Verkehrsverhalten in Regensburg
Wie oft, wie lange und wohin sind die Bürgerinnen und Bürger Regensburgs unterwegs? Welches Verkehrsmittel wird dafür gewählt ?
Die Stadt Regensburg beauftragte die Technische Universität Dresden (TU Dresden) mit der Erhebung grundlegender Daten zur Mobilität der Wohnbevölkerung Regensburgs. Das Forschungsprojekt „Mobilität in Städten – SrV (System repräsentativer Verkehrsverhaltensbefragungen)“ der TU Dresden wird im Turnus von fünf Jahren in mehr als 120 Städten durchgeführt und liefert wichtige Erkenntnisse und Grunddaten für die örtliche und regionale Verkehrsplanung.
Im Rahmen des SrV 2018 wurden in Regensburg rund 2.500 per Zufallsprinzip ausgewählte Bürgerinnen und Bürger (Haupt- oder Nebenwohnsitz in Regensburg) zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Im Zeitraum Februar 2018 bis Januar 2019 (Werktag außerhalb der Ferien und Feiertagen) führten die Teilnehmenden ein Mobilitätstagebuch.
Die Ergebnisse:
Verkehrsmittelwahl
- im Schnitt werden 3,5 Wege pro Tag zurückgelegt – zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen, in der Freizeit, …
- knapp 60% aller Wege werden nicht mit dem Auto zurückgelegt, sondern im sogenannten Umweltverbund, also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn (ÖV)
- der Radverkehrsanteil liegt bei 24%, der Fußgängeranteil ebenfalls bei 24%, der ÖV-Anteil bei 11%, der Anteil des MIV (Motorisierter-Individual-Verkehr) bei 41%.
- im Binnenverkehr, d.h. innerhalb des Stadtgebietes, liegen die Anteile des Umweltverbunds noch höher
Verkehrsverhalten abhängig von der Streckenlänge
- der Durchschnittsweg ist 5,6 Kilometer lang und dauert 18,3 Minuten
- die meisten Wege sind zwischen ein und drei Kilometer lang, 35% dieser Wege werden geradelt
- Strecken bis ein Kilometer Länge werden vor allem zu Fuß zurückgelegt
- für jeden zweiten Weg zwischen drei und fünf Kilometern Länge wird das Auto genutzt
Verkehrsverhalten abhängig vom Wegzweck
- der Arbeitsweg ist im Schnitt 9,1 Kilometer lang, 48% dieser Wege werden mit dem Auto gefahren, 30% mit dem Rad und 10% mit dem ÖV
So entwickelt sich unser Verkehrsverhalten
Bereits 2011 wurden zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger Regensburgs zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Folgende Trends sind zu erkennen:
- Es wird deutlich mehr Fahrrad gefahren und mehr Wege werden zu Fuß zurückgelegt. Vergleicht man die Verkehrsmittelwahl (Modal Split), stieg der Anteil des Umweltverbunds von 49% auf 59% und kommt damit der Zielvorgabe aus dem Leitbild Energie und Klima (2017) mit 60% erfreulich nahe.
- Der MIV-Anteil nimmt ab. Von 2011 bis 2018 verringerte sich der MIV-Anteil von 51% auf 41%. Vor allem Arbeitswege und Wege zur Gestaltung der Freizeit werden seltener mit dem Auto zurückgelegt.
- Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen der Stadt Regensburg und des zunehmenden PKW-Bestands pro Haushalt hat die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge in Regensburg von 2011 bis 2018 um 20% zugenommen.
- Trotz des Bevölkerungswachstums ist die mittlere tägliche Wegedauer von rd. 18 Minuten/Weg nicht gestiegen. Die Wegehäufigkeit pro Person hat von 3,7 auf 3,5 Wege/Tag leicht abgenommen. Die mittleren Weglängen je Hauptverkehrsmittel (MIV, ÖV, Fahrrad, zu Fuß) haben sich in Regensburg von 2011 bis 2018 kaum verändert.
Anmerkung:
- Die Statistiken spiegeln nur das Verkehrsverhalten von Bürgerinnen und Bürgern Regensburgs wider. Daten von Personen, die beispielsweise nach Regensburg pendeln, um hier zu arbeiten oder zu studieren, werden nicht in der Studie erfasst.
- Daten des SrV 2018 für Regensburg und andere Städte sind abrufbar auf tu-dresden.de/srv/.