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9. November 1938: Reichspogromnacht

Die Reichskristallnacht, später auch Reichspogromnacht oder Novemberpogrome genannt, waren vom nationalsozialistischen Regime organisierte und gelenkte Gewaltmaßnahmen gegen Juden in Deutschland. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden demoliert und jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, bis dahin Nachbarn und Freunde, inhaftiert und getötet.

Diese grauenhafte Nacht sollte der Auftakt zu einem unbegreiflichen Verbrechen sein, das Millionen Menschen das Leben kostete. Nie wieder! Niemals Vergessen!

Gedenkveranstaltung 2022

Die Stabsstelle Erinnerungskultur der Stadt Regensburg und die Jüdische Gemeinde luden herzlich zur diesjährigen Gedenkveranstaltung anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 2022 um 17:30 Uhr in das Jüdische Gemeindezentrum Am Brixener Hof in Regensburg ein.

Worte des Gedenkens sprach dort Bürgermeister Ludwig Artinger, Oliver Machander vom Schriftstellerverband (VS) Ostbayern las aus „Weiter Leben. Eine Jugend“ von Ruth Klüger, das Totengebet sprach Rabbiner Benjamin Kochan. 

"Ich bin unserer Stadt dankbar. Dafür, dass wir heute hier zusammengekommen sind und einmal mehr deutlich machen, dass wir zu unserer Verantwortung stehen, die Opfer niemals vergessen und ihre Erinnerung" (Bürgermeister Ludwig Artinger, 2022).

Gedicht der jüdischen Lyrikerin Rose Ausländer „Gemeinsam“, das als goldfarbenes Schriftband unter freiem Himmel über dem Innenhof des Eingangsbereichs der Synagoge schwebt:

Vergesset nicht Freunde wir reisen gemeinsam besteigen Berge 

pflücken Himbeeren lassen uns tragen von den vier Winden

Vergesset nicht es ist unsre gemeinsame Welt die ungeteilt ach die geteilte

die uns aufblühen lässt die uns vernichtet diese zerrissene ungeteilte Erde

auf der wir gemeinsam reisen

Zerstörung jüdischer Geschäfte 9. November 1938

Gedenkveranstaltung 2021

Am Dienstag, 9. November 2021, fand die jährliche Gedenkveranstaltung der Stadt Regensburg und der Jüdischen Gemeinde in Kooperation mit dem Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, dem Von-Müller-Gymnasium sowie der Evang.-Luth. Neupfarrkirche Regensburg statt.

Um 18 Uhr began die Veranstaltung in der Neupfarrkirche mit einem Grußwort von Pfarrer Thomas Koschnitzke. Im Anschluss lasen Mitglieder des Schriftstellerverbands sowie Schülerinnen und Schüler des Von-Müller-Gymnasiums Auszüge aus Büchern jüdischer Autoren. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von Gabriele Wahlbrink am Saxophon.

Um 20 Uhr folgte der zweite Teil der Veranstaltung in der Synagoge der Jüdischen Gemeinde am Brixener Hof.

Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer gedachte mit einem Grußwort. Anschließend sprach der Gemeinderabbiner Josef Chaim Bloch das Totengebet „Kel male rachamim“ für die sechs Millionen ermordeten Juden. Das Trio Adabei unterstützte die Veranstaltung in der Synagoge musikalisch.

Gedenkveranstaltung 2020

Am Montag, 9. November 2020, erinnerte die Stadt um 17 Uhr in der Neuen Synagoge der Jüdischen Gemeinde (Am Brixener Hof 2) der Reichspogromnacht und der Zerstörung der Synagoge im Jahre 1938.

Teilnahme über Live-Stream

Aufgrund der aktuellen Einschränkungen konnte die Veranstaltung nicht wie geplant im öffentlichen Raum stattfinden. Stattdessen wurden die Inhalte über Live-Stream den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich gemacht.

Nach Grußworten der Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der Vorstandsvorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Ilse Danziger wurde eine Bilderfolge mit Originalaufnahmen von 1938 an die Wand projiziert. Dazu hat die Journalistin und Autorin Waltraud Bierwirth einen Vortrag gehalten. Anschließend gab es eine Rezitation aus den Psalmen in Hebräisch mit deutscher Übersetzung durch den Gemeinderabbiner Josef Chaim Bloch und das Gebet „Kel male rachamim“ für die sechs Millionen ermordeten Juden.

Aufzeichnung der Gedenkveranstaltung 2020:

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