Unabhängigkeit von externen Dienstleistern
Woran liegt das? – „Wir glauben, es ist ungünstig, wenn Verantwortlichkeit nicht im Haus gebündelt ist“, erklärt die Heimleiterin. Aus diesem Grund wird im Bürgerheim konsequent das Prinzip „Alles aus einer Hand“ umgesetzt. Konkret bedeutet das, dass nicht nur in der Pflege und der sozialen Betreuung ausschließlich hauseigene Kräfte eingesetzt werden; auch im Hauswirtschaftsbereich findet keinerlei Outsourcing statt, also die Erledigung von Kernaufgaben durch externe Dienstleister. Das gilt für die Wäscherei genauso wie für die Hausreinigung und die Küche.
Die Unabhängigkeit von externen Dienstleistungsbetrieben bedeutet kürzere Wege und klarere Zuständigkeiten. „Wir finden jeden Socken, der verlorengegangen ist, und können individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen, wenn jemand beispielsweise keine Bügelfalten wünscht“, erklärt Hauswirtschaftsleiterin Christina Scheffczyk. Persönliche Vorlieben und Abneigungen können auch beim Essen berücksichtigt werden, weil alles in der eigenen Küche zubereitet wird. So darf nicht nur der Heimbeirat den Speiseplan mitbestimmen; der Küchenchef höchstpersönlich geht auch schon mal durchs Haus und fragt die Bewohnerinnen und Bewohner nach ihren speziellen Wünschen oder auch nach traditionellen Rezepten und richtet sich gerne danach. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die palliative Versorgung von Patienten in der sogenannten Pflegeoase gerichtet, in der Schwerstkranke oder Menschen mit Demenz in der letzten Krankheitsphase versorgt werden. „Hier ist die Ernährung ein Teil des Pflegekonzepts“, erläutert Buchinger. Wenn sich jemand etwas Spezielles wünsche, dann bekomme er es selbstverständlich auch.
Ein rollierendes System sorgt dafür, dass die in der Hauswirtschaft Beschäftigten in allen Bereichen eingesetzt werden können, sei es in der Wäschepflege, der Hausreinigung oder beim Service am Bewohner. Eine Herausforderung, die Flexibilität verlangt, sich aber durchaus ausgezahlt hat, sorgt sie doch durch deutlich weniger Monotonie im Arbeitsalltag für eine höhere Arbeitszufriedenheit und außerdem dafür, dass personelle Engpässe leichter aufgefangen werden können, weil jeder alle Handgriffe beherrscht.