Jugendsozialarbeit an der St.-Wolfgang-Mittelschule
Bis 2015 leitete Uwe Hering das W1. „Dann hatte ich das Gefühl, dass es Zeit für etwas Neues ist.“ Seitdem verstärkt Hering das Team der Jugendsozialarbeiter an Schulen (JaS). Diese Stellen, die zum Amt für Jugend und Familie gehören, aber ihre Büros direkt an den Schulen haben, gibt es in Regensburg seit dem Schuljahr 1998/99. Mittlerweile sind sie an allen Grund-, Mittel-, Real- und Berufsschulen eingerichtet. „Die JaS sind die ersten Ansprechpartner, wenn es Probleme mit Eltern, Lehrern oder Mitschülern gibt. Da wir direkt an den Schulen sitzen, sind wir immer ansprechbar für die Kinder und Jugendlichen.“ Mit dem Jobwechsel ist Uwe Hering von der offenen Jugendarbeit wieder zur persönlichen Einzelfallberatung zurückgekehrt. „JaS sind keine Schulsozialarbeiter, die offene Treffs oder Workshops organisieren. Vielmehr kümmern wir uns um einzelne Schülerinnen und Schüler, die etwas auf dem Herzen haben.“ In der Regel kommen die Jugendlichen selbst in sein Büro. „Konflikte mit den Eltern, Todesfälle in der Familie, Scheidung, Streit mit den Mitschülern – die Themen, mit denen die Jugendlichen kommen, spiegeln das ganze Leben wider. Weggeschickt wird hier keiner.“ Oft sind es auch Eltern, die sich an Hering wenden, weil bei ihrem Kind in der Schule oder im Leben nicht alles so läuft, wie es sollte; oder Lehrer, die vermuten, dass ein Schüler Unterstützung braucht. „In diesen Fällen lade ich den Jugendlichen in mein Büro zu einem Gespräch ein, um herauszufinden, was dahintersteckt.“ Grundsätzlich gehe es darum, den jungen Menschen zuzuhören und gemeinsam herauszuarbeiten, wie es weitergehen soll. „Wir besprechen, was sie brauchen, wo sie Hilfe bekommen und was sie auch selbst tun können.“ Ein wichtiges Ziel sei die Stärkung der Persönlichkeit – darin ähnelt der Job Herings früherer Tätigkeit im W1. Was die Aufgaben sonst noch gemeinsam haben? Auf die Frage muss Hering kurz nachdenken. „Vielleicht ist die Gemeinsamkeit, dass es hier wie dort darum geht, Angebote zu machen. Ob sie diese annehmen, werden die Jugendlichen oder die Eltern selbst entscheiden. Ich freue mich, wenn sie es tun und wir Erfolg haben – früher bei einem Kunstprojekt, heute bei einer Beratung. Aber zwingen kann und will ich niemanden.“