
Hier kann man sich im Sommer wie im tropischen Regenwald fühlen. © bilddokumentation Stadt Regensburg
„Ein Stück unverfälschter Natur“
Das war nicht immer so. Denn der Mann, dem dieses Naturparadies zu verdanken ist, der Architekt und Fürstlich Thurn und Taxissche Oberbaurat Max Schultze, fand damals am gesamten Felsstreifen, der das Donauufer säumte, in erster Linie Weideland mit artenreichem Magerrasen vor – ähnlich dem Alpinen Steig bei Schönhofen. Um das Gelände vor dem Abbau von Kalkstein zu retten, erwarb der aktive Naturschützer 1906 elf Grundstücke für insgesamt 2534 Goldmark und schenkte 1912 das etwa einen Kilometer lange und bis zu 300 Metern breite Gelände der Stadt mit der Auflage, „daß das fragliche Areal für alle Zeiten so bleiben soll, wie es jetzt ist, ein Stück unverfälschter Natur, daß es nie zu einer Parkanlage umgestaltet, sowie daß es nie verkauft oder bebaut werden dürfe!“ Die Stadt Regensburg verpflichtete sich damals im Gegenzug, das Gelände als Naturdenkmal im damaligen Zustand zu erhalten.
Doch die Natur folgt ihren eigenen Gesetzen. Weil sie nicht länger landwirtschaftlich genutzt und beweidet wurden, wichen die ausgedehnten Trockenrasenflächen und die kahlen Hänge ersten Buschgruppen und Trockenwaldpflanzen, die sich wild ansamten. Auch Bäume siedelten sich an und entwickelten sich mit den Jahren zu dem urwaldähnlichen Dickicht, das den Wanderer heute dort erwartet.
Das städtische Gartenamt greift nur sehr sparsam ein, um die Naturromantik pur nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Deshalb dürfen Efeu, Waldrebe und wilder Hopfen ihre Arme um die bizarren Baumriesen genauso schlingen wie um die abgestorbenen Torsi, die allerhand Kleinlebewesen eine willkommene Heimstatt bieten. Und dem wild wachsenden Buschwerk wird nur dann Einhalt geboten, wenn es die Wege zu überwuchern droht.