Los ging es um 17 Uhr mit einem Info-Marktplatz. An verschiedenen Ständen konnten sich die Menschen aus Regensburg und der Umgebung über Projekte und Angebote der Stadt Regensburg, wie zum Beispiel über die Stadtbahn, das Lastenradsharing Donau-Donkeys, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung zur Verkehrsberuhigung Altstadt oder das geplante autoarme Neubauquartier in der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne, informieren.
Anschließend begann um 18:30 Uhr die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung. Als Referenten gaben die beiden Professoren Heiner und Rolf Monheim Impulse dazu, ob und wie in Regensburg die Verkehrswende gelingen kann. Nach den Vorträgen gab es Diskussionen mit den Referenten, aber auch mit Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, der Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, Wolfgang Bogie vom VCD und dem Geschäftsführer des RVV Kai Müller-Eberstein.
Die Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann wertet die Veranstaltung als vollen Erfolg: „Der Abend hat deutlich gemacht, dass wir mit unserem Ziel vollkommen richtigliegen, die Mobilitätswende nach Regensburg zu bringen. Regensburg hat bereits viele Maßnahmen zur Förderung des Umweltverbunds umgesetzt und auf den Weg gebracht. Das honorieren die Menschen. Aber der Wunsch nach einer schnelleren und konsequenteren Umsetzung war nicht zu überhören.“
Professor Rolf Monheim hat anhand seiner Forschungsergebnisse aufgezeigt, dass der wichtigste Faktor für den Besuch der Regensburger Altstadt die Aufenthaltsqualität ist. Die Besucherinnen und Besucher schätzen in besonderer Weise das Stadtbild, die Architektur, das Flair sowie die Gastronomie- und Freizeitmöglichkeiten. Das Thema Verkehr und Erschließung spielt hingegen nur eine untergeordnete Rolle, wenn überhaupt wird auf den störenden Kfz-Verkehr hingewiesen. Herr Monheim konnte zudem anhand von eigenen Befragungen in der Regensburger Altstadt zeigen, dass der Handel eine deutlich andere Einschätzung zum ruhenden Verkehr hat und die Bewertung seiner Kundschaft entweder nicht kennt oder falsch einschätzt.
Professor Heiner Monheim wiederum machte deutlich, dass in der Bundesrepublik und damit letztlich auch in Regensburg über Jahrzehnte hinweg einseitig das Auto als Verkehrsmittel gefördert wurde. Dabei könnte eine Stadt mit weniger Autos und weniger Autoverkehr viel lebenswerter und menschengerechter sein. Er plädierte für einen Bewusstseinswandel und eine konsequente Mobilitätswende. Es brauche mehr Radverkehr, einen besseren ÖPNV und einen klimagerechten Umbau der Straßenräume mit viel mehr Bäumen.