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Energieeffiziente Straßenbeleuchtung in Regensburg

Innovative LED-Beleuchtung für die Altstadt und das übrige Stadtgebiet

Die Stadt Regensburg hat in den letzten Jahren (2009 bis Dezember 2023) insgesamt 11.166 Straßenleuchten auf innovative und energieeffiziente LED-Technik umgerüstet. Dies entspricht 62,07 % der gesamten Straßenbeleuchtung in Regensburg. Um die Leuchten mit den neuen LED-Lampen zu bestücken, müssen im Allgemeinen bei der Umrüstung die bestehenden Leuchten komplett gegen neue, LED-fähige Leuchten getauscht werden. Nur bei den Altstadtleuchten wurden die charakteristischen Ratisbona-Leuchten selbst erhalten, die darin verwendeten Quecksilber-Dampflampen ausgebaut und dafür ein LED-Retrofit eingebaut.

Weitere Lampen werden in den nächsten Jahren bis 2025 modernisiert. 

Außerdem wurden bei Neu- und Ausbaumaßnahmen (z.B. Neubau der Ostumgehung, Neubau der Arena Regensburg, Instandsetzung der Steinernen Brücke, Neugestaltung des Donaumarktes, Ausbau der Unteren und Oberen Regenstraße, Ausbau der Badstraße, Fußgängerzone, Schwanenplatz, Dörnbergviertel) oder bei Erschließungsprojekten (z.B. Bebauungsplangebiete ehem. Nibelungenkaserne, Burgweinting Nordwest, Candis, Rennplatz-Nord, Marina-Quartier, Chamer Straße-Nord, Brandlberg) bereits Lampen mit LED-Technik installiert.

Vorteile der neuen LED-Technik sind insbesondere neben einer Stromverbrauchs- und einer CO2-Emissionsreduktion auch eine längere Lebensdauer sowie eine geringere Lichtverschmutzung. Die bisherigen Betriebserfahrungen bestätigen die Erwartungen.

Projekte mit Vorbildcharakter

Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Regensburg auf energieeffiziente LED-Technik erfolgt in mehreren Abschnitten, die auch durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziell unterstützt werden bzw. worden sind.

Durch eine EU Verordnung sind die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen seit 2015 aus dem Handel genommen worden. Die Abschnitte 1-5 gründen auf das Verbot der als nicht effizient eingestuften Lampen. Regensburg hat diese Lampen bis 2016 weitgehend und bis 2018 endgültig ausgemustert. 

Abschnitt 6, 7, 8 und 9 - hier werden Leuchten ausgetauscht, die seit 30 bis 40 Jahren im Einsatz sind und nicht mehr als effizient gelten (BMU-Förderung - Genehmigung ist bereits erteilt). Es sind mindestens 60% Energieeinsparung nachzuweisen. 

Die Umrüstung der letzten Jahre seit 2017 bestand in erster Linie aus dem Ersatz der nicht sehr energieeffizienten Leuchtstofflampen. 


Abschnitt 1: Umrüstung von 228 Altstadtleuchten
  • Projekttitel: Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Regensburg auf energieeffiziente LED-Technik – Teil I
  • Projektbeschreibung: Umrüstung von 228 Altstadtleuchten mit dem Ziel den Stromverbrauch um ca. 55 Prozent zu reduzieren und die CO2-Emissionen um ca. 596,6 t in 20 Jahren zu verringern
  • Maßnahmenbeschluss: Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 15. September 2009 und 08. Juni 2010
  • Projektkosten: 300.476,67 €
  • Projektförderung: 180.286,00 € aus Mitteln des BMU-Umweltinnovationsprogramms
  • Projektlaufzeit: 29. Oktober 2009 bis 30. November 2011
  • Förderkennzeichen: MBe1 - 001721
  • Beteiligte Partner: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) / Umweltbundesamt (UBA) / Berliner Energieagentur (BEA)
  • Auftraggeber/Ausführung: Stadt Regensburg - Tiefbauamt
  • Auftragnehmer: Fa. Osram GmbH, München

Abschnitt 2: Umrüstung von 540 Pilzleuchten und 250 Altstadtleuchten
  • Projekttitel: Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Regensburg auf energieeffiziente LED-Technik – Teil II
  • Projektbeschreibung: Umrüstung von 540 Pilzleuchten und von 250 Altstadtleuchten mit dem Ziel den Stromverbrauch um ca. 70 % bzw. 60 % zu reduzieren und die CO2-Emissionen um ca. 1.591,9 t bzw. 672,6 t in 20 Jahren zu verringern
  • Maßnahmenbeschluss: Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 27. März 2012
  • Projektkosten: 460.000,00 €
  • Projektförderung: 184.000,00 € aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative
  • BMU: www.bmu-klimaschutzinitiative.de 
  • PtJ: www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen 
  • Projektlaufzeit: 01. Februar 2012 bis 31. März 2013
  • Förderkennzeichen: 03KS1849
  • Beteiligte Partner: Projektträger Jülich - Forschungszentrum Jülich GmbH (PtJ)
  • Auftraggeber/Ausführung: Stadt Regensburg - Tiefbauamt
  • Auftragnehmer:  Fa. Siteco Beleuchtungstechnik GmbH, Nürnberg  und Fa. Osram GmbH, München

Abschnitt 3: Umrüstung von 200 Kofferleuchten
  • Projekttitel: Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Regensburg auf energieeffiziente LED-Technik – Teil III
  • Projektbeschreibung: Umrüstung von 200 Kofferleuchten mit dem Ziel den Stromverbrauch um ca. 80 % bzw. 60 % zu reduzieren und die CO2-Emissionen um ca. 94,4 t bzw. 504,7 t in 20 Jahren zu verringern
  • Maßnahmenbeschluss: Ausschuss für Stadtplanung, Verkehr, Umwelt- und Wohnungsfragen am 15. Mai 2013
  • Projektkosten: 120.125,00 €
  • Projektförderung: 24.025,00 € aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative
  • BMU: www.bmu-klimaschutzinitiative.de 
  • PtJ: www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen 
  • Projektlaufzeit: voraussichtlich 01. August 2013 bis 31. Oktober 2014
  • Förderkennzeichen: 03KS6079
  • Beteiligte Partner: Projektträger Jülich - Forschungszentrum Jülich GmbH (PtJ)
  • Auftraggeber/Ausführung: Stadt Regensburg - Tiefbauamt
  • Auftragnehmer: Fa. Thorn / Zumtobel

Abschnitt 4: Umrüstung von 780 Castorleuchten

Castorleuchten sind hochwertige Leuchten und somit zum umrüsten geeignet. Umgerüstet wurden hauptsächlich Quecksilberdampf Hochdrucklampen mit der Bestückung

  • HQL  50W
  • HQL  80W
  • HQL 125W

aber auch wenige Natriumdampf Hochdrucklampen mit 

  • HSE 50W
  • HSE 70 W

Gesamtanschlussleistung 64,511 KW.

Nach einer Ausschreibung und Bemusterung stand der Umrüstsatz der Firma Lehner für die Castorleuchte.

Umgerüstet wurde mit 

  • CML 200, asymetrisch, 15 W: 343 Stück
  • CML 200, symetrisch, 18 W: 70 Stück
  • CML 235, asymetrisch, 22 W: 87 Stück
  • CML 235 ,symetrisch, 36 W: 200 Stück

Gesamtanschlussleistung 15,639 KW.

Die Anschlussleistung wurde um 48,872 KW reduziert somit auch um ca. 78 t CO2 pro Jahr.

Ausführungszeitraum: Oktober 2015 bis April 2016.

Einsparung Stromkosten pro Jahr 39.633,00 Euro.


Abschnitt 5: Umrüstung der Park- und Alleewege, Baulastträger Stadtgartenamt

Bestandsleuchte: AEG "die Flache" bestückt mit Quecksilberdampf Hochdrucklampen HQL 80 W.

Aus wirtschaftlichen und technischen Aspekten wurde eine Umrüstung ausgeschlossen. 

Nach Vorgabe von Amt 67 wurde die BEGA 88164 verwendet.

Es wurden 137 Leuchten in Parkwegen auf LED mit je 30 W umgerüstet.

Einsparung: 7,672 KW pro Jahr
                  10,28  t COpro Jahr

Neue beleuchtete Parkwege wurden in den Jahren 2015 und 2016 mit 57 BEGA 88164 ausgestattet, ebenfalls mit je 1 x LED 30 W. Seitdem werden alle Neubaumaßnahmen bei Park- und Alleewegen mit der gleichen Leuchte errichtet.


Abschnitt 6: Ersetzen von Ansatzleuchten mit Leuchtstofflampen L 58 W/U im Jahr 2017

Hersteller Siemens, AEG und Philips.

Diese sind seit Beginn der Elektrifizierung der Straßenbeleuchtung verbaut worden und somit für eine Umrüstung mit einem Retrofit nicht geeignet.

3 536 Stück sind im ganzen Stadtgebiet im Einsatz.

In mehreren Abschnitten sollen diese erneuert werden.

2016 folgte die Aufnahme der verschiedenen Straßengeometrie.

2016 wurde ein Förderprogramm beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) für 770 Leuchten beantragt, die Bewilligung wurde November 2016 erteilt. 

Die Ausschreibung war im April 2017 (17 E 008).

Der Austausch der Leuchten war vom 02. August 2017 bis 14. Dezember 2017. Abnahme 15. Dezember 2017.

Projektkosten: 142.670,34 Euro

Projektförderung: 40.905,00 Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative.

Einsparung: 41,58 KW pro Jahr
                  55,7 t CO2 pro Jahr

Weitere Abschnitte werden in den folgenden Jahren sukzessive umgesetzt.


Abschnitt 7: Ersetzen von Ansatzleuchten mit Leuchtstofflampen L 58 W/U im Jahr 2018

Im Jahr 2018 wurden weitere 549 Leuchten umgerüstet. 

Einsparung: 29,646 KW pro Jahr
                  39,72 t CO2 pro Jahr
                 


Abschnitt 8: Ersetzen von Ansatzleuchten mit Leuchtstofflampen L 58 W/U im Jahr 2019

Im Jahr 2019 wurden 767 Leuchten umgerüstet.

Einsparung: 41,42 KW pro Jahr und

                  55,49 t CO² pro Jahr


Abschnitt 9: Ersetzen von Ansatzleuchten mit Leuchtstofflampen L 58 W/U, L 40 W, NA 40 W im Jahr 2020

Im Jahr 2020 wurden 1330 Leuchten umgerüstet.

Einsparungen:          75,678 KW

                               101,39 t CO² pro Jahr

 

 


Abschnitt 10: Ersetzen von Ansatzleuchten mit Leuchtstofflampen L 58 W/ U, L 40 W, NA 50 W/ 70 W, 100 W, 150 W, TC-D 26 W im Jahr 2021

Im Jahr 2021 wurden 2628 Leuchten umgerüstet.

Einsparungen:      187,700 KW

                           251,48 t Co²/pro Jahr


Abschnitt 11: Ersetzen von Schrägstrahlleuchten mit Leuchtstofflampen L 40W, sowie Minikofferleuchten HSE 50W

Im Jahr 2022 wurden 100 Leuchten umgerüstet

Einsparungen:      10,318 KW

                           13,82 t Co²/pro Jahr


Abschnitt 12: Ersetzen von Minikofferleuchten mit Natrium-Hochdruckdampflampe HSE 50W und Kompaktleuchtstofflampen TC-D 26W

Im Jahr 2023 wurden 135 Leuchten umgerüstet.

Einsparungen:   11,211 KW

                        15,02 t Co²/pro Jahr


Hintergrund

Im Rahmen des Bundeswettbewerbes "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" hatte die Stadt Regensburg im Jahr 2009 in Zusammenarbeit mit der Fa. OSRAM Opto Semiconductors Regensburg und der Fa. Siemens Niederlassung Regensburg einen Beitrag zur energieeffizienten Erneuerung der Leuchtmittel in der historischen Altstadt mit LED-Technik eingereicht. Das Projekt wurde im Jahr 2009 mit einem 1. Preis prämiert.

Ziel des Konzeptes war es, für die Regensburger Altstadt eine innovative, altstadtgerechte, ökologisch und ökonomisch optimierte LED-Lichtlösung zu entwickeln. Diese musste den Ansprüchen einer modernen Lichtlösung ebenso gerecht werden, wie den Ansprüchen einer historischen, zum Weltkulturerbe zählenden Altstadt.

Zunächst wurde zusammen mit der Firma OSRAM Opto Semiconductors Regensburg, einem Weltmarktführer für LED- Technik, eine LED-Einsatzleuchte für die Altstadtleuchte als Prototyp entwickelt. Nach intensiver Forschungs- und Entwicklungsleistungen, wurde eine Lampenkörper mit LED- Technik hergestellt, der die differenzierten Beleuchtungsanforderungen einer mittelalterlichen Altstadt erfüllen kann. Diese Leuchten wurden zuerst in der Blauen-Lilien-Gasse getestet und anschließend in der Unteren Bachgasse eingeführt.

Über das preisgekrönte Vorhaben im Rahmen des Bundeswettbewerbes "Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" wurde von den Projektbeteiligten ein umfangreicher Abschlussbericht verfasst (siehe rechte Spalte)

Regensburg hat somit zusammen mit dem Know-how der ortsansässigen Industrie Pionierarbeit geleistet, die sich andere Städte gerade bei der Beleuchtung historischer Altstadtbereiche zum Vorbild nehmen können und positive Signale zugunsten einer energieeffizienten Straßenbeleuchtung in Stadt und Land ausgelöst.


Umfrage mit deutlich positivem Votum

In die Bewertung der neuen innovativen LED-Technik wurden auch die Anwohner und Passanten eingebunden und eine Befragung durchgeführt. 90 Prozent der befragten Anwohner haben sich aufgrund der lichttechnischen Vorteile, der Energieeffizienz und CO2-Reduzierung für die Umsetzung des Projekts "Sanierung der Altstadtbeleuchtung" ausgesprochen. 

Derzeit sind im Haushalt 200 000 Euro pro Jahr für die Umrüstung auf moderne LED-Technik eingeplant. Dies entspricht einer Umrüstung von
1 000 Leuchten pro Jahr.  

Im Jahr 2021 werden weitere ca. 1150 Stück Straßenleuchten auf LED umgerüstet.