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30 Jahre Treffpunkt Seniorenbüro

Endlich im Ruhestand! Und jetzt? Seit 30 Jahren hilft in Regensburg der Treffpunkt Seniorenbüro, diese Frage zu beantworten. Das runde Jubiläum wurde Ende September mit einem Festakt im Historischen Reichssaal gefeiert.

Fotografie: 30 Jahre Treffpunkt Seniorenbüro
30 Jahre Treffpunkt Seniorenbüro © Bilddokumentation Stadt Regensburg

30. September 2022

Mit der Senioren-Werkstatt fing es an. Die Einrichtung im Auweg 32 lud ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger zum Basteln und Handwerken ein. Ursprünglich von der Diakonie entwickelt, wurde sie zu einem Modellprojekt für den Treffpunkt Seniorenbüro, mit dem sich Regensburg um ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren und Jugend bewarb. Bürgermeisterin Hildegard Anke setzte sich in besonderer Weise für das Projekt ein. Gemeinsam mit der damaligen Oberbürgermeisterin Christa Meier legte sie den Grundstein für seinen dauerhaften Erfolg.

Fotografie: Die damalige Bürgermeisterin Hildegard Anke bei einem Besuch in der Senioren-Werkstatt
Die damalige Bürgermeisterin Hildegard Anke bei einem Besuch in der Senioren-Werkstatt © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Regensburg erhielt eine Zusage für das Förderprogramm, und so konnte der Treffpunkt Seniorenbüro im Dezember 1992 feierlich eröffnet werden. Bürgermeisterin Hildegard Anke durchschnitt gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Hannelore Rönsch das symbolische Band. Das Büro im städtischen Seniorenheim Kumpfmühl – dem sogenannten „Sauren Gockel“ – wurde zum Anlaufpunkt für das Thema ehrenamtliches Engagement von Seniorinnen und Senioren. Regensburg war damit Vorreiter in der Seniorenarbeit.

Zur Senioren-Werkstatt gesellten sich bald zahlreiche weitere Gruppen, die die verschiedensten Bereiche abdeckten: von Kunst und Kultur, Bildung und Sport, Literatur, Tanz, Musik und Theater bis hin zu Wandern, Reisen und Fremdsprachen. Auch soziale Hilfen für Alt und Jung sowie Unterstützung rund um die Themen Computer, Internet und neue Medien standen auf dem Programm. Getragen wurde das wachsende Angebot von vielen engagierten Ehrenamtlichen, die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seniorenamts unterstützt wurden. Dieses Miteinander von Haupt- und Ehrenamt ist bis heute charakteristisch für den Treffpunkt Seniorenbüro.

2009 zog der Treffpunkt Seniorenbüro in das damals neu eröffnete Mehrgenerationenhaus in der Ostengasse und erweiterte sein Angebot um neue generationsübergreifende Projekte wie Hausaufgabenhilfe, Lesepaten oder Zeitzeugengespräche. 2010 kam das Projekt „Regensburgs nette Nachbarn“ – kurz „ReneNa“ – dazu. Gemeinsam mit Wohlfahrtsverbänden und den Kirchen organisiert es möglichst unbürokratische Hilfen, damit ältere Menschen so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung bleiben können. Eine zentrale Rolle spielen dabei ehrenamtliche Stadtteilkümmerer als wohnortnahe Ansprechpartner und Vermittler. 2017 wurde im Bürgerheim Kumpfmühl das Büro „Selbstbestimmt im Alter“ eingerichtet, das professionelle Beratung und Unterstützung zu Themen wie Wohnen, Finanzen oder Pflege im häuslichen Umfeld bietet.

Fotografie: Beim Festakt zum 30. Jubiläum wurden Wegbereiter und langjährige Begleiter geehrt.
Beim Festakt zum 30. Jubiläum wurden Wegbereiter und langjährige Begleiter geehrt. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Aus dem einstigen Modellprojekt ist 30 Jahre nach dem Start des Treffpunkts Seniorenbüro ein riesiges Netzwerk für ehrenamtliches Engagement geworden. Mit seinem umfangreichen, vielfältigen Programm eröffnet es insbesondere älteren Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten, Neues zu lernen, eigene Erfahrungen weiterzugeben, Kontakte zu knüpfen und Unterstützung zu finden. Gleichzeitig fördert es den Kontakt und das Miteinander von Jung und Alt und entwickelt sein Angebot stetig weiter. Jüngstes Projekt ist die 2021 eröffnete Außenstelle des Treffpunkts Seniorenbüro am Theodor-Heuss-Platz in Königswiesen. In Zukunft sollen auch in anderen Stadtteilen solche Zweigstellen eingerichtet werden, um die Angebote verstärkt dorthin zu bringen, wo die Menschen leben.

Text: Katrin Butz