Albrecht Altdorfer: Künstler und Politiker aus Regensburg
Der deutsche Maler, Kupferstecher und Baumeister Albrecht Altdorfer (um 1480-1538) gilt als Hauptmeister der sogenannten Donauschule, an der Schwelle von der Gotik zur Renaissance. Zusammen mit Albrecht Dürer zählt er zu den Begründern der Künstlergruppe der Nürnberger Kleinmeister. Altdorfer entwickelte sich außerdem zu einem der frühen deutschen Landschaftsmaler.
Biografische Daten über sein Leben existieren nur wenige: Belegt ist sein Erhalt des Bürgerrechts in Regensburg am 13. März 1505. Gemeinsam mit seiner Frau Anna erwarb er 1513 ein Wohnhaus in der Bachgasse und ein Gartenhaus am westlichen Stadtrand. Schnell errang er hohes Ansehen und Vermögen. Seinen Ruhm verdankte er unter anderen den vielen Aufträgen, die er von Kaiser Maximilian I. bekam. 1526 wurde er in den Inneren Rat der Stadt Regensburg sowie zum Stadtbaumeister gewählt. Für einen Künstler ohne juristische Ausbildung stellt dies einen Ausnahmefall in jener Zeit dar. In seiner Funktion als Stadtbaumeister baute er die Stadtbefestigung aus, errichtete mehrere Lagerhäuser und erweiterte das Rathaus. 1528 wurde Altdorfer sogar zum Kammerer, also zum Bürgermeister, gewählt. Er nahm er diese Wahl aber nicht an, da er zeitgleich für den bayerischen Herzog die „Alexanderschlacht“ malte. Als Ratsherr war Albrecht Altdorfer jedoch auch an einem folgenschweren Ereignis der Stadtgeschichte beteiligt: So stimmte er 1519 für die Ausweisung der Juden aus Regensburg und ließ später mehrere Grabsteine des zerstörten jüdischen Friedhofs als ‚Trophäen‘ in neu erbaute öffentliche Gebäude einsetzen.