Eine Großwetterlage ist laut Definition eine über einen längeren Zeitraum stabile Lage, die sich über einem Großraum erstreckt. Es gibt unterschiedliche Großwetterlagen, Ausgangspunkt ist die Zirkulation der Luftmassen. Generell bestimmt eine Großwetterlage den wesentlichen Charakter des jeweiligen Witterungsabschnittes und ist daher auch mitursächlich für die dabei auftretenden Wetterphänomene.
Diese meteorologische Definition ist auf viele Bereiche übertragbar, sowohl im konkreten als auch im abstrakten Sinne. Im historischen Kontext könnte es eine Auseinandersetzung mit einer Epoche sein, die länger andauerte und ein großes Gebiet umfasste, beispielsweise eine Epoche der wirtschaftlichen Stabilität oder des politischen Ausnahmezustandes. Es würde sich ebenfalls anbieten, mit der Metaphorik des Wetters zu arbeiten: Hochs und Tiefs könnten auf menschliche Gefühle und Emotionen übertragen werden. Die Zugbahnen der Hoch- und Tiefdruckgebiete, wie wir sie aus der Wettervorhersage kennen, bieten sicherlich eine weitere Inspiration für eine künstlerische Darstellung. Die Großwetterlage wird auch als ein bestimmter atmosphärischer Zustand definiert, deshalb wäre eine Beschäftigung mit der Atmosphäre, ihrer Dynamik und ihren Nuancen, eine weitere spannende Herangehensweise.
Es gibt viele atmosphärische Phänomene wie Regenbogen, Stürme und Tornados oder verschiedene Wolkentypen, die seit Jahrtausenden eine magische Kraft auf die Menschheit ausüben und die man in den Fokus rücken könnte. Und schließlich könnte man auch die gegenwärtige politische, gesellschaftliche oder ökonomische Lage in den künstlerischen Blick nehmen und beispielsweise den Fragen nachgehen: Was beeinflusst unsere Lage? Wie hängen die einzelnen Aspekte miteinander zusammen? Bahnt sich in der nächsten Zeit eine stabile Lage an oder werden wir es eher mit vielen Hochs und Tiefs zu tun haben? Nicht zuletzt wären auch verschiedene Zukunftsszenarien als Strömungen und Trends ein weiterer interessanter Schwerpunkt.