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„Allein bin ich nix!“

Der neue Chef des Gartenamtes Michael Daschner hat ein großes Ziel: Er will Regensburg gemeinsam mit seinen rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Zukunft nicht nur grüner, sondern auch „blauer“ machen.

Fotografie: Michael Daschner

24. Oktober 2023

Strenggenommen ist Michael Daschner eigentlich gar nicht so „neu“. Schon vor rund eineinhalb Jahren wurde er stellvertretender Amtsleiter. In dieser Position, in der er seinen Chef vertrat, konnte er sich den neuen Aufgabenbereich gewissermaßen in aller Ruhe ansehen. „Mich hat das gereizt, ich mach´ gern Neues“, sagt der dynamische 43-Jährige grinsend. „Aber allein bin ich nix. Das Team ist toll und ich mag es, Personalverantwortung zu haben.“ Das merkt man auch im Umgang mit seinen Mitarbeitenden: Der dreifache Familienvater ist humorvoll, kommunikativ und lösungsorientiert.

Vor seinem Wechsel ins Gartenamt war er fünf Jahre lang für die Flächen der ehemaligen Kasernen zuständig, deren Gebäude sukzessive rückgebaut wurden und jetzt stattdessen größtenteils zum Wohnen und Leben genutzt werden können.

850 Hektar Grün pflegen

In seinen neuen Verantwortungsbereich fallen rund 850 grüne Hektar – das ist mehr als ein Zehntel des gesamten Stadtgebiets. Parks, Sport- und Spielplätze und Freiflächen von Schulen und Kitas gehören dazu genauso wie zum Beispiel Uferanlagen, Friedhöfe oder das Grün an Straßen und Kreuzungen. 50 Hektar sind in den letzten zehn Jahren dazugekommen. Daschner, der selber gerne sportlich in der Natur unterwegs ist, weiß jedoch: „Unsere Grünflächen gerade in der Innenstadt können aufgrund der engen Bebauung nicht groß wachsen. Deshalb werden wir immer mehr mit mobilem Grün wie zum Beispiel in der Maxstraße oder am Neupfarrplatz arbeiten müssen.“

Wasser in der Stadt halten

Die große Herausforderung für die nächsten Jahre sieht Daschner darin, das vorhandene Wasser in der Stadt und den Grünanlagen zu halten. Ausbau der grün-blauen Infrastruktur heißt das im Fachjargon: „Unsere Parkanlagen werden sich verändern“, führt er dazu aus. „Wir werden Retentionsflächen schaffen müssen, also etwas tieferliegende Flächen, in denen das Wasser langsam versickern darf.“ So hofft er unter anderem, dem Klimawandel mit heißen und sehr trockenen Perioden zu begegnen. Die „künstliche“ Bewässerung von Grünflächen wird künftig so nicht mehr möglich sein.

Da trifft es sich gut, dass Daschner vor seiner Zeit bei der Stadt beim Freistaat Bayern im Bereich Wasserwirtschaft ausgebildet wurde. Dessen Aufgabe ist es unter anderem, das Wasser als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebensraum für Tier und Pflanze zu schützen.

Fotografie: Innenansicht eines Gewächshauses
Eines von fünf Gewächshäusern © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Raumprogramm für Betriebsgelände

Sein planerischer Hintergrund wird ihm auch zu Gute kommen, wenn es um die fernere Zukunft des Gartenamtes geht. Die Betriebsgebäude am Weinweg sind sanierungsbedürftig, die Gewächshäuser stammen zum Teil noch aus den 1940er- und den 1970er-Jahren, die Technik ist überholt. Wie kann es hier weitergehen? Die Bestandsermittlung ist abgeschlossen, am künftigen Raumprogramm wird derzeit gearbeitet. Gelder für eine konkrete Baumaßnahme sind im engen Investitionsprogramm aber noch nicht enthalten. Der 43-jährige Gartenamtschef sieht das perspektivisch als weitere Aufgabe für die kommenden Jahre. „Wir wollen ja auch als Arbeitgeber attraktiv bleiben, unser Personal halten und guten Nachwuchs finden“, so Daschner. 

Text: Claudia Biermann