Besondere Raritäten im Depot
Wer tiefer ins Depot eintaucht, der findet wirkliche Raritäten. Ein Foto aus dem Jahr 1866 beispielsweise, das die Königliche Villa zeigt und daneben aufgereiht 85 Lokomotiven, die die geflüchtete Königin von Sachsen während der Okkupation ihres Landes nach Bayern gerettet hatte. Oder eine Stereoaufnahme, die um 1870 herum entstanden ist, und den chinesischen Turm in Donaustauf in einer frühen 3D-Darstellung zeigt.
Diejenigen, die an Makabrem Gefallen finden, könnten vielleicht die Daumenschrauben oder die Schandmaske aus dem 17. Jahrhundert interessieren, die Preischl präsentiert. Auch Richtschwerter, einen gebrochenen Stab oder auch Hals-Geigen kann das Depot aufweisen. Dies alles fand einst mutmaßlich auf dem Rathausplatz seine Verwendung, wo Übeltäter am Pranger zur Schau gestellt oder in der Fragstatt im Rathaus einer hochnotpeinlichen Befragung unterzogen wurden. Dass Preischls Liebe der umfangreichen Militaria-Sammlung gilt, kann er nur schwer verhehlen. Wenn es um Armbrüste, Kanonen, Hellebarden, Gewehre oder Pistolen geht, dann wird der Oberstabsfeldwebel der Reserve und begeisterte Sportschütze auch von Fachleuten gerne um Rat gefragt und kann seine Kenntnisse ausspielen.
Aber auch die anderen Objekte im Depot sind ihm über die Jahre und Jahrzehnte ans Herz gewachsen. Dass er seine Arbeit liebt, merkt man ihm an: „Mich interessieren die Objekte und deren Herkunft und ich verbinde auch jedes Objekt mit seiner ganz speziellen Geschichte“, betont er. „Ich lebe für die Sache und identifiziere mich damit.“