arbeit als Musiktherapeuten, Klangkünstler und Sängerinnen erschaffen die drei einen Raum für Ruhe und Trauer, aber auch Trost und Hoffnung und versuchen so, eine Lücke in unserer zunehmend individualisierten und digitalisierten Gesellschaft auf ihre Weise zu füllen.
Nach dem Konzert besteht die Möglichkeit zum Austausch, zum Gespräch und zur Information über weitere Angebote und Kontaktmöglichkeiten im Café des Emmeram Forums.
Weitere Informationen und Tickets:

MiniMusic – 4 Jahreszeiten in Wort und Klang
19.10.2025, 11 Uhr: Café Mandl, Hofgartenweg 2
Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas unter dem Titel „Großwetterlage“ ist das Duo MiniMusic an verschiedenen Orten in Regensburg zu Gast.
Die beiden Musiker (Axel Prasuhn, txt, voc, sax, fl / Gabriele Wahlbrink, micropiano, sax) bieten unter der Überschrift „Vier Jahreszeiten“ ein Programm mit Jazzstandards und Texten, die Gedanken und Gefühle beschreiben, wie sie sich bei einer musikalischen Wanderung durch das Jahr einstellen können. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

„Don´t shoot the hurricane“ – 30. Kunstausstellung des Lucrezia-Marktes
Vernissage: 04.12.2025, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 05.-21.12.2025
Kunstraum Sigismundkapelle und Arcadenhof des Thon-Dittmer-Palais (Haidplatz 8)
Im Rahmen des kulturellen Jahresthemas „Großwetterlage“ kündigt sich im Dezember die 30. Kunstausstellung mit dem Titel „Don’t shoot the hurricane" an. Alles dreht sich um Wetter- und Unwetterereignisse und die globalen Folgen von mittlerweile unberechenbaren, stürmischen und zerstörerischen Wetterphänomenen.
14 Künstlerinnen und Künstler des Lucrezia-Marktes setzen sich kreativ mit dem Wetter auseinander, den subjektiven Wahrnehmungen dazu und den teils absurden Lösungsvorschlägen.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Reiner Fritsche (Malerei, Skulpturen), Christoph Haas (Metallarbeiten), Barbara Hellerbrand (Holz und Fundstücke), Julia Jung (Textildesign), Marianne Knorr (Schmuck), Günter Krempl (Skulpturen), Karin Miethaner (Filzkunst), Dagmar Reinecke (Keramik), Simon Ruhland (Holzarbeiten), Marianne Rusch (Malerei), Ingeborg Simöl (Glaskunst), Tami Simöl (Mixed Media, Glas), Hans-Jürgen Zanella (Fotografie und Glaskunst), Florian Zeitler (Metall, Objekte und Skulpturen).
Hana Bejlková
Kulturamt
Haidplatz 8
Zimmer: 202
93047 Regensburg