Sexualität / sexueller Missbrauch
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Was ist sexueller Missbrauch? Sexueller Missbrauch liegt vor, wenn ein Kind zur sexuellen Befriedigung benutzt wird. Der Schweregrad des sexuellen Missbrauchs reicht von Nötigungen, wie sich nackt zu zeigen, sich anfassen zu lassen, pornographische Bilder anzusehen, den Erwachsenen mit der Hand zu befriedigen, bis hin zur Vergewaltigung. Das Bild des Täters ist in den meisten Fällen männlich und bekannt.
Wie kann man sexuellen Missbrauch erkennen?
Kinder sind im Normalfalle nicht in der Lage über den sexuellen Missbrauch zu berichten. Die Gründe hierfür können sein: Schuld- oder Schamgefühl, Einschüchterung durch Drohungen, Angst vor dem Verlust einer Bezugsperson, oder die Unfähigkeit das Erlebte in Worte zu fassen. Die Symptome und Signale, die ein Kind an seine Umwelt sendet sind je nach Persönlichkeit verschieden, sie müssen auch nicht mit sexuellem Missbrauch in Verbindung stehen. Bei folgenden Symptomen ist die Möglichkeit eines sexuellen Missbrauchs in Erwägung zu ziehen:
Verletzungen am Körper
- Rötungen und Wundsein im Genitalbereich, Wunden,
- Blutergüsse an Brust, Hals, Genitalbereich, an den Oberschenkelinnenseiten, am Po
- Dehnungen, Erweiterungen an Scheide oder After
- Geschlechtskrankheiten
- Pilzerkrankungen
- Blutungen
Psychosomatische Störungen
- Schlaf-, Sprach-, Essstörungen
- Kopf-, Bauchschmerzen
- Lern- und Konzentrationsstörungen
- Ohnmachts- Erstickungs-, Krampfanfälle
- Bettnässen
Sexualisiertes Verhalten
- plötzliches sexuell aggressives Verhalten
- exzessives Anfassen der Genitalien
- altersunangemessenes Detailwissen über Sexualität
- Bloßstellen der Genitalien
- Nachstellen von Geschlechtsverkehr
- Sexualisierung von Beziehungen
- Verweigerung/Negierung sexueller Bedürfnisse
Psychische Symptome
- Berührungsängste, Scham- und Schuldgefühl
- geringes Selbstwertgefühl
- Regression, Aggression
- extrem angepasstes Verhalten
- depressive Verstimmungen
- mangelnde Körperpflege, sich hässlich machen
- zwanghaftes Verhalten, (z.B. Waschzwang)
- Vereinsamung
- Angstzustände vor bestimmten Situationen, Personen
- autoaggressives Verhalten
- Weglaufen von Zuhause
- Suchtverhalten
Was tun bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch?
Wer den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs hat, wird heftige Gefühlsturbulenzen durchmachen. Die Wut über das abscheuliche Verbrechen an dem armen Kind, die Angst und Ungewissheit über die ungewohnte Situation, die Angst durch eine Verdächtigung ein Leben zu zerstören, führen zu einer Überforderung. Der wichtigste Ratschlag in einer solchen Situation ist, sich jemanden anzuvertrauen und die Situation, und das weitere Vorgehen gemeinsam beraten.
Die Wahrheitsfindung und das richtige Verhalten bei sexuellem Missbrauch ist ein schwieriger Prozess. Die Jugendschutzstelle kann Ihnen durch fachgerechte, kollegiale Beratung helfen die Verantwortung zu teilen oder abzugeben. Sich in einer Verdachtssituation Unterstützung zu holen, ist keineswegs ein Nachweis eigener Inkompetenz, oder gar des Versagens, sondern der erste Schritt einer professionellen Hilfe für missbrauchte Kinder.
Die Beratung unterliegt der Schweigepflicht und kann anonym wahrgenommen werden:
- kein Kind wird automatisch aus der Familie genommen
- nichts wird hinter dem Rücken der Mutter unternommen
- es besteht keine Pflicht Strafanzeige zu erstatten
- eine Strafanzeige kann aber nicht wieder zurückgenommen werden
Weitere Informationen
Kontakt:
93047 Regensburg
Postfach: 11 06 43
93019 Regensburg
(0941) 507-4760
(0941) 507-1761
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