
In der Pflegekinderdienststelle ist Verena Deubler Ansprechpartnerin für Pflegekinder und deren leibliche ebenso wie die Pflegeeltern. © Bilddokumentation Stadt Regensburg
Kinder kommen oft aus schwierigen Verhältnissen
„Oft wurden die Kinder zuvor von ihren Eltern vernachlässigt. Viele der Babys schreien gar nicht mehr, weil sie es nicht gewohnt sind, dass jemand auf ihre Bedürfnisse reagiert“, erzählt Deubler. „Die Eltern kommen meist selbst aus schwierigen Verhältnissen und haben nie gelernt, was liebevolle Erziehung bedeutet. Häufig kommen dann noch psychische Probleme, Drogen, Alkohol, ein schlechter Freundeskreis und fehlende Unterstützung hinzu.“ Die Familiendramen, die die 31-Jährige in ihrem Arbeitsalltag mitbekommt, sind nicht immer leicht wegzustecken.
Hinzu kommt die schwierige Situation, ein Kind von seinen Eltern zu entfernen und es bei einer anderen Familie unterzubringen. Denn dieser Schritt ist meist noch lange nicht das „Happy End“, sondern erst der Anfang einer langwierigen Beziehungsarbeit. Denn auch wenn die meisten Pflegekinder bei ihrer Vermittlung mit null bis drei Jahren noch sehr klein sind, so bringen sie oft schon einen großen „Rucksack“ mit, wie es Verena Deubler beschreibt: „Da tickt jedes Kind unterschiedlich. Manche haben an ihrer Vorgeschichte noch lange zu knabbern und tun sich sehr schwer, sich in der neuen Familie einzufinden. Andere sind sehr resilient, können mit Belastungen gut umgehen und entwickeln sich unglaublich gut.“