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Gedenkausstellung "Vergesst uns nicht!"

Wie emotional, nahbar und menschlich Erinnern aussehen kann, zeigt die Gedenkausstellung: „Vergesst uns nicht! 80 Jahre Verschleppung und Ermordung von Regensburger Jüdinnen und Juden“. Diese läuft seit am 9. November am Hauptbahnhof, Gleis 1 ehemalige Fußgängerunterführung.

Gedenksteine, Gedenktage oder Gedenkschriften sind die Leitplanken kollektiven Erinnerns. Dabei bleibt das Tragische, das diesen Ereignissen innewohnt, häufig auf der Strecke. Um für die Verbrechen des Nationalsozialismus neue Formen der Erinnerung zu finden, engagierte Daniela Laudehr von der Stabsstelle für Erinnerungs- und Gedenkkultur der Stadt Regensburg Ausstellungsmacher, die Erinnern als Erfahrung und Prozess begreifen.

Ausstellung berührt emotional

Florian Toperngpong und Sofia Seidl bedienen sich künstlerischer Methoden wie der Intervention und der Rauminstallation. Sie wollen mit ihrem Ausstellungskonzept einerseits emotional berühren und andererseits das Ausmaß des Schreckens begreifbar machen: „Man kann sich Dutzende, geschweige denn Hunderte Deportierte allein aus Regensburg kaum vorstellen“, sagt Toperngpong. Genau hier setzt die Rauminstallation aus getragenen Schuhpaaren an: „Das Erlebnis im Raum verknüpft sich mit den bloßen Zahlen und ermöglicht so ein tieferes Begreifen“, erklären die Ausstellungsmacher. 

Beim Eingang in die Ausstellung geben Besucherinnen und Besucher Jacken und Mäntel ab. Gegen die Kälte schützt sie jetzt eine einfache Decke. Während sie die Reihe der Schuhpaare abschreiten und über sich Rattern der Züge auf den Bahngleisen hören, erschließt sich ihnen das Schicksal der Jüdinnen und Juden, die seit 1942 aus Regensburg verschleppt wurden.

Die Ausstellung im donumenta ART LAB Gleis 1 ist geöffnet bis zum 29. Januar 2023, jeweils mittwochs bis sonntags von 14 Uhr bis 19 Uhr (www.donumenta.de).

Besucherinnen und Besucher treffen in der Ausstellung auf geschulte Ansprechpartner:innen.

Anmeldung für Schulklassen unter 0941/507-7017.

Grafik Faltblatt, Banner und Plakat: Grafik Holger John, Druck Flyeralarm

Öffentlichkeitsarbeit: Julia Weigl-Wagner