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Das Aktivzentrum in Königswiesen: Wohnortnahe Angebote für ältere Menschen
Gemeinsam kochen, spielen oder Sport treiben – gerade ältere Menschen benötigen den Kontakt zu anderen, um geistig und körperlich fit zu bleiben und nicht zu vereinsamen. Das Aktivzentrum in Königswiesen hat ab Oktober viele Angebote im Programm – coronabedingt mit den notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen.
„Treffpunkt Seniorenbüro – Aktivzentrum“ heißt die barrierearme Einrichtung am Theodor-Heuss-Platz 4 in Königswiesen offiziell. Und der Name weist schon darauf hin, dass es sich hier um ein Projekt der Stadt Regensburg handelt, das dem Treffpunkt Seniorenbüro (TPS) angegliedert ist. Es wird von der Stadt organisiert und finanziert. Unterstützt wurde es durch Projektmittel des Bayerischen Sozialministeriums im Rahmen des Förderprogramms „Selbstbestimmt im Alter“ (SeLA). Getragen aber wird es vom Engagement der Ehrenamtlichen.
„Das Aktivzentrum ist gleich in zweierlei Hinsicht eine Anlaufstelle für ältere Menschen“, erklärt Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein. „Auf der einen Seite gibt es eine breite Palette an Angeboten und Aktivitäten, an denen Seniorinnen und Senioren teilnehmen können. Auf der anderen Seite bietet das Aktivzentrum Menschen in der nachberuflichen Phase die Möglichkeit, sich in einem Bereich ehrenamtlich zu engagieren, in dem sie ihre Lebens- und Berufserfahrung einbringen können. Das ist für den Stadtteil eine große Bereicherung! Es ist mir besonders wichtig, dass ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer Wohnung und in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben können“, so die Bürgermeisterin.
Seit dem Frühjahr hat allerdings das Corona-Virus alle Angebote ausgebremst, im Oktober aber will man wieder durchstarten, sagt Ursula Schmid, die das Aktivzentrum leitet und die Angebote gemeinsam mit zwei Teilzeitkräften und der Unterstützung von Ehrenamtlichen koordiniert. Natürlich hat sie dabei den Infektionsschutz im Blick. Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen werden in jedem Fall eingehalten und natürlich der jeweiligen Situation angepasst.
Mit dem Aktivzentrum in Königswiesen hat die Stadt einen ersten Schritt hin zu mehr Dezentralisierung der Angebote für Seniorinnen und Senioren getan. „Langfristig ist unser Ziel, solche Einrichtungen in möglichst vielen Stadtteilen zu schaffen. Denn kurze Wege und eine vertraute Umgebung sind gerade für viele Ältere wichtig, um Hemmschwellen zu überwinden und Angebote zu nutzen“, unterstreicht Petra Frauenstein, die Leiterin des städtischen Seniorenamtes. Allerdings ist die Stadt derzeit noch auf der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern.
Für die älteren Menschen, die in Königswiesen leben, hält das Aktivzentrum eine ganze Palette an Angeboten bereit. Sie reichen vom Projekt „Kulturbegleiter“, das Kulturinteressierte zusammenbringt, über einen Frühstückstreff in der großen Wohnküche, Spielenachmittage, ein Internet-Café und eine Erzähl- und Schreibwerkstatt, in der man seine Erinnerungen für nachfolgende Generationen zu Papier bringen kann, bis zu Nordic Walking im direkt angrenzenden Hegenauer Park. Und natürlich dient das Aktivzentrum auch als Begegnungsstätte für generationenübergreifende Angebote, wie beispielsweise gemeinsames Backen, Basteln oder die Berichte von Zeitzeugen.
Auch die Senioren-Werkstatt hat am Theodor-Heuss-Platz endlich wieder ein Zuhause gefunden. 1992 als erstes Projekt des TPS gegründet und lange Zeit eher provisorisch im Bürgerstift St. Michael beheimatet, kann sie jetzt eine professionelle Werkstatt mit Profi-Geräten für Holz- und Metallarbeiten ihr Eigen nennen. Die Säge-, Hobel- und Schleifmaschinen sind einer Spende des Fördervereins des TPS zu verdanken und „genügen höchsten Ansprüchen“, wie Ursula Schmid beteuert. Auch sie laufen im Oktober wieder an. Dann werden hier unter anderem Holzspielzeuge, Holzspiele und Vogelhäuschen produziert, Bastelstunden für Kindergärten und Schulen angeboten und Kurse für Drechseln, Schnitzen, den Bau von Nistkästen oder Krippen abgehalten.
Und auch Zukunftspläne gibt es schon: Wer zuhause ein defektes Klein-Elektrogerät hat, der soll es künftig ins Repair-Café bringen können, in dem es in angenehmer Atmosphäre professionelle Anleitung zum Selber-Reparieren geben wird.
Für Vorträge und Bewegungsangebote steht ein größerer Veranstaltungsraum zur Verfügung, der wegen der Abstandsregelungen bis auf weiteres leider nur von kleineren Kreisen genutzt werden kann.
Und natürlich kommt auch das Thema „Beratung“ im Aktivzentrum nicht zu kurz. Egal, ob es dabei um die Anpassung des Wohnraums geht, um Ratschläge zum ehrenamtlichen Engagement oder um Fragen zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht: „Wir bieten hier in allen Bereichen etwas an, die für ältere Menschen interessant sind“, erklärt Petra Frauenstein.