Navigation und Service

Straßenbeleuchtung wird umgerüstet: LED-Technik spart Strom und Geld

Die Strompreise sind in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Überall wo es möglich ist, wird deshalb Strom gespart. Die Stadt Regensburg setzt allerdings nicht erst seit Beginn der aktuellen Energiekrise Stromsparmaßnahmen um. Bereits seit 2009 wird die öffentliche Straßenbeleuchtung sukzessive auf energiesparende LED-Technik umgerüstet.

Fotografie: Straßenlaterne in der Thundorferstraße, die bereits auf LED umgerüstet wurde
Bereits seit 2009 wird die Straßenbeleuchtung nach und nach auf LED-Technik umgerüstet. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

12. April 2023

Insgesamt sorgen 15.700 Leuchtstellen mit 17.000 Leuchtpunkten für rund 430 Kilometer beleuchtete Straßen und elf Kilometer beleuchtete Parkwege im Stadtgebiet Regensburg. Um das Einsparpotential in diesem Bereich auszuschöpfen, wird die öffentliche Straßenbeleuchtung bereits seit 2009 nach und nach auf LED-Technik umgerüstet. Bis März 2023 konnten so weit über 11.000 Leuchten ersetzt werden. Das entspricht einem Wert von etwas über 60 Prozent. Schon in wenigen Jahren soll der Umstieg komplett vollzogen sein.

„Die Anlieger- und Wohnstraßen sind schon größtenteils umgerüstet. Deshalb konzentrieren wir uns nun vor allem auf die Hauptverkehrsstraßen. Dieses Jahr sind die Greflinger Straße, die Kirchmeierstraße und weitere Straßen mit insgesamt rund 400 Leuchtpunkten an der Reihe. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der entsprechende Förderantrag genehmigt wird und Ausschreibung und Lieferung rechtzeitig erfolgen können“, erklärt August Baier aus der Abteilung Straßenunterhalt.

Fotografie: Mehrere eingeschaltete Straßenlaternen in der Dämmerung
Der Stromverbrauch der öffentlichen Straßenbeleuchtung hat sich von 2009 bis 2022 um circa zwei Millionen Kilowattstunden reduziert. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Stromverbrauch um zwei Millionen Kilowattstunden reduziert

Die Umstellung auf LED-Technik nimmt mehrere Jahre in Anspruch und ist aufwändig, da für die Anschaffung neuer Leuchten regelmäßig Förderanträge gestellt und anschließend Vergabeverfahren ausgeschrieben werden müssen. Sind die Leuchten schließlich bestellt, werden sie im Bauhof Nord angeliefert und durch das Tiefbauamt auf Vollständigkeit und Beschädigungen überprüft. Dann können die Trupps des Tiefbauamts mit einer Hebebühne ausrücken, die Arbeitsstelle absichern und die Leuchten tauschen. Bei der Umrüstung werden zugleich die Bauteile der Leuchtstelle wie zum Beispiel Mast und Ausleger überprüft. Anschließend darf ein Testlauf bei Tageslicht natürlich nicht fehlen. Die demontierten Leuchten werden schließlich dem Recyclingkreislauf zugeführt.

 „Das Umrüsten der Straßenbeleuchtung lohnt sich. Nicht nur, weil die alten Leuchtmittel wie zum Beispiel Quecksilberdampflampen oder Kompaktleuchtstofflampen nach und nach verboten werden, sondern auch, weil damit Strom und gleichzeitig auch Geld gespart werden kann“, versichert August Baier. So hat sich der Stromverbrauch der öffentlichen Straßenbeleuchtung von 2009 bis 2022 um circa zwei Millionen Kilowattstunden reduziert, was einer CO2-Einsparung von 638 Tonnen pro Jahr entspricht. Diese Einsparung konnte trotz der Zunahme von Neubaugebieten, in denen natürlich bereits von Anfang an LED-Leuchten installiert werden, erzielt werden.

Die sukzessive Umrüstung hat nicht nur finanzielle und organisatorische Gründe: Dadurch, dass die Umrüstung nach und nach erfolgt, wird außerdem vermieden, dass die Leuchten nach einigen Jahren gleichzeitig ausfallen.

Mehr Naturschutz und weniger Lichtverschmutzung

Neben dem geringeren Stromverbrauch und den damit verbundenen geringeren Kosten, warten LED-Lampen mit weiteren Vorteilen auf. Licht im Außenbereich hat negative Auswirkungen auf die Tierwelt. Vor allem Insekten leiden darunter. „Je größer der Blauanteil des Lichts ist, desto stärker werden Insekten angezogen“, erklärt August Baier. Warmweiße LEDs haben diese negativen Auswirkungen, wenn auch bei geringerer Effizienz, weit weniger und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Insekten im Speziellen und zum Naturschutz im Allgemeinen.

Durch die LED-Technik kann der Lichtkegel außerdem besser gelenkt werden. Dadurch, dass unnötig nach oben oder seitlich strahlendes Licht weitgehend vermieden werden kann, wird die Lichtverschmutzung verringert.

In Bezug auf die Straßenbeleuchtung gibt es also einiges zu beachten: Während in erster Linie die Verkehrssicherheit und auch das individuelle Sicherheitsgefühl der Fußgängerinnen und Fußgänger bei Nacht gewährleistet werden sollen, wird gleichzeitig Wert auf den Naturschutz sowie auf Wirtschaftlichkeit und einen möglichst geringen Stromverbrauch gelegt.

Grafik: Tortendiagramme aus den Jahren 2008 und 2022, die unter anderem den Anteil der öffentlichen Straßenbeleuchtung an LED in Prozent gegenüberstellen (LED 2008: 0,2 Prozent; LED 2022: 59,1 Prozent).Im Jahr 2008 waren nur 0,2 Prozent der öffentlichen Straßenbeleuchtung mit LED-Technik ausgestattet. Ende 2022 waren bereits knapp 60 Prozent. © Stadt Regensburg, Tatjana Setz

Text: Verena Bengler