Mit dem Depotneubau wird ein Kompetenzzentrum für die Bewahrung, Erschließung und Vermittlung des religiös-kulturellen Erbes errichtet. Das Sammlungszentrum des Museums wird die sakrale Kunstsammlung (Skulpturen, Vasa sacra, Textilien, Graphiken und Gemälde) und kirchliche Innenausstattungen (Chorgestühle, Altarelemente, Kanzeln etc.) aus Pfarreien des Bistums bewahren. Die Sammlung umfasst nach derzeitigem Stand rund 1 450 Gemälde, knapp über 1 000 Plastiken und Skulpturen, rund 25 000 Grafiken und Zeichnungen, 1 150 Objekte der Volkskunst, rund 400 Gold- und Silberschmiedearbeiten, über 1 000 Paramente, 224 Möbel, 94 Objekte der Kirchenausstattung (historische Beichtstühle, Kanzeln, Tabernakel etc.), Musikinstrumente, u. a. die ehemalige Regensburger Domorgel, 20 Altäre und Altarteile sowie Architekturteile aus Stein.
Beständeprofil der Museen des Bistums Regensburg
Das Depot mit seinem überregionalen Sammlungsbestand der kulturellen Geschichte und ihrer Wandlungen ist die Basis für eine qualitative Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit der Museen des Bistums Regensburg. Neben der Ausstellungstätigkeit als einer Kernaufgabe der kirchlichen Museen sieht sich die Diözese gleichwertig dem Sammeln, Erforschen und Bewahren wertvoller Kulturgüter verpflichtet. Der Fachbereich Kunst- und Denkmalpflege unterhält mit dem Neubau ein Museumsdepot als unentbehrlichen Material- und Wissenspool für gegenwärtige und künftige Forschungsarbeit. Die Kunstsammlungen bilden das kulturelle Erbe der Region von der Romanik bis zur Moderne ab und werden durch den Ankauf zeitgenössischer Kunst von internationalen Künstlern fortwährend erweitert. Im Depotbestand befinden sich Originale aus den Bereichen Volkskunde, Angewandte Kunst, Graphik, Gemälde, Textilien, Möbel, Gold- und Silberschmiedearbeiten.
Bischöfliches Zentralarchiv
Die zentrale Verwaltung liegt im Bischöflichen Ordinariat, dessen Unterlagen neben denen des Domkapitels einen Kernbestand des Bischöflichen Zentralarchivs (BZAR) bilden. Daneben befinden sich im BZAR über 200 Pfarrarchive, für die es im Rahmen seines Auftrags zur Archivpflege zuständig ist, sowie die Überlieferung zahlreicher Diözesanverbände wie der Caritas und herausragender Persönlichkeiten der Diözesangeschichte wie z. B. die Nachlässe der Bischöfe Johann Michael Sailer (1751-1832), Ignatius von Senestrey (1818-1906) und Michael Buchberger (1874-1961). Des Weiteren bewahrt das BZAR die Überlieferung etlicher Klöster und Stifte auf (u.a. Kollegiatstifte Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle und St. Johann sowie Teile des Archivs des Schottenklostern St. Jakob).
Beständeprofil des Bischöflichen Zentralarchivs
Das BZAR verwahrt Archivgut ersten Ranges, das von Wissenschaftlern der unterschiedlichsten Disziplinen (Kirchengeschichte, Bayerische Landesgeschichte, Kunst-, Geistes- und Sozialgeschichte) nachgefragt wird. Aufgrund des universellen Charakters der katholischen Kirche reicht der Wert des im BZAR befindlichen Archivguts speziell bei kirchen- und geistesgeschichtlichen Untersuchungen zugleich weit über die Grenzen des Bistums Regensburg, Bayerns und Deutschland hinaus. Durch die Aufbewahrung der Kirchenbücher sämtlicher Pfarreien in der Diözese aus der Zeit vor der Einführung der Standesämter in Bayern 1876 erzielt das BZAR außerdem eine gewisse Breitenwirkung: Die Familien- und Heimatforschung, die weniger von Experten als vielmehr von ambitionierten Laien betrieben wird, sind ohne diesen Quellenschatz nicht denkbar.
Das geplante Archivdepot dient dem BZAR in erster Linie als Erweiterung der Magazinflächen am Standort St.-Peters-Weg 11-13 in Regensburg.