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Heißer Sommer – kühle Stadt?!

Wie lässt sich die Altstadt fit machen für den Klimawandel? Die Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz erarbeitet Lösungen und lädt alle Regensburgerinnen und Regensburger zur Teilnahme an einer Online-Umfrage ein.

Fotografie: Drohnenaufnahme mit Blick auf die Steinerne Brücke und die Altstadt

4. Juli 2024

Deutsche Innenstädte entwickeln sich in den Sommermonaten zunehmend zu „Hotspots“ im wahrsten Sinne des Wortes. Klimaprojektionen und Studien zu Klimawandelfolgen belegen eine zukünftige Zunahme und Intensivierung von Hitzewellen. In der Regensburger Altstadt ist die Ausgangslage für viele klimaangepasste Maßnahmen aufgrund der beengten Platzverhältnisse ebenso schwierig wie spannend. „Im Idealzustand würden Klimaresilienzmaßnahmen dort umgesetzt, wo sie am dringendsten benötigt werden. Doch im Altstadtbereich kann nur dort gehandelt werden, wo die verschiedenen Interessen vereint werden können“, erklärt Klimaresilienzmanagerin Katharina Schätz. „Auch in Summe tragen viele Einzelmaßnahmen zu einer wirksamen Klimavorsorge und einem angenehmen Wohnklima im Regensburger Zentrum bei.“

Fotografie: Begrüntes Dach der Beruflichen Oberschule
Begrüntes Dach der Beruflichen Oberschule © Bilddokumentation Stadt Regensburg

„Regensburg resilient“ für mehr Grün

Als Faustformel gilt: mehr Begrünung, mehr Schatten, weniger versiegelte Fläche, gute Durchlüftung und ein sorgsamer Umgang mit Wasser. Die positiven Effekte von intensiver Begrünung auf das physische und psychische Wohlbefinden und die Aufenthaltsqualität in versiegelten Innenstädten seien im Allgemeinen bekannt, so Schätz.
Um Dach- und Fassadenbegrünung sowie Entsiegelungsmaßnahmen zu fördern, hat der Umweltausschuss des Stadtrats die Verwaltung beauftragt, ein neues Förderprogramm anzustoßen. Unter dem Titel „Regensburg resilient“ sollen im ersten Schritt ein Informations- und Beratungsangebot eingeführt und anschließend Richtlinien zur Förderung entsprechender Projekte erarbeitet werden. Es ist geplant, die Förderung im Jahr 2025 zu starten.

Ausbau von Trinkwasserbrunnen

Bereits im Jahr 2021 wurden im Rahmen eines Hitzemanagementprozesses zehn Schlüsselmaßnahmen für die Stadt Regensburg erarbeitet, die Erleichterung bei den immer stärker steigenden Temperaturen verschaffen sollen, wie der Ausbau des Netzes an öffentlichen Trinkwasserbrunnen oder die Aufstellung eines Hitzeaktionsplans für die Regensburger Bevölkerung. Die Außentrinkbrunnen sind direkt an einer Frischwasserleitung angeschlossen und ermöglichen das Zapfen von sauberem und frischem Trinkwasser.

Trinkwasserbrunnen am BismarckplatzTrinkwasserbrunnen am Bismarckplatz. © Stadt Regensburg, Stefan Effenhauser

KlaR: Online-Umfrage und Sommerwerkstatt

Im Rahmen des Förderprojekts „Klimaanpassung in Regensburg – Resilienz erfahrbar machen“ (KlaR) führt die Stadt eine Online-Umfrage zur Betroffenheit durch Klimafolgen sowie zu Wünschen hinsichtlich Klimaanpassungsmaßnahmen durch. Die Umfrage ist unter dem in der Infobox angegebenen Link erreichbar. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

Während Thermalbilder und Mikroklimaanalysen im Stadtbild die Bereiche anzeigen, die besonders von starker Überhitzung betroffen sind, soll das Projekt KlaR konkrete Aufschlüsse über das „Wie“ liefern: Wie kann eine klimaresiliente Entwicklung im Bereich der Regensburger Altstadtplätze erfolgen und wie können Schatten-Oasen, sprudelnde Brunnen oder kühl-blaue Ecken die historischen Plätze auch im Hochsommer neu beleben? Die gesamte Stadtgesellschaft ist aufgerufen, Zukunftsbilder einer klimaresilienten Stadt und ihrer Elemente zu entwerfen und lokales Wissen, das bei der Planung von stadtklimarelevanten Maßnahmen von unschätzbarem Wert ist, weiterzugeben.

Am 20. Juli 2024 von 11 bis 16 Uhr findet die KlaR-Sommerwerkstatt „Klimaresilienz mit allen Sinnen erleben“ mit unterschiedlichen Mitmachaktionen auf dem Alten Kornmarkt statt. Parallel dazu wird es bis zum 24. Juli 2024 eine Ausstellung im M26 zum Projekt KlaR und zum Thema Klimaresilienz geben. 

Text: Pressemitteilung / Katrin Butz