
Das Team der Städtischen Bestattung kümmert sich um alles, was zu einer Bestattung gehört. © Bilddokumentation Stadt Regensburg
Optimistisches Naturell
Dabei war es eher Zufall, dass Kerstin Korb in diesem Metier gelandet ist. Ausgebildet ist sie eigentlich als Einzelhandelskauffrau. Ihre beiden Eltern starben viel zu früh. Als der Chef des Bestattungsunternehmens in ihrer Heimatstadt Kempten, bei dem sie sich in ihrer Trauer gut aufgehoben fühlte, sie fragte, ob sie dort als Sekretärin arbeiten wolle, sagte sie spontan zu und arbeitete sich schnell zur Geschäftsführerin hoch. „Aber direkt mit Verstorbenen wollte ich zuerst nichts zu tun haben, da hatte ich am Anfang Berührungsangst.“ Doch sie lernte, die Scheu zu überwinden und den Tod als einen Teil des Lebens zu akzeptieren. „Wenn man damit konfrontiert wird, dann wird man auch damit fertig“, ist sie sich sicher.
Der Liebe wegen verschlug es die Allgäuerin schließlich vor gut 13 Jahren nach Regensburg. Sie bewarb sich bei der Städtischen Bestattung und wurde genommen. Mit ihrer fröhlichen und aufgeschlossenen Art ist sie bei den Kolleginnen und Kollegen sehr beliebt. „Ich bin eine ganz Normale, eine Lustige, eine Gemütliche und – wie man in Bayern so schön sagt – eine Kracherte“, sagt sie von sich selber. Die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen habe sie noch mehr mit ihrem Mann zusammengeschweißt, der ebenfalls bei der Stadt Regensburg als Koordinator bei der Verkehrsüberwachung arbeitet, in seiner Freizeit gerne Musik macht und als Stadtführer tätig ist.
Ihr optimistisches Naturell hilft Kerstin Korb dabei, auch mit schwierigen Situationen fertig zu werden. Beispielsweise dann, wenn die Verstorbenen noch jung sind und von ihren Eltern betrauert werden. „Das ist das Allerschlimmste für mich“, sagt sie. „Nach solch einem Gespräch muss ich oft für eine Stunde raus, weil mir das so in der Seele weh tut.“ Aber auch in solchen Fällen erledigt sie ihren Job akribisch. Das bin ich den Angehörigen einfach schuldig, dass wenigstens meine Arbeit reibungslos funktioniert.“