Von den Anfängen bis heute
Bereits Mitte der 1990-er Jahre starteten in Regensburg erste Vorläuferprojekte in Trägerschaft der Stadt Regensburg und der Evangelischen Jugendsozialarbeit (ejsa). In den Jahren 1999 bis 2002 nahmen unter anderem vier Regensburger Mittelschulen an der JaS-Modellphase teil. In dieser Zeit wandelte sich das Verhältnis zwischen Schule und Jugendhilfe grundlegend: Viele Schulleitungen erkannten die sozialpädagogische Unterstützung als Qualitätsmerkmal. Durch Evaluation in der Modellphase wurde diese positive Wirkung bestätigt und das bayerische Kabinett beschloss schließlich am 19. März 2002 das Regelförderprogramm zur Jugendsozialarbeit an Schulen, das bis in die Gegenwart stetig ausgebaut wurde. Heute wird im Stadtgebiet an insgesamt 28 Schulen – an 15 Grundschulen, beiden sonderpädagogischen Förderzentren, allen sechs Mittelschulen, beiden staatlichen Realschulen und an allen drei städtischen Berufsschulen – JaS geleistet. Zusätzlich wird schulbezogene Jugendsozialarbeit, analog zum erfolgreichen JaS-Konzept, am Von-Müller-Gymnasium angeboten.
Neue Herausforderungen, wie die Flüchtlingskrise 2015, Corona und der Ukraine-Krieg haben viele Familien sehr gefordert. Dabei wurde die gute Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe weiter vertieft und zusätzliche Stellen im Bereich der JaS aufgebaut. Der Jugendamtsleiter der Stadt Regensburg, Dr. Volker Sgolik, sieht die großen Vorteile von JaS vor allem darin, „dass JaS-Fachkräfte eine Brücke für das weitere Jugendhilfesystem darstellen, über die Kinder und Jugendliche, aber auch junge Erwachsene, niederschwellig und unkompliziert erreicht werden können. Hier zeigt sich auch die ökonomische Bedeutung von JaS, denn frühzeitige Hilfen können oft spätere, wesentlich kostenintensivere Maßnahmen verhindern.“ Der ehemalige Geschäftsführer der ejsa Regensburg, Hans-Jürgen Fehrmann, bezeichnet JaS als gelebten Kinderschutz: „Man kann sagen, wenn es JaS nicht gäbe, müsste man es erfinden!“